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Ausgabe 2003/03
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nmz 2003/03 | Seite 6-7
52. Jahrgang | Februar
Feature

Musikalische Nullpunkte in der Hauptstadt der Künste

Musikprogramme an öffentlichen Schulen in New York · Von Josefine Köhn

Die ganze Stadt vibriert im Rhythmus. Ansteckend ist das, Musik an jeder Straßenecke. Schulen wie Julliard oder die Manhattan School of Music machen New York zum Muss für jeden, der ernsthaft eine Karriere als Musiker anstrebt. Doch im Gegensatz zu denen, die mit einem Musikstudium in New York quasi den Notenschlüssel zum Erfolg in der Hand haben, haben die eigenen Kinder der Stadt oft nicht einmal Musikunterricht an der Schule. Wer nicht aus einem wohlhabenden Elternhaus stammt, der spielt besser Playstation statt Klavier.

Es ist eine Tragödie. New York gilt weltweit als die Hauptstadt der Künste, aber vielen Kindern der Stadt wird jede Möglichkeit versagt, dies auch nur schätzen zu lernen“, sagt Michael Pitt, Präsident der MEANYC (Music Educators Association New York), einer Organisation von Musiklehrern, die sich seit 1989 für mehr Musik an den Schulen einsetzt. Sogar das Lincoln Center und die Carnegie Hall kümmern sich seit Anfang der 90er-Jahre explizit um die Kinder der Stadt. Schließlich musste man ja etwas tun, um das immer älter werdende Publikum vor dem Aussterben zu retten. Doch Ironie beiseite, es wird – mittlerweile – von allen Seiten viel initiiert, um die Musikausbildung an den öffentlichen Schulen, den Public Schools, wiederzubeleben.

Kein einfaches Unterfangen, denn oft liegt der Startpunkt weit unter Null. Je ärmer der Schulbezirk, desto weniger kommen die Kinder mit Musik oder Kunst in Berührung – ausgenommen der dröhnenden Bässe aus dem Ghetto-Blaster. Denn hier setzten sich die Eltern nicht mit eigenen Mitteln dafür ein, dass Kunst- und Musikprogramme nicht gänzlich gestrichen wurden. Dabei wollte die Bürgerrechtsbewegung Anfang der 70er-Jahre die Ungerechtigkeiten in den einzelnen Bezirken ausgleichen. Doch mit der Einmischung der „Community School Boards“ an Lehrplangestaltung und Stundenplanung geschah genau das Gegenteil. Um benachteiligten Kindern in den Prüfungsfächern Gelegenheit zu geben, aufzuholen, wurden Musik- und Kunstunterricht gekürzt oder gar gestrichen.
Die Finanzkrise 1973 verschärfte die Situation weiter – weniger Geld bedeutete vor allem Eines: Kürzungen für die Künste. 1991 hatten schließlich zwei Drittel der Grundschulen in New York keinen Musiklehrer mehr. Doch erst vor wenigen Jahren begann man den Fachbereich der schönen Künste zu schützen, trotz wirtschaftlicher Engpässe. Eine großzügige Spende der Annenberg Stiftung in Höhe von 500 Millionen Dollar legte 1993 den Grundstock für eine Reihe von Verbesserungen im öffentlichen Schulsystem der USA. Insgesamt profitierten 2400 Schulen in 35 US-Staaten. Im Rahmen des Kunst- und Musikprogramms konnten jedoch nur 61 der insgesamt 500 Schulen, die sich in New York dafür beworben hatten, unterstützt werden.

So ist es nicht verwunderlich, dass Professor Dan Carillo, Leiter der Musik- und Jazzabteilung des City Colleges vor allem ausländische Studenten unterrichtet. Sie kommen aus Finnland, Kolumbien, Brasilien, Argentinien, der Schweiz, Israel, Japan, möglicherweise aus anderen Teilen der USA, aber nur im Ausnahmefall aus New York – wenn überhaupt, meist von etwas außerhalb. Dabei zählt das City College zu den erschwinglichen Universitäten der Stadt und Professor Carillo ist stolz darauf, regelmäßig an New Yorker High Schools Studenten für die Musikstudiengänge zu werben.

