Türkei startet Militäroffensive gegen kurdische Kämpfer an der Grenze zum Irak

ANKARA, 09. Oktober (RIA Novosti). Die türkische Armee greift in einer großangelegten Operation Stellungen der kurdischen Separatisten an der Grenze zum Irak an.

Das teilte der TV-Sender CNN-Turk mit Hinweis auf Quellen im Generalstab der türkischen Armee mit.

Die Operation wurde gestartet, nachdem Kämpfer der kurdischen Arbeiterpartei PKK 15 türkische Soldaten im Südosten des Landes getötet hatten.

Nach Angaben von CNN-Turk nehmen auch Spezialeinheiten an dem Kampfeinsatz teil. In die Provinzen Sirnak und Hakkari werden zusätzliche Truppenteile, Panzer und Artillerie verlegt.

Wie türkische Medien meldeten, sind Panzereinheiten der türkischen Armee entlang der Grenze zum Irak, in Sichtweite der Stadt Zaho, in Stellung gegangen. Die Artillerie führt massive Schläge gegen kurdische Separatistenstützpunkte durch, um sie an der Grenzüberschreitung zu hindern.

Quellen im Nordirak teilten mit, dass in drei Gebirgsgegenden etwa 200 Artilleriegeschosse niederfielen. Türkische Militärs nehmen bisher keine Stellung zu diesen Meldungen.

Beobachter schließen nicht aus, dass die türkischen Behörden wegen der Eskalation im Südosten des Landes eine grenzüberschreitende Armeeoperation im Nordirak durchführen können.

Die separatistische Arbeiterpartei PKK, die in der Türkei geächtet und von der UNO und der EU als Terrororganisation betrachtet wird, führt seit 1984 einen bewaffneten Unabhängigkeitskampf. Dieser Konflikt kostete bereits 40 000 Menschen das Leben.

Im September einigten sich die Türkei und der Irak auf den gemeinsamen Kampf gegen Terroristen.

Irak erlaubt der Türkei jedoch nicht, grenzüberschreitende Operationen gegen die kurdischen Separatisten vorzunehmen. Zuvor drohte die Türkei mehrmals mit einer Invasion in den Nordirak, sollten die irakische Regierung und die US-Besatzungskräfte keine notwendigen Maßnahmen gegen Separatisten ergreifen.