Rundbrief 18, Juli/August 1997ROG Homepage
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Iran:

ROG-Kampagne für Faradsch Sarkuhi

Noch immer wird der iranische Schriftsteller und Journalist Faradsch Sarkuhi im Iran an einem unbekannten Ort im Gefängnis festgehalten. Gelegentlich gab es Verlautbarungen über einen "bald" beginnenden Prozeß; Gerüchte machten die Runde, aber letztlich verschanzen sich die iranischen Behörden hinter einer Mauer des Schweigens. (Wir berichteten in mehreren Rundbriefen.)

Damit sein Fall nicht in Vergessenheit gerät, hat sich Reporter ohne Grenzen an SchriftstellerInnen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gewandt mit der Bitte, Texte für Faradsch Sarkuhi zu schreiben. Und wir haben große überregionale Zeitungen gewonnen, diese Texte abzudrucken. So veröffentlichte Die Zeit unter obigem Titel einen Appell der rumänisch-deutschen Schriftstellerin Hertha Müller (44) zugunsten des ehemaligen Herausgebers der Literaturzeitschrift Adineh (Freitag). Auch die Frankfurter Rundschau und Das Sonntagsblatt haben auf unsere Bitte bereits Artikel veröffentlicht, andere Zeitungen sollen folgen. In der taz erschien untenstehendes Gedicht des Schriftstellers und ehemaligen Vorsitzenden von "Writers in Prison", SAID, das er uns dazu geschickt hat. Auch Huschang Golschiri und Abbas Maroufi haben Texte geschrieben.

Wir freuen uns auch sehr darüber, daß Annemarie Schimmel, Friedenspreisträgerin des deutschen Buchhandels 1995, sich in einem persönlichen Brief vom 21.8. an den neuen iranischen Staatspräsidenten Chatami auch für Faradsch Sarkuhi sowie den iranischen Intellekturellen Abdolkarim Sorusch einsetzt. Freunde und Bekannte, darunter Reporter ohne Grenzen, hatten die bekannte Islamwissenschaftlerin darum gebeten. ROG hat mit Erlaubnis von Frau Prof. Schimmel die Medien auf diesen handschriftlich in Farsi abgefaßten Brief aufmerksam gemacht und ihn im deutschen Wortlaut (übersetzt von Navid Kermani) weitergegeben.

Reporter ohne Grenzen setzt sich seit Sarkuhis Verhaftung für seine sofortige Freilassung ein und hat dies in etlichen Briefen an die alte und neue iranische Staatsführung und ihre Minister gefordert. Die Kampagne für Sarkuhi wird fortgesetzt.


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