News: EINE AUGENWEIDE: REGISSEUR MAGNUS ANDERSSON

28. Dez 2003   

Zusammen waren sie über 70 Jahre, doch drückten dem Spiel eindeutig ihren Stempel auf: Torhüter Peter Gentzel (35 Jahre) und Regisseur Magnus Andersson (37). Der aus dem aktiven Handballer-Ruhestand verpflichtete Ex-Weltmeister Magnus Andersson wurde auch in Eisenach von allen Seiten mit Lob förmlich überschüttet. Als "Feuerwehrmann" für drei Spiele, wegen der verletzten Spielmacher Ljubomir Vranjes und Maik Machulla, in die Grafschaft geholt, war er der "Häuptling". Er hielt die Zügel fest in der Hand, bestimmte Tempo und Rhythmus. Er trat auf die Bremse, wenn es erforderlich war, er legte einen höheren Gang ein, wenn es die Situation erforderte. Eine Augenweide, wie er seine Mitspieler dirigierte, sie mit Traumablagen in Wurfposition brachte. Er selbst schockte Eisenach zudem mit unverhofften Würfen, hinter denen die Abwehr der Thüringer samt Torhüter nur verduzt hinterher blickte. Aber auch konditionell zeigte sich der "Handball-Rentner" voll auf der Höhe, "fit wie ein Turnschuh". Von seinen Ideen, seiner technischen Klasse und Routine, lebt derzeit das Nordhorner Spiel. Sollte es unter der Wartburg dennoch der letzte Auftritt des Magnus Andersson im HSG-Trikot gewesen sein? "Ihm macht es sichtlich Spaß, in der Bundesliga zu spielen", stellte Nordhorn Trainer Ola Lindgren fest. Doch die Verantwortlichen setzen auf die Rückkehr von Ljubomir Vranjes und Maik Machulla im Februar. Ein generelles Nein zu einer Verlängerung des Engagements von Magnus Andersson war HSG-Manager Bernd Rigterink nicht zu entlocken. Ein solches "Juwel" müßte eigentlich gehegt und gepflegt werden, wäre zudem eine generelle Bereicherung der 1. Handballbundesliga.
Bei Magnus Andersson und Peter Gentzel scheint es ohnehin wie mit dem Wein zu sein: mit den Jahren immer besser!

(TH.LEVKNECHT)

verfasst von  jhollaender