Einziger Sohn des Königs
Knut V. von Dänemark und einer Prinzessin von Schweden,
Tochter von König Sverker I.
Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 1951
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Waldemar, Bischof von Schleswig
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* 1157/58, + April 1236
Begraben: 28. April Zisterzienserabtei Loccum
Als nachgeborener Sohn des dänischen
Königs Knud Magnusson, der am 9. August 1157 von König
Svend Grathe umgebracht wurde, konnte Waldemar,
ähnlich wie sein (Halb)bruder, der heilige
Niels von Aarhus, Erbansprüche auf den dänischen Thron
erheben. Nach Studien in Paris wurde Waldemar
1178/82 Bischof, 1187/88 geweiht (Klosterreform der Abtei St. Michael OSB
durch Zisterzienser: Verlegung nach Gudholm, späteres Ruhe-Kloster),
1192 zum Erzbischof von Hamburg-Bremen gewählt, 1193 jedoch infolge
seines unabhängigen politischen und militärisachen Handelns (gegen
Dithmarschen) von König Knud VI. in
Gewahrsam genommen und, trotz vielfacher gerichtlicher Schritte der römischen
Kurie, bis 1206 gefangengehalten. Papst Innozenz III. verweigerte ihm schließlich
1207 die Bestätigung der Wahl für Hamburg-Bremen und setzte ihn
1208 auch in Schleswig ab.
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Waldemar gewann große
Teile von Dithmarschen für das Bistum, wurde 1192 Gegen-Erzbischof
von Bremen und wurde nach Stiftskrieg 1193 inhaftiert. Er wurde 1206
durch die staufische Partei erneut
Erzbischof von Bremen und scheiterte letztlich gegen den päpstlichen
Kandidaten. Er stritt mit der Stadt Bremen und den Stedinger Bauern und
wurde 1217/18 endgültig verjagt. Auch im dänischen Thronstreit
mischte er kräftig mit und nannte sich König von Dänemark.
Er wurde Mönch in Loccum, 1220 zu Citeaux, wo er starb.