Einmal abgesehen von der LaGuardia High School, der aus dem Film „Fame“ bekannten Schule für Musik, Tanz und Drama, hatte er bisher jedoch nicht viel Erfolg. „Kürzlich war ich mit meinen Studenten in einer Schule in der Bronx, um ein Konzert zu geben. Der Flügel war in einem Holzkasten weggesperrt, nicht nur verstimmt, sondern es fehlten auch einige Tasten“, erzählt er. Als Carillo von der Unterrichtsstunde mit den Instrumentalschülern der High School erzählt, kann er auch nur den Kopf schütteln. „Keiner von ihnen hätte die Aufnahmeprüfung ans College geschafft. Das war eine Katastrophe.“ Immerhin: Diese Schüler hatten wenigstens Musikunterricht.

Generell versucht man die Situation seit Ende der 90er-Jahre zu entschärfen. Nach seiner Wiederwahl im Jahr 1997 einigte sich New Yorks damaliger Bürgermeister Rudolph W. Giuliani mit dem City Council darauf, innerhalb von drei Jahren 75 Millionen Dollar für die Verbesserung von Musik- und Kunstprogrammen an öffentlichen Schulen einzuplanen. An 350 der insgesamt 1.100 Public Schools in New York wurde der Musikunterricht wieder eingeführt. Zum ersten Mal in 20 Jahren probten in den Pausenhallen und Cafeterien Orchester und Bands – doch nicht alle Schulen konnten sich das leisten. Viel zu oft wurden die zusätzlichen Finanzmittel in die Anschaffung von Schul-Literatur gesteckt oder die Ausstattung der Klassenräume mit Computern.

Mit dem stärksten Crescendo, das je geschrieben wurde, wird Michael Pitt mit seinem Orchester am 11. Juni das Publikum in der Carnegie Hall begeistern.

Das Board of Education prüfte nicht nach. „Die hatten andere Schlachten zu schlagen“, erklärt Pitt. Ziel war und ist es immer noch, die Notendurchschnitte in Kernfächern wie Mathematik, Lesen und Schreiben zu verbessern. Sinken die Testergebnisse an einer Schule oder liegen sie immens unter dem Durchschnitt wird diese zur Problemschule erklärt, das heißt, die Mittel werden verstärkt in Lese- und Mathematikprogramme gesteckt. Hilft das nichts, wird die Schule geschlossen, die Kinder an „bessere“ Schulen geschickt und die ehemalige Problemschule mit neuem Rektor und neuem Lehrerkollegium später wiedereröffnet.

Vor allem in der South Bronx und in East New York, einem Sozialwohnungsviertel unweit des John F. Kennedy Flughafens in Brooklyn, gibt es eine Reihe solcher Problemschulen. Geschickt haben die Stadtplaner in East New York die Schulgebäude in die Reihen von Wolkenkratzern und hohen Apartmentgebäuden eingefügt. Dann und wann haben sie sogar noch an einen kleinen Spielplatz gedacht, ein Basketballfeld. Ein paar wenige Delis, diese für New York so typischen Gemischtwarenläden, sind Treffpunkt für die Erwachsenen, die hier schon früh morgens ihre Flasche Alkohol kaufen und Lottoscheine abgeben. Für die Kinder ist die Schule oft das Einzige, was sie aus ihrem tristen Alltag holt, den sie mit Eltern, Großeltern, Geschwistern in ein paar engen Zimmern, häufig hauptsächlich vor dem Fernseher, verbringen. Auf der Straße ist es zu gefährlich. Doch auch in der Schule gibt es keinen Platz zum Austoben. Meist müssen sich doppelt so viele Schüler als ursprünglich geplant die Räumlichkeiten teilen. „Wenn tatsächlich alle Schüler in der Schule auftauchen würden, die eigentlich kommen sollten, wäre für sie schlichtweg kein Platz“, schildert Jonathan Kozol die Situation in einer Grundschule in der Bronx, in seinem 1991 erschienenen Bestseller „Savage Inequalities. Children in American Schools“ (Brutale Ungerechtigkeiten. Kinder in Amerikanischen Schulen). Damit stellte der mit seinen sozial engagierten Reportagen und Tatsachenberichten gegen die Ungerechtigkeiten der amerikanischen Gesellschaft anschreibende Autor, das Thema der noch immer bestehenden Rassentrennung an den Public Schools, mit dem er selbst als Grundschullehrer in Boston zu kämpfen hatte, erstmals öffentlichen zur Diskussion. In seinem 250-Seitigen Tatsachenbericht finden sich Beschreibungen, die einem die Tränen in die Augen treiben. Da wird eine Turnhalle aus Platzmangel in vier Klassenzimmer umgemodelt, eine ehemalige Rollschuhbahn dient als Schulhaus, dessen Klassenzimmer größtenteils fensterlos sind. Alles in allem erinnern die von Kozol festgehaltenen Eindrücke eher an ein Gefängnis als an einen Ort der Bildung und Erziehung. Natürlich wissen die Kinder, dass es auch anders sein kann. Aber das ist nicht ihre Welt, das sehen sie im Fernsehen.

