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''Horb mag Dich, wenn Du kein Nazi bist''
Dank der Gegenwehr einer wachsen Zivilgesellschaft trauten sich NPD & Co. nicht, einen Aufmarsch in der Kleinstadt Horb am Neckar durchzuführen

Aus der Neckar-Chronik.de/ik

Rund 26.000 Einwohner zählt Horb am Neckar. 1000 von ihnen gelang es am Samstag mit friedlichem Protest einen Neonaziaufmarsch zu verhindern. Ein Beispiel für Bürgermut auch für andere Kommunen. Weil die Neonazis aber stattdessen im nahen Freudenstadt aufliefen, soll in Zukunft ein überregionales Netzwerk gegen Rechtsextremismus entstehen.


M
ehr als 1000 Demonstranten aus Horb und der Umgebung sind am Samstag mit wahrlich gutem Beispiel vorangegangen. Angeführt vom Slogan „Keine Neonazis in Horb“, dem Satz, den die eigens gegründete Bürgerinitiative in den vergangenen Wochen bereits eindrücklich geprägt hat, hatten sich viele andere Neonazi-Gegner ebenfalls aussagekräftige Sprüche auf die Fahnen geschrieben. „Lieber eine braune Haut – als eine braune Seele“, hieß es auf einem der Transparente, „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“, auf einem anderen. Auf diese Weise setzten sie ein großartiges Zeichen gegen rechte Gesinnung und für eine wehrhafte Demokratie  Durch das hervorragende Engagement gegen die Verbreitung braunen Gedankenguts in ihrer Stadt, das bereits im Vorfeld der angekündigten Neonazi-Demo in der gesamten Region von sich reden gemacht hat, haben sie ihr Ziel im ersten Anlauf erreicht: Keine Neonazis in Horb!

Hatte sich bereits am Freitag abgezeichnet, dass die Neonazis einen Rückzieher machen und – angesichts der enormen Gegenwehr der Bürger – gar nicht erst in Horb marschieren werden, gab‘s am Samstagmittag endlich Gewissheit. Die rund 200 Neonazis wichen in Richtung Freudenstadt aus – dicht gefolgt von dem rund 600-köpfigen Polizeiaufgebot, das morgens in großer Masse natürlich zunächst in Horb angerückt war.

Angesichts ihres Erfolges war es kein Wunder, dass die Horber ihre Anti-Neonazi-Demonstration – neben Oberbürgermeister Michael Theurer (FDP) auch die Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac (SPD), Hans-Joachim Fuchtel (CDU) und Heike Hänsel (Linkspartei), die Landtagsabgeordnete Carmina Brenner (CDU) ebenso wie die Horber Gemeinderäte und Ortsvorsteher – und die anschließende Kundgebung auf dem Flößerwasen zu einem wahren Fest werden ließen. Zu einem Bürgerfest für Demokratie und Freiheit, aber auch in Solidarität mit den Menschen in Freudenstadt, die sich an ihrer statt nun den Hasstiraden der braunen Masse ausgesetzt sahen. Die Gewerkschafter nahmen dies auch zum Anlass, die Kundgebung früher als geplant zu verlassen, um die kurzfristig von Bürgern einberufene Gegendemonstration in Freudenstadt zu unterstützen. Für die braunen Marschierern der politischen Rechten gab‘s von Zeitzeuge Hans-Jürgen Löffler noch eine – dem Grundgesetz entlehnte – Nachricht mit auf den Weg: „Denkt auch an eure eigene Würde und zertrampelt sie nicht leichtfertig unter euren Mords-Stiefeln!“


Nicht ein jeder Bürgermeister traut sich das.
Horbs OB Michael Theurer (m.)
lief in der ersten
Reihe der Gegendemonstranten mit.

„Von Horb geht das Signal aus, dass wir keine Neonazis in Horb wollen“, verkündete Oberbürgermeister Michael Theurer stolz. „Wir wollen sie nicht in Horb und auch nirgendwo anders in unserem Landkreis, nirgendwo in unserem Land!“ Es könne keine Toleranz gegen Intoleranz geben, machte er deutlich und dankte allen, die – immer wieder aufs Neue – den Mut haben, gegen solche feindlichen Bewegungen auf- und für Demokratie und Grundrechte einzustehen.

