Getrieben von Demütigungen und Verletzungen, hat er es vom Pausenclown zum größten Pop-Entertainer der Gegenwart gebracht. Wer wissen möchte, was Robert Peter Williams zum Superstar werden ließ, muss dorthin fahren, wo er herkommt - in die englische Arbeiterstadt Stoke-on-Trent.
Der Mann, der behauptet, Robbie Williams das Leben gerettet zu haben, heißt Yasar Karim und verkauft Kebab. Es war ein Dienstagabend, daran erinnert Yasar sich noch genau. Er wollte gerade seinen Imbiss dichtmachen, und draußen hatte es mal wieder geregnet, so wie fast immer in Stoke-on-Trent in Mittelengland. Da kam Robbie rein. Die Baseballmütze über die Augen gezogen, das Gesicht blass wie ein Bettlaken. "Seine Hände zitterten, als er seinen Kebab aß", sagt Yasar, ein paarmal sei ihm das Fleisch von der Gabel gefallen. Er habe gejammert, dass er alles verloren habe, das Geld, den Ruhm, seine Band Take That. In diesem Moment wurde Yasar zum Retter. "Ich habe ihn an den Schultern gepackt und durchgeschüttelt! Ich habe gesagt: "Hey, du bist groß, du siehst toll aus! Du kannst singen, tanzen und die Leute zum Lachen bringen. Geh nach London und such dein Glück."
Yasars dunkle Augen glänzen vor Stolz. "Schau dir an, was aus ihm geworden ist! Schreib das ruhig: Ich, Yasar Karim, habe Robbie Williams davor bewahrt, als Säufer in Stoke-on-Trent zu enden!"
Das Ganze ist zehn Jahre her, aber Yasar erzählt davon, als sei es gestern passiert. Neben seinem Kebabgrill hat er einen Zeitungsartikel an die Wand geklebt, in dem Robbie Williams von seinem Imbiss "Sinbad's Takeaway" schwärmt.