- Japans Finanzminister Koji Omi hat sich am Sonntag beim Jahrestreffen der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) in Kyoto für eine Generalüberholung des 1997 verabschiedeten Kyoto-Protokolls ausgesprochen. Beim Thema Klimaschutz will Japan eine Vorreiterrolle übernehmen. Jetzt hat das Land 100 Millionen Dollar für Klimaschutzmaßnahmen bereitgestellt. Weitere Beträge sollen folgen.
Ein neues Vertragswerk zur Verminderung des Treibhausgasausstoßes müsse die rasante wirtschaftliche Entwicklung der asiatischen Staaten und deren Folgen für die Umwelt stärker berücksichtigen, erklärte Omi auf dem Treffen. Ferner müssten sich alle Länder, insbesondere auch die USA, China und Indien einer solchen Vereinbarung anschließen.
Die japanische Regierung selbst wolle sich stärker für die Verwendung saubererer Energien in Asien einsetzen. Tokio will deshalb bis zu 100 Millionen Dollar in zwei neue, zusammen mit der ADB gegründeten, Fonds einbezahlen, so Omi. Zudem werde Japan innerhalb der kommenden fünf Jahre Kredite in der Höhe von bis zu zwei Milliarden Dollar bereitstellen. Dadurch sollen Investitionen angekurbelt und nachhaltiges Wachstum gefördert sowie das Thema Klimaschutz stärker thematisiert werden.
Bereits am vergangenen Freitag hatte die ADB bekannt gegeben, 2008 mindestens eine Milliarde Dollar für die Förderung von Projekten mit umweltfreundlicher Energie auszugeben. Damit ist der Betrag um 10 Prozent höher als für das laufende Jahr, für das die ADB 900 Millionen Dollar bereitstellte .
Vor allem in China, Indien, Indonesien, Pakistan, Vietnam und auf den Philippinen sollen die zusätzlichen Gelder eingesetzt werden. In den zwei darauffolgenden Jahren soll eine weitere Erhöhung der Investitionen im Umweltsektor stattfinden.
Derzeit stelle Asien rund 30 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs, es sei allerdings zu erwarten, dass sich der Konsum bis zum Jahr 2030 verdoppeln werde, so Omi. Größere Energieeffizienz und eine Senkung des CO2-Ausstoßes seien notwendig für anhaltendes regionales und weltweites Wirtschaftswachstum.
In der vergangenen Woche hatten die Vereinten Nationen im thailändischen Bangkok ihren dritten Weltklimabericht vorgestellt. Der Weltklimarat (IPCC) hatte im Zuge dessen einen raschen Handlungsbedarf beim Thema Klimaschutz angemahnt, um die schlimmsten Folgen des Treibhauseffekts abzuwenden.
Das Kyoto-Protokoll, in dem sich 35 Industrienationen bis 2012 zur Reduzierung der Treibhausgase um fünf Prozent gegenüber 1990 verpflichtet haben, läuft in fünf Jahren aus. Die USA haben sich der Vereinbarung bislang nicht angeschlossen. (cha)
veröffentlicht am: 07.05.2007