„Wenn wir friedlich demonstrieren, welche Möglichkeiten uns die Demokratie für unsere Zukunft bringt, und dass es sich lohnt, diese zu unterstützen, können die Faschisten gar nicht anders, als sich zurückzuziehen“, rief Viviana Weschenmoser, Sprecherin der Horber Schülerinnern und Schüler, ins Mikrofon der auf dem Flößerwasen aufgebauten Kundgebungs-Bühne. „Die Jugend von Horb duldet keinen Faschismus, Rassismus und keine Unterwerfung mehr!“ Ein jeder trage Verantwortung für die Allgemeinheit, so die Schülerin. Wer sich der Ausrede bediene, neutral bleiben zu wollen, stecke nur den Kopf in den Sand und lasse die Jugendlichen ungeschützt in ihr Unglück laufen. Deshalb forderte sie die Erwachsenen auf: „Geht mit gutem Beispiel meiner Generation voran und zeigt uns, dass die Demokratie, die Freiheit und der Frieden der richtige Weg für unsere Nation und jeden selbst sind.“

Triumphzug mit Schönheitsfehler in Horb - Neonazis wichen nach Freundenstadt aus

Was als Gegendemonstration geplant war, endete in einem Triumphzug. Und auch wenn manch ein Demonstrant enttäuscht war, dass die Neonazis den Widerstand nicht unmittelbar zu spüren bekamen – dass der Zug aus „Autonomen Nationalisten“, NPDlern und Co. angesichts dessen, was die braunen Aufrührer in Horb zu erwarten gehabt hätten, gar nicht erst gekommen war, ist ein herausragender Erfolg. Das machten die Organisatoren der Bürgerinitiative gegen Neonazis deutlich. Ebenso aber auch die politischen Vertreter, deren Haltung sich noch verstärkte, nachdem sie in Freudenstadt hautnah mit den feindlichen Parolen der rechten Demonstranten konfrontiert waren und sich der braunen Ideologie Auge in Auge gegenüber sahen.

 
Gefrustet: die angereisten
Neonazis mussten draußen bleiben

Sprüche wie „Juden raus“ hat man in Deutschland, in Horb, in Freudenstadt schon mal gehört. Und während die Neonazis in Freudenstadt ihre Tiraden losließen, erinnerte Hans-Jürgen Löffler die Teilnehmer der Horber Kundgebung daran, dass es auch Horber Bürger waren, die solchen Ideologien während der Nazizeit Forum und Boden für ihre Taten gaben. „Wir heutigen Horber wollen aber im braunen Sumpf der Nazis nicht steckenbleiben und zugrunde gehen“, rief er. Horber seien es gewesen, die 1938 jüdische Geschäfte und den jüdischen Betsaal verhunzt (…) und bei den schäbigen Aktionen in Rexingen und Baisingen die Finger ins schmutzige Spiel gebracht haben. „Wir heutigen Horber sagen deutlich: Solche und ähnliche Übeltaten dürfen sich nicht mehr wiederholen – nicht hier in Horb und auch nicht anderswo!“.

Dem schlossen sich alle anderen Redner, darunter auch die Freudenstädter Gewerkschafter Violetta Garzanti und Uwe Wellenbrecher wie auch Muharrem Kürtbagi vom „Einheitlich Demokratischen Verein“ als Vertreter der Horber Bürger mit Migrationshintergrund, selbstredend an. Kürtbagi betonte: „Es ist für uns alle sehr wichtig, das Gefühl zu haben, dass man gegen diese Braune Pest nicht alleine ist.“ Bündnis-Initiatorin Barbara Staudacher verlas einen Brief aus Shavei Zion, in dem die Nachkommen jener jüdischen Menschen, die einst in Rexingen zu Hause waren, dem Horber Bündnis und allen anderen Neonazi-Gegnern ihre Solidarität bekundeten. Martin vom Ende sang Friedenslieder, das Theaterprojekt Zukunft und die „Gingergirls“ waren ebenfalls mit von der Partie. Schade allerdings, dass das Fest so schnell vorbei, die Leute so rasch wieder vom Flößerwasen verschwunden waren. Die Horber Jugendbands „Schillerloisä“, „High Proof“, „Die 2 coolen 3“ und „Soma“ spielten, und auch „Tante Inge“ konnten‘s kurzfristig noch einrichten. Hätten sich aber allesamt sicher ein etwas größeres Publikum erhofft. (ik)