Wer einmal die kleinen Gesichter hat aufleuchten sehen, wenn jemand nur ein Lied mit ihnen anstimmt, der braucht nicht die neuesten Forschungsergebnisse, die belegen, wie wichtig musikalische Früherziehung für die Entwicklung des Kindes ist. „Die Kinder kennen unglaublich wenig Musik. Meine Fünftklässer sind noch ganz glücklich wenn sie die einfachsten Kinderlieder singen dürfen“, erzählt ein Musiklehrer einer Grundschule in East New York, der namentlich nicht genannt werden will.

Kampf um Prioritäten

Leider geht es meist nicht darum, die Kinder zu überzeugen. „Es ist ein ständiger Kampf mit der Schulverwaltung, die andere Prioritäten setzt und schlicht übersieht, wie wichtig Musik ist, auch im Hinblick auf die gesamte akademische Ausbildung, auf Lern- und Konzentrationsvermögen. Die Verantwortlichen vergessen, dass sich auch dies positiv auf die Testergebnisse auswirkt“, beschreibt Laurie Schopp, Program Manager der „VH1 Save The Music Foundation“ die Hauptproblematik ihrer Mission. Deshalb hofft sie nun, dass mit den von Mayor Michael Bloomberg eingeläuteten Schul-Reformen auch für Musik ein allgemeiner Lehrplan eingeführt wird.

Verstaut und vergessen: Im Keller einer Grundschule in East New York, Brooklyn, verstaubten diese Geigen und Violen. Alle Fotos: Josefine Köhn

Allen bisherigen Hindernissen zum Trotz konnten seit 1997 insgesamt immerhin 750 Public Schools in 70 amerikanischen Städten mit Musikinstrumenten im Wert von 17 Millionen Dollar ausgestattet werden. In New York profitierten 210 Schulen von dem Program, das sich aus verschiedenen Töpfen finanziert und mit Hilfe von starken Medienpartnern wie etwa CBS vor Ort bei so genannten „instrument drives“ viele Privatleute für sich gewinnt. Mit einzeln gespendeten Instrumenten können Schulorchester aufgestockte, kaputte Instrumente ersetzt werden. Doch die besten Instrumente nutzen nichts, wenn kein Lehrer da ist, der sich um Schüler und Instrumente kümmern kann. In einer Grundschule in East New York lagen über Jahre hinweg zehn brandneue Bratschen und zwei Celli vergessen im Keller. Der Musiklehrer hatte gekündigt, viele Nachfolger waren der Streichinstrumente selbst nicht mächtig. Durch engen Kontakt mit den Schulen, Musiklehrern, Administratoren versucht der Musiksender VH1 solchen Engpässen vorzubeugen.

Was diese Kinder brauchen

Die Verwaltung an der Schule ist jedoch häufig zu überfordert, sich zusätzlich noch um Probleme des Musiklehrers zu kümmern. Viele Kinder sind hyperaktiv, gewalttätig, können in der fünften Klasse gerade einmal so gut lesen wie ein Erstklässler. Ein hoher Prozentsatz von ihnen wäre in einer Sonderschule besser aufgehoben. Ein Neun-Jähriger bringt ein Messer mit in die Schule, weil er nicht zum Schüler der Woche gewählt wurde und seine Lehrerin erpressen will.

Was diese Kinder brauchen ist Aufmerksamkeit, Zuwendung, Erfolgserlebnisse, um den Glauben an sich selbst wiederzugewinnen. Es gibt Projekte, die beweisen, dass das möglich ist. Da sind Einzelschicksale wie das von Monica Sowell. Die Fünftklässlerin aus Brooklyn war extrem schüchtern und zurückhaltend, da sie wegen eines Geburtsfehlers nur zwei Finger an ihrer linken Hand benutzen kann. Im Rahmen des von „VH1 Save The Music“ gestarteten Programms an ihrer Schule lernte sie Gitarre zu spielen. Heute studiert sie Tanz, Schauspiel und Gitarre. Auch Schulen insgesamt profitieren von den Musikprogrammen.

Lange zählte die Public School 96 in Harlem zu den schlechtesten in der Stadt. Die Kinder kamen nicht, versagten bei den Prüfungen. Nach Einführung des Musikprogramms von „Save The Music“ hatten die Kinder auf einmal Lust in die Schule zu kommen. Heute zählt PS 96 zu einer der erfolgreichsten Schulen des Viertels.

International am bekanntesten ist das Geigenprojekt, Opus 118, das von Roberta Guaspari Anfang der 80ern in East Harlem ins Leben gerufen, und unter dem Titel „Music of the Heart“ mit Meryl Streep in der Hauptrolle verfilmt wurde. Doch auch Opus 118 hat mit Kürzungen von offizieller Seite zu kämpfen. Momentan können unter dem Dach des Programms noch zwölf Lehrer insgesamt 500 Schüler an öffentlichen Schulen in Harlem unterrichten. Der Großteil der dafür notwendigen finanziellen Mittel ergeigen sich die Schüler selbst. Beim Fidelfest im Apollo, einer gigantischen Konzerthalle in Harlem, kamen rund eine Million Dollar zusammen.

So ein Erfolg fordert aufopfernde Idealismus von Seiten der Musiklehrer – und generell ist „Musiklehrer kein begehrter Job“, erklärt Pitt, Präsident der Music Educators Association New York (MEANYC) „und über Jahre hinweg der erste, der an jeder Schule gestrichen wurde.“ 200 Musiklehrer sind Mitglied in der MEANYC, im vergangenen Jahr kamen nur drei neue hinzu. „Ich fürchte, dass mit meiner Generation die Musiklehrer aussterben“, meint Pitt. Er selbst könnte „morgen bereits in Rente gehen. Und diejenigen die nachkommen, haben selbst oft nie guten Musikunterricht an der Schule genossen“. Sein größter Wunsch wäre es, als Mentor den Musiklehrern an den Schulen vor Ort zur Seite zu stehen.

Michael Pitt lernte sein erstes Instrument, an der P.S. 100 in Conney Island. „Eigentlich wollte ich Querflöte lernen, aber unser Lehrer zeigte mir wegen meiner zwei Meter Größe das Horn.“ Noch heute spielt Pitt begeistert alles, was man blasen kann. Und im Stadtweiten Schulorchester, das er leitet, gilt seine besondere Aufmerksamkeit den Bläsern. Mit erhobenen Händen steht er da – und dirigiert „das stärkste Crescendo, da je geschrieben wurde“, wie er selbst erklärt. „The Pines of Rome“ (Pini de Roma) von Ottorino Respighi ist eines der Stücke, das sein Orchester, eine Auswahl von Schülern aller Public Schools in Manhattan, am 11. Juni diesen Jahres in der Carnegie Hall aufführen wird. „Wer von euch hat Gladiator gesehen“, fragt er und erklärt, dass dieses Stück genau diese Zeit beschreibt, „das römische Reich, den Fortschritt von Männern, die nicht zu stoppen waren.“ Dann hebt er seine Hände und die Musik steigert sich zum Forte, Fortissimo. „Der schönste Augenblick ist es, den Ausdruck auf den Gesichtern der Kinder zu sehen, wenn sie hinausgehen auf die Bühne der Carnegie Hall. Das ist überwältigend für sie. Und dann der Klang.“ So etwas vergisst niemand, ein Leben lang.

Unterstützung finden Musiklehrer auch bei New Yorks berühmten kulturellen Institutionen. Die New York Philharmonics betreuen im Dreijahreszyklus jeweils die Orchester und Musikschüler einige ausgewählter Public Schools. Carnegie Hall, Metropolitan Opera und Lincoln Center schicken regelmäßig Musik-Abgesandte an die Schulen. War der Grundstein für das „Jazz in the Schools“-Program des Lincoln Centers 1993 eine einzelne Partnerschaft mit der LaGuardia High School, wurden in den vergangenen Jahren 150 öffentliche Schulen besucht. Wenn die Schulen sich für das Programm bewerben, werden keine Ausnahmen gemacht. „Wir gehen überall hin, auch in die sogenannten benachteiligten Distrikte“, erklärt Laura Johnson, Direktor des Ausbildungsprogramms von Jazz am Lincoln Center.

Kleine Fortschritte

Alle, das ist klar, können natürlich nicht erreicht werden. Im vergangenen Schuljahr (2001/2002) hatten in New York etwas mehr als die Hälfte aller Schüler überhaupt Musikunterricht, wobei auf 230 bis 300 Musikschüler jeweils ein Musiklehrer kommt (Quelle: Basic Education Data System). Ist der Lehrer motiviert, nutzt er die Angebote der Stadt. Enttäuschungen gibt es für die Kinder dennoch immer wieder. So dauerte die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmittel für eine Grundschulklasse aus East New York, Brooklyn so lange, dass sie das Konzert in Manhattan verpassten. Das ganze Jahr lang hatten sich die Kinder auf diesen Ausflug gefreut.

Das HipHop-Programm von Artstart wird von Stars wie Bruce Willis unterstützt. Hier beurteilen Cormega und seine PR-Managerin die Performance von TY.

Doch New York wäre nicht New York, wenn es nicht auch die Gescheiterten trotzdem noch schaffen könnten. „Art Start“ holt mit seinen Media-, Kunst- und HipHop-Projekten Kinder von der Strasse, arbeitet mit obdachlosen Jugendlichen und bietet solchen, die aus dem Gefängnis kommen, eine zweite Chance. Die Kids erfahren von dem Projekt größtenteils schlicht per Mundpropaganda, dennoch ist auch hier die Warteliste lang. „An der Schule verstehn die dich nicht“, sagt TY. „Da bringen die uns doch seit 50 Jahren dasselbe unnütze Zeug bei. Aber hier, da lernen wir fürs Leben.“

Unterstützung für das Projekt kommt bis aus Hollywood, etwa von Bruce Willis, der die Ausstattung seines Heim-Aufnahmestudios spendete. Russell Simmons wirbt für Art Start bei seinem Def Poetry Jam On Broadway und will einen der bei Art Start in die HipHop Schule gegangenen Teenager nun sogar unter Vertrag nehmen. HipHop-Stars und PR-Manager kommen auf Anfrage der Initiatoren, um den Teenagern Frage und Antwort zu stehen.

Dabei sind die Jugendlichen selbst nicht auf den Mund gefallen, keiner von ihnen ist zu schüchtern, um seinen eigenen Rap vor den Idolen zu präsentieren. Elija steht auf und dreht sich klatschend im Rhythmus des Beats in der Mitte des Raumes. „Shut up you said“, rappt Elija, „but I found a new voice, myself!“ „Du hast mir den Mund verboten, aber ich hab eine neue Stimme gefunden, mich selbst.“

Josefine Köhn

 

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