ein-leuchten

"keine kunst ohne licht" (Ben Vautier).
Dieser Ausspruch des französischen Fluxus-Künstlers Ben Vautier ist bei "Einleuchten" im mehrfachen Wortsinn zu nehmen: philosophisch, das Licht als Grundlage des Lebens überhaupt, und ironisch-praktisch, ohne Lichtquelle ließe sich im Museum keine Kunst betrachten, und technisch-materiell, das Licht als Material und Energiequelle der präsentierten Kunstwerke.

ein-leuchten versammelt hochkarätige Gegenwartskünstler, die mit dem Medium Licht arbeiten. Die Leuchtkunstwerke fungieren jedes für sich als kleine Leuchttürme in den Räumen: durch ihre Verteilung ermöglichen sie einen lustvollen Durchgang durch die neuen Museumsräume des Museum der Moderne Salzburg am Mönchsberg - eine Flanerie, in unterschiedliche Licht- und Farbstimmungen getaucht. Die Besucher erleben so auf kunstvolle Weise ihr neues Haus und können sich die Räume assoziativ-spielerisch erschließen. Hoher Kunstgenuss, die Begegnung mit internationalen Namen verbindet sich mit neuem lustvollen Raumerlebnis. Die Ausstellung stellt verschiedene Aspekte von 'Licht' dar - das verwendete Material reicht von glühend weiß bis nächtlich schwarz, von dahinschwindend schwach bis kräftig und stark: Betrachtet wird Licht, das zum Projezieren von Videos und filmischen Arbeiten genutzt wird, Licht in komplexen, medialen Umgebungen, Licht als eine Quelle für Neon und LED Arbeiten und Licht in seiner atmosphärischen Beschaffenheit. In diesem Sinne wird der Begriff 'Licht' mit dem nahe stehenden, griechischen Begriff 'Phainomenon' - Erscheinung - in Verbindung gebracht, beziehungsweise davon hergeleitet. 'Phainomenon' bezeichnet etwas, das im Prozess des Werdens und der Metamorphose entsteht. Für einen kurzen Zeitraum wird "ein-leuchten" dieses Stadium des Erscheinens und des Scheins verdeutlichen, bevor die Dimensionen des Seins und der Kontinuität in die Museumsräume einziehen.

Das Museum der Moderne Salzburg freut sich besonders, neben Francesca von Habsburg als Co-Kuratorin die Thyssen-Bornemisza Art Contemporary (T-B A21) als Kooperationspartner für "ein-leuchten" gewonnen zu haben. Während dem pre-opening "ein-leuchten" werden Videos, Multi-Media- und Lichtinstallationen internationaler Künstler aus der T-B A21 Sammlung zu sehen sein. Weitere Leihgeber der Ausstellung sind Sammlung Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg-Paris, Sammlung Zumtobel Staff, Dornbirn, Olafur Eliasson/Galerie Neugerriemschneider, Berlin, Diana Thater/ 1301PE, Los Angeles, Privatsammlung Dublin.

Beteiligte Künstler:
Darren Almond, Siegrun Appelt, John M Armleder, Ecke Bonk, Angela Bulloch, Olafur Eliasson, Tracey Emin, Sylvie Fleury, Carsten Höller, Jenny Holzer, Teresa Hubbard & Alexander Birchler, Christoph Keller, Brigitte Kowanz, Won Ju Lim, Tim Noble & Sue Webster, Finnbogi Pétursson, Jack Pierson, Pipilotti Rist, Julian Rosefeldt, Charles Sandison, Diana Thater, Slaven Tolj, Michel Verjux, Cerith Wyn Evans.

Zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiger Katalog, 164 S, dt/engl, 70 Farbabbildungen, mit Beiträgen von Agnes Husslein, Francesca von Habsburg, Peter Weibel, Barbara Horvath, Jochen Volz, Anselm Franke, Christa Häusler u.a. herausgegeben vom Museum der Moderne Salzburg, Katalogkonzept und Redaktion T-B A21, Wien.




zurück

Tim Noble & Sue Webster, Fucking Beautiful, 2000, Courtesy Galerie Thaddaeus Ropac


Pipilotti-Rist, Related Legs (Yokohama Dandelions), 2001, Collection T-B A21