Bürgerforum gegen Rechtsradikale geplant

Die in der Region neu gewonnenen Erfahrungen mit Neonazis sollen zukünftig nicht ohne Folgen bleiben. Am Dienstag (15.5.) kündigten Landrat Peter Dombrowsky und die beiden Oberbürgermeister aus Freudenstadt und Horb, Erwin Reichert und Michael Theurer, in einer gemeinsamen Pressemitteilung an, ein offenes Bürgerforum gegen künftig geplante Aktivitäten von Rechtsradikalen zu gründen. Die kurzfristig von den Rechtsradikalen von Horb nach Freudenstadt verlegte Demonstration am Samstag habe gezeigt, dass die Rechtsradikalen ihre Aktivitäten kurzerhand ändern und damit auf den Landkreis ausdehnen können.

Mit dem Bürgerforum soll eine Art Netzwerk geschaffen werden, das es erleichtert, Gegenmaßnahmen einzuleiten und die Handlungsfähigkeit zu stärken. Damit soll im Falle künftiger Aktionen Rechtsradikaler im Landkreis Vorsorge getroffen werden. Im geplanten Bürgerforum soll über die Aktivitäten der Rechtsradikalen informiert werden. Außerdem soll beraten werden, wie damit umgegangen werden kann und welche Möglichkeiten es gibt, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. In der gemeinsamen Pressemitteilung heißt es: „Die Bürger im Landkreis Freudenstadt pflegen seit jeher einen toleranten Umgang miteinander in gesellschaftlichen, politischen und religiösen Fragen auf der Basis der Werteordnung unseres Grundgesetzes. Dies soll auch weiterhin so bleiben! Alle Bürgerinnen und Bürger, die ein Zeichen gegen rechtsextremistische Gesinnung und für eine wehrhafte Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz setzen möchten, können mitwirken. Ein öffentlicher Termin wird nach einer behördeninternen Abstimmung noch bekannt gegeben“.

Über die Neonazi-Ausweich-Demonstration in Freudenstadt: >klick 
Der Originalartikel mit Fototeil auf Neckar-Chronik.de: >klick


© www.neckar-chronik.de & www.mut-gegen-rechte-gewalt.de - 15.5.2007



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Gabriele Fograscher (SPD): ''Eine Kürzung wäre kontraproduktiv''
Im Gespräch mit mut-gegen-rechte-gewalt warnt die zuständige Fachpolitikerin der SPD, Gabriele Fograscher, vor einer Aufweichung des Koalitionsvertrags und plädiert für eine konsequente Verstetigung der Programme: ''Sonst wäre es Augenwischerei''. Sie empört sich auch über generelle Defizite in der Jugendarbeit, ''die Kommunen und Länder zu verantworten haben'' und bringt die Idee einer Bundesstiftung neu ins Spiel.
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''Sag‘ mir erst, was Du unter Demokratie verstehst?''
Systematisch werden derzeit Veranstaltungen über Neonazis von Neonazis heimgesucht, die dort behaupten, dass ihre Ausgrenzung undemokratisch sei. Dabei sind sie erklärte Feinde der Demokratie. Doch ihr Auftreten erfolgt auf Anweisung: ''In der direkten Konfrontation mit dem Gegner soll dieser nicht mehr in der Lage sein über Nationalisten, sondern nur noch mit ihnen zu diskutieren" gibt beispielsweise die NPD als Teil ihrer Wortergreifungstrategie vor. Wie demaskierend das verlaufen kann, schildert nachfolgende Gastreportage aus der Magdeburger Volksstimme
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Zwar liefen am 1. April weniger Nachwuchs-Nationalsozialisten, als angekündigt, vier Stunden quer durch Arnstadt in Thüringen. Sie genossen es aber sichtlich, kaum auf Gegner unter den Anwohnern zu stoßen. Das hat auch mit Arnstadts Bürgermeister zu tun.
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Nazikehraus in Halberstadt
Mit Parolen wie "BRD heißt das System, morgen wird es untergehen" zogen am Samstag 150 Neonazis durch Halberstadt. Doch ein breites Bürgerbündnis sorgte dafür, dass die Rechtsextremisten unbeachtet blieben und historisch sensible Orte in der Stadt nicht passieren konnten. Am Ende wurde deren Wegstrecke sogar vom Naziungeist 'gesäubert'. Der Initiator des Bürgerbündnisses gewaltfreies Halberstadt, Prof. Rainer Neugebauer (l.) hielt dabei eine bemerkenswerte Rede, die wir im Rahmen der nachfolgenden Fotoreportage dokumentieren.
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''Rassismus zu besiegen ist eine nationale Aufgabe....
Uta Leichsenring wuchs in Potsdam auf und war in den 90ger Jahren Polizeipräsidentin in Eberswalde. Dort gründete sie die Bürgerstiftung Barnim-Uckermark um Demokratiebewusstsein zu stärken. Jetzt leitet sie das Stasiunterlagenarchiv in Halle. Sie reflektiert über Mängel in der Rechtsextremismusbekämpfung in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und im Bund. Und sie benennt eine wichtige Lehre aus den Stasiakten.
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Die Welt zu Gast bei Freunden...
Schüler der Hermann Ehlers Oberschule in Berlin-Steglitz machten den Anfang. Mit kurzen Reflektionen über das deutsche WM-Motto, das viel verspricht. Zu viel?
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Lichter aus im Schützenhaus
Ein Bündnis bundesweiter Jugendinitiativen gegen Rechtsextremismus feilt derzeit an einem gemeinsamen Appell an Bundeskanzlerin Angela Merkel, um zu warnen, wie tief verwurzelt rechtsextreme Strukturen inzwischen regional sind und wie wichtig kontinuierliche Förderung von zivilgesellschaftlichen Initiativen dagegen wäre. Die Probleme der Initiativen beleuchtet eindrucksvoll Heribert Prantl in einem Gastbeitrag aus der Süddeutschen Zeitung.
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Jugend für Vielfalt und Toleranz
Für Projekte wie "Exit", Schule ohne Rassismus", Opferperspektiven und Mobile Beratungsteams sieht es derzeit düster aus. Ab dem kommenden Jahr steht ihre Finanzierung mangels Bundeszuschüssen in den Sternen. Nun machen sich die Sozialdemokraten für eine Rettung stark. Bei einem Workshop diskutierte die Partei mit Experten, wie sich die rechte Szene verändert hat und entwickelte Zukunftspläne.
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''Wähle Deine Werte''
Erstmals führte das Pößnecker Aktionsbündnis Courage einen Tag für Demokratie und Toleranz durch. Der Zulauf war enorm und ermutigend. Denn die jungen Leute machen sich seit einem Jahr gegen ein Neonazizentrum in ihrem Ort stark.
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Der Abend ist gelaufen
Die Straßenbahn bringt uns gewöhnlich sicher und schnell von A nach B. Doch es kann unterwegs unliebsame Mitfahrer geben, denn die kann man sich schließlich nicht aussuchen. Vincent aus Dresden erlebte eine nächtliche Bahnfahrt an die er sich noch lange erinnern wird.
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Zu Gast bei Feinden?
No-go-areas in der Hauptstadt? In einem Kurzumfrage stellten sich drei Berliner Bürger Fragen zum Thema rechter Gewalt in Berlin und der Frage ob man als Ausländer in Berlin oder dem Umland Angst haben muss.
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Sparen bei der Demokratieverteidigung
Knapp 200 Rechtsextremisten trafen sich am Samstag in Neubrandenburg. Dort wollten rechtsextreme Kameradschaften ihren Wahlkampfauftakt feiern - erfreulicherweise mit mäßigem Erfolg. Rechte Stimmung kam nicht auf, aber auch keine grenzenlose Freude auf der Gegenseite.
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''Nazis raus'' reicht nicht
Kann das Umfeld Menschen zum Ausstieg aus der rechtsextremen Szene bewegen? Birgit Rommelspacher, Rechtsextremismus-Expertin und Professorin für Psychologie an der Alice Salomon Hochschule Berlin, hat in ihrem neuen Buch ''Der Hass hat uns geeint'' untersucht, warum Menschen in die rechtsextreme Szene ein- und wieder aussteigen. Im Interview erklärt sie, welche Gegenmaßnahmen helfen, um aus Rechtsextremen wieder Mitglieder der demokratischen Gesellschaft zu machen.
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''Menschenverachtung verrate ich gerne''
Am Ende war er Sektionsleiter Berlin der Neonazi-Gruppierung "Märkischer Heimatschutz" – und wollte es doch nicht mehr sein: Gabriel Landgraf wandte sich Mitte 2005 mithilfe der Aussteigerinitiative EXIT von der rechten Szene ab. Der heute 29-Jährige war lange in der Berliner und Brandenburger Neonazi-Szene aktiv, 2003 war er Mitbegründer der "Berliner Alternative Süd-Ost" (BASO). Er baute SMS- und E-Mail-Verteiler auf, organisierte Aktionen und Demonstrationen, zudem koordinierte er die Zusammenarbeit regionaler Gruppen. Landgraf schuf und betrieb auch das braune ''Berliner Infoportal'' als Koordinations- und Informations-Website der Szene. Ein Gastbeitrag von Telepolis.
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Der Verlust der gleichen Augenhöhe
''Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus'' heißt das zukünftige Bundesförderprogramm gegen Rechtsextremismus, das derzeit im Jugend- und Familienministerium unter Ursula von der Leyen entwickelt wird. Vieles daran stößt in Fachkreisen auf Zustimmung, aber dicke Haken hat es auch.
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Vergeblicher Protest?
In Nürnberg, Frankfurt am Main und Leipzig fanden die WM-Spiele der iranischen Nationalelf statt. Vor den Stadien gab es jeweils Demonstrationen gegen Irans Staatschef Ahmadinedschad. Ist nach Irans WM-Aus alles vorbei?
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''Zivilcourage statt Biologie''
Katja Riemann will ein neues Schulfach und Ex-Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye sieht eine Ursache von rechter Gewalt im deutschen Schulsystem. Sehr viel weiter hat eine Podiumsdiskussion in Berlins Akademie allerdings nicht gebracht.
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Nette Rechte von nebenan
"Ich übergebe Anne Frank dem Feuer''. Mit diesen Worten hat am 24. Juni im Ort Pretzien, 20 km südöstlich von Magdeburg, ein junger Neonazi eine Ausgabe des Tagebuchs von Anne Frank in ein Sonnenwendfeuer geworfen. Keiner der rund 80 Anwesenden schritt ein. Auch nicht der Bürgermeister von der Linkspartei. 10 Tage später fand hierzu eine Bürgerversammlung statt. Der Bericht dazu stammt aus der Mitteldeutschen Zeitung.
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''Wir wissen, wo wir Euch finden''
Ein bedrückendes Erlebnis haben Montags-Demonstranten in Haldensleben gemacht. Rechtsextreme versuchten, die Demonstration für sich umzufunktionieren und erhielten peinliche Rückdeckung durch die Polizei.
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''Wir brauchen viele kleine Netzwerke''
Zu wenig klare Linie, zu viel Symbolpolitik. Nach der Bücherverbrennung von Pretzien baut Sachsen-Anhalts Justizministerin Kolb auf einen neuen Runden Tisch. Im Interview mit mut-gegen-rechte-gewalt scheut sie auch nicht vor Kritik an Sachsen-Anhalts Ministerpräsident zurück.
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Angst in der Zone
Nach der wahrscheinlich fremdenfeindlichen Attacke auf einen schwarzen Deutschen in Potsdam entbrannte die Diskussion um Rechtsextremismus in den Medien neu, seit der WM ist sie abgeflacht. Eine Nachbetrachtung.
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Mit Reggae gegen Rechts
''Berlin gegen Nazis'' war ein schönes Beispiel für vielfältigen, kreativen und friedlichen Protest, der effektiv war, obwohl diesmal im Vergleich zu den Protesten am 8. Mai 2005 nicht so viele Berliner Bürger auf der Straße waren. Erfolge meldeten auch die Akteure von Demonstrationen gegen die braune Szene in Jena und Wunsiedel.
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''Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie ein Geschichtsbuch...''
Wunsiedels Bürger haben am vergangenen Wochenende einen Durchbruch erzielt. Durch gemeinschaftliches Engagement haben sie Europas Neonazis erneut deutlich gemacht, dass ihr Ort kein Symbol mehr für Aufmärsche sein soll, um das Dritte Reich zu glorifizieren. Stattdessen wirbt die bayerische Kleinstadt für engagierte Verteidigung von Demokratie. Aber noch fehlt vielen Einwohnern dazu der lange Atem.
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Aufruhr in der deutschen Provinz
Jahrelang kämpft ein Mann um sein Hotel und gegen die Behörden in Delmenhorst. Am Ende gibt er auf. Doch dann tritt der Neonazi-Anwalt Jürgen Rieger auf den Plan.
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''Endstation Rechts''
Allen Warnungen zum Trotz - braunen Antidemokraten steht am 17.9. offenbar ein demokratischer Wahlerfolg bevor. Jahrelange Aufbauarbeit, die Konzentration großer Geldmengen in den Wahlkampf und eine zu befürchtende niedrige Wahlbeteiligung kommen der NPD hierbei zur Hilfe. Bereits seit einigen Monaten läuft eine überparteiliche, von den Jusos initiierte Gegenaktion, die Kampagne „Endstation Rechts“. Eindrücke von einer Vortragsreise.
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Pyranja: ''Rechts sein geht gar nicht''
Was haben die Brothers Keepers, Denyo, Pyranja, Silbermond und viele weitere Künstler gemeinsam? Sie alle engagierten sich beim ''Laut gegen Recht''-Konzert, das am Freitagabend zwei Tage vor der Landtagswahl in Schwerin stattfand. Für die 26-jährige Rostocker Rapperin Pyranja war es selbstverständlich, dabei zu sein: „Rechts sein geht gar nicht. Mir will es einfach nicht in den Kopf, warum jemand minderwertig sein soll, nur weil er eine andere Hautfarbe hat oder aus einem anderen Land kommt...
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Unvermeidbar? 7,3% für die NPD...
War es Verdruß an der Großen Koalition in Berlin? Mangelnde Unterscheidbarkeit der Parteien in Schwerin? Einfältigkeit oder Lust an der Provokation, auf Parolen brauner Wölfe im Schafspelz hereinzufallen? Drei Nachfragen in Mecklenburg-Vorpommern, u.a. an Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse in Wolgast
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Vormarsch in die gute Stube
Schnuller für Babys, Bienenstich für Eltern, Schläge für Gegner: Mit welcher Strategie die Braunen im Norden bürgerliches Milieu erobert haben.
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Zwei Hakenkreuzchen für die NPD
Um eine Minute nach sechs lacht Bürgermeister Norbert Mielke zum letzten Mal an diesen Abend. Er hält die hölzerne Urne hoch, schüttelt ordentlich: "Na los", ruft Mielke der Wahlhelferin zu. "Steck den Kopf tief rein in die Kiste. Vielleicht klebt da noch was!" Hinter ihm steht ein junger Mann, hellblaues Poloshirt, rasierter Schädel. Mit glatter Miene schaut er über Mielkes Schulter.
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Mit Rassismus ins Parlament
Die Republikaner waren schon seit einigen Jahren nicht mehr in einem Berliner Bezirksparlament vertreten. Doch in Pankow zogen sie am Sonntag mit knapp über drei Prozent erstmals wieder in eine Bezirksvertretung ein. Zu verdanken haben das die Rechtsextremisten einer Wahlabsprache mit der NPD und der monatelangen Mobilisierung durch einen Bürgerverein gegen einen geplanten Moscheebau im Pankower Stadtteil Heinersdorf.
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Der letzte Kampf des Noel Martin
Noch 307 Tage, dann will sich Noel Martin das Leben nehmen - weil ihn Brandenburger Neonazis vor zehn Jahren zum Krüppel gemacht haben. Er hält das Leben nicht mehr aus, aber er kämpft immer noch gegen die rechte Szene an. Die wünscht ihm den Tod. Ein Hausbesuch.
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''Das wäre auch eine Sache der Kanzlerin''
''Das Bundesfamilienministerium hat die bestehende Projektförderung gegen Rechtsradikalismus zu einem maßgeschneiderten Programm zusammengefasst" verspricht derzeit die Homepage der Bundesregierung. Und: "Die noch existierenden Programme, die Ende 2006 nach sechs Jahren auslaufen, werden noch bis Ende Juni 2007 weiterfinanziert". Hat der Bund also alles im Griff nach dem Wahlerfolg der NPD in Mecklenburg-Vorpommern? Der Optimismus täuscht, warnen Parteien und Experten
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5 Jahre Mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt in Sachsen-Anhalt
Sie berät Opfer rechter Gewalt, die Hilfe suchen - vor Gericht, beim Arzt, bei der Polizei, bei der Suche nach Psychologen und im Umgang mit Medien. Mit Unterstützung der Amadeu Antonio Stiftung ist das Projekt vor fünf Jahren enstanden. Im Rahmen einer Fachtagung in Magdeburg wurde gestern Bilanz gezogen.
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''Die NPD hat in Bremen kein Land gewinnen können''
7000 zu 70. So etwa war am Samstag das Verhältnis von Zivilgesellschaft zu NPD-Demonstranten in Bremen. Die Nachricht an die Nazis kam unmissverständlich an, so die Organisatoren: ''Ihr seid hier nicht willkommen''. Und wie geht es weiter?
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''Der zweite Schuss muss sitzen''
Nach dem NPD-Parteitag am 11. und 12. November in Berlin ist die Diskussion um ein NPD-Verbot erneut entbrannt. Sebastian Edathy, Vorsitzender des Innenausschusses des Bundestages und SPD-Rechtsextremismus-Experte, erklärte mut-gegen-rechte-gewalt.de, warum und unter welchen Umständen er es befürworten würde.
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''Berlin, Berlin, Juden Berlin''
Alltag in einem Fußballstadion, dort wo keine Fernsehkamera genau hinschaut. Ein Fußballreporter hat sich dieser Tage in Dresden unter Fans gemischt, als dort Union Berlin auflief. Mit freundlicher Genehmigung seiner Redaktion veröffentlichen wir nachstehend seinen lesenswerten Bericht.
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''Widerstand leisten, aber friedlich und kompetent''
Einmal jährlich trifft sich der „antirassistische/antifaschistische Ratschlag“ in Thüringen. Ziel ist es, demokratische Kräfte zu bündeln, sich mit anderen Engagierten auszutauschen und ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Dieses Jahr fand der Ratschlag in Pößneck statt, wo sich eine Jugendinitiative ideenreich gegen rechtsextreme Strategen wehrt, die den Ort zu einem überregionalen rechten Treffpunkt ausbauen wollen.
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Der Triumph von Seelow
Selten hat eine Kommune so schnell Bürger, Parteien und Vereine mobil gemacht, die wie kleine Gemeinde Seelow in Brandenburg. Kurzfristig hatten sich mehr als 1000 Neonazis angesagt, um dort ihre makabere Heldenverehrung deutscher Weltkriegssoldaten zu zelebrieren, die sie eigentlich 100 KM entfernt in Halbe durchführen wollten. Doch dort standen ihnen 8000 Bürger im Weg und feierten einen Tag der Demokraten.
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Der ganz normale Rassismus
Bemerkenswerte Serie in der Waiblinger Kreiszeitung über Rechtsextremismus im Rems-Murr-Kreis (Baden-Württemberg). Rechtsextremismus, so die Redaktion, rücke ''immer wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit – aber nur kurzzeitig, und verschwindet oft ebenso schnell wieder vom Wahrnehmungsradar. Unterschwellig aber schwelt