Mormyschka-Fischen
von Dirk Biermann

Erfolgreicher Barsche fischen

Mormyschka:

Die Mormyschkafischerei kommt aus Rußland und wird hauptsächlich für das Barschfischen eingesetzt (mit sehr kleinen Mormyschkas wird beim Eisfischen auch auf Rotaugen gefischt). Die Mormyschka imitiert ein kleines Fischchen das den Grund nach Nahrung absucht, ebenso aber auch ein krankes Fischchen . Die Mormyschka's werden zum Eisfischen und für die Bootsfischerei eingesetzt. Durch ihre gute Wurfeigenschaften finden größere Mormyschka's in der Fischerei vom Ufer aus auf Forellen und Döbel Verwendung. Barsche "schlürfen" in der Regel ihre Nahrung ein (durch das Öffnen des Maules entsteht ein Sog) - die Mormyschka's haben ein geringes Eigengewicht, der Barsch kann sie deshalb leicht und ohne Widerstand "einschlürfen". Der Körper der Mormyschka ist tropfenförmig, jedoch auf der Unter- und der Oberseite sehr stark abgeflacht, dadurch bekommen diese ihre ausgezeichnete Schwimmeigenschaften. Den Körper kann man je nach Bedarf mit den jeweils gängigen Farben bemalen.

Gerät zum Eisfischen und Bootsfischen:
1. Rute = 1,40 - 1,80 Meter, Aktion weich bis medium, je nach Windverhältnissen
2. Rolle = sollte ein Schnurfassungsvermögen von ca. 100 mtr. 0,12 - 0,16 mm haben
3. Schnur = z.B. Quattron 0,12 mm - 1,6 Kg. Tragkraft
Gerät zum Fischen vom Ufer an Flüssen:
1. Rute = 2,70 - 3,00 Meter (z.B. Winkelpicker)
2. Rolle = sollte ein Schnurfassungsvermögen von ca. 150 mtr. 0,16 - 0,18 mm haben
3. Schnur = z.B. Quattron 0,17mm - 3,2 Kg. Tragkraft (bei relativ leichter Strömung kann auch mit 0,15 mm - 2,7 Kg gefischt werden)
Die besten Voraussetzungen bitte natürlich eine auf seine persönlichen Bedürfnisse und Anfordungen gefertigte Mormyschkarute !

 

Montage und Anködern einer Mormyschka:

Im Mittelteil des Körpers einer Mormyschka befindet sich ein kleines, durchgehendes Loch, durch dieses wird von oben her die Hauptschnur durchgeführt und am Hakenschenkel angebunden. Dabei ist zu beachten, daß sich auf dem Hakenschenkel ein kleines Stück Kunststoffschlauch befindet, welches am Mormyschkakörper anliegt, sonst besteht die Gefahr, daß die Schnur an der Eintrittstelle des Hakens in den Körper beschädigt wird. Dieser scharfe Übergang ist bei der Herstellung fast nicht vermeidbar. Ist die Mormyschka nun sicher an der Hauptschnur befestigt, nimmt man entweder einen größeren Mistwurm oder besser noch einen kleinen Dentrobena. Der Wurm wird in zwei Teile geschnitten und von der Schnittstelle her zu 30 - 35% auf den Haken aufgezogen, der Rest muß frei hintendran hängen, damit der Wurm auch verlockend im Wasser spielt.

Draufsicht einer Mormyschka
Seitenansicht einer Mormyschka

 

Angeltechnik:

Die fertig montierte Mormyschka wird neben dem Boot ins Wasser gelassen, um zu sehen ob die Schwimmeigenschaften optimal sind. Sollte dieses nicht der Fall sein und die Mormyschka zieht nur in eine Richtung Kreise (Verdrallung der Schnur), muß man durch leichtes seitliches Biegen des Hakenschenkels die Schwimmeigenschaften verändern. Bei einem Linksdrall den Hakenschenkel leicht nach rechts biegen, bei Rechtsdrall den Hakenschenkel entsprechend leicht nach links biegen, nur die richtige Laufeigenschaft einer Mormyschka ist Voraussetzung für den Erfolg !
Taumelt die Mormyschka jetzt beim Absinken und Hochziehen richtig hin und her , hat man die richtige verführerische Wirkung, um erfolgreich Barsche zu befschen. Die Mormyschka wird jetzt zu den Standplätzen der Barsche herabgelassen (diese muß man erst herausfinden). Durch leichte, unregelmäßige Auf- und Abbewegungen mit der Angelrute bringt man die Mormyschka zum "Tanzen". Jetzt gilt es die Bisse zu erkennen. Hat die Mormyschka den Standplatz der Barsche erreicht, sollte die Schnur bei geschlossenen Rollenbügel in die erste Fingerkerbe des Zeigefingers gelegt werden, somit spürt man jeden, auch noch so feinen Biss. Große Sorgfalt und Aufmerksamkeit gilt es auch der richtigen Einstelliung der Bremse zu widmen, denn nicht selten wird die Mormyschka auch von Hecht, Zander oder auch einer Seeforelle genommen. Eine zu stark geschlossene Bremse führt dann sehr schnell zum Verlust des Fisches.
Stellen die Barsche im Frühling und Sommer mitten auf dem See an der Wasseroberfläche den kleinen Jungfischchen (Nadelbrut) nach (dies erkennt man am "Buckeln" der Barsche), wirft man eine beköderte Mormyschka über den Schwarm (in der Regel sind es zwischen 20 bis 40, meist größere Barsche) und holt diese dann recht zügig ein. Um die Barsche nicht zu verschrecken, muß man sich mit dem Boot sehr langsam an Schwarm "heranpirschen". Beim Werfen auf keinen Fall aufstehen, sonst sind die Barsche ebenfalls weg.
Beim Forellen- und Döbelfischen muß die Mormyschka leicht Stromauf geworfen und relativ langsam heran gezupft werden. Das seitliche Ausbrechen nach links und rechts macht die Mormyschka fängig.
Das Fischen mit der Mormyschka ist eine absolute Spitzentechnik, doch wie bei jeder Angelart muß man auch fürs Mormyschkafischen erst ein bißchen Übung bekommen, dann klappt's auch mit den Barschen (Hechten, Zander und vielleicht auch mit einer Seeforelle).


2 Stunden erfolgreich gefischt mit der Mormyschka

So, und jetzt hoffen wir, Ihr Interesse ist geweckt - also ran an die Stachelritter !

Weitere Fragen, auch hinsichtlich der Anfertigung von "Mormyschkas", oder dem Bau von Mormyschkaruten beantwortet Ihnen der Autor gerne persönlich. (e-mail: d.s.biermann@t-online.de)

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