Das Ende des Ost-West-Konflikts bescherte der Türkei eine Brückenfunktion zwischen Europa, dem Nahen Osten und Zentralasien. Seit den Reformen Mustafa Kemal Atatürks ab 1923 hat das Land einen Neuorientierungsprozess vollzogen, der so umfassend radikal und - trotz Rückschlägen - nachhaltig war, wie in keinem anderen islamischen Staatswesen. Das Bestreben, sich in das westliche Europa zu integrieren, führte bis heute zu Demokratisierungsmaßnahmen wie zuletzt zu den Verfassungsänderungen vom August 2002.
Dennoch bleibt die Frage, inwieweit die Einstellungen einer westlich geprägten Elite von einer Gesellschaft getragen werden, die in ihrer Mehrheit stark in islamischen Traditionen wurzelt und daraus Sicherheit, Orientierung und Identität schöpft.
Von der weiteren Entwicklung hängt beispielsweise die Entscheidung über einen EU-Beitritt ab, die derzeit unter den Mitgliedstaaten äußerst kontrovers diskutiert wird. Deutschland mit traditionell guten Beziehungen zur Türkei, verfolgt dabei ein besonderes Interesse, denn die türkischstämmigen Zugewanderten stellen mit 2,4 Millionen Menschen seine größte ethnische Minderheit.
Bitte beachten:
Hefte (evtl. auch Restexemplare, der oben als "vergriffen" aufgeführten Ausgaben) der Reihen "Informationen zur politischen Bildung", "Themenblätter im Unterricht" und "Pocket" können Sie außerdem unter folgender Adresse bestellen:
Franzis print & media GmbH
Postfach 15 07 40
80045 München
Fax: 089/ 5117-292
E-Mail: infoservice@franzis-online.de