1927 vom damalige Jugendpfarrer Georg
Traar ins Leben gerufen, sollten in der "Evangelischen Woche"
die Studenten der Hochschulen auf akademischen Boden von akademisch
gebildeten Vortragenden das Evangelium angeboten bekommen. Der Kreis
junger Menschen, der sich in der christlichen Studentenvereinigung
zusammengefunden hatte, war der Meinung, dass er weitergeben müsse,
was seinen Gliedern das Evangelium für ihr Leben geschenkt hatte.
Die Evangelischen Wochen damals haben sich auch mit politischen
Vorgängen und Entwicklungen dieser Jahre beschäftigt. Die Evangelische
Woche in Wien erscheint dadurch nicht nur im Spiegel der Geschichte,
sondern wurde selbst zum Spiegel des österreichischen Protestantismus
zwischen Ständestaat und Nationalsozialismus.
1958 kam es zur Wiederaufnahme der Evangelischen Woche. Und zwar
nicht als Einrichtung der Studentengemeinde, sonders als Veranstaltung
der Evangelischen Superintendentur A.B. Wien und des Bildungswerkes
dieser Diözese. Die Zählung knüpfte an die letzte
Evangelische Woche 1938 an. Die Hörerschaft blieb im wesentlichen
die selbe, dabei handelte es sich nicht nur um evangelische Hörerinnen
und Hörer, sondern auch um Angehörige anderer christlichen
Kirchen. So sind unter den Anwesenden neben Theologen, Priestern
und Studenten der römisch-katholischen Kirche auch Politiker
und Diplomaten zu finden.
Vergleicht man das Profil der Evangelischen Woche in der Anfangszeit
seit ihrer Wiederaufnahme im Jahr 1958 mit dem heutigen, so zeigen
sich inzwischen deutlich erkennbare Wandlungen. Neben reinen Vortragsabenden
gibt es nun Podiumsdiskussionen, Lichtbildervorträge und künstlerische
Darbietungen, wie z.B. das traditionelle Schlusskonzert am Samstag
Abend oder auch wertvolle Kinofilme sowie Kabarett-Abende.
Nicht nur Insider sollen mit der Thematik der Evangelischen Wochen
angesprochen werden, sondern auch Fernstehende und Distanzierte.
Es wird versucht deutlich zu machen, dass vom biblischen Welt- und
Menschenverständnis her eine Antwort zu aktuellen und brennenden
Fragen unserer Zeit zu geben möglich sein kann, immer im Hintergrund
die aktuelle wissenschaftliche Forschung. Es ist wichtig, die Fragen
der Menschen, die sie wirklich bewegen, aufzugreifen und Vortragende
einzuladen, die auch die Sprache unserer Zeit sprechen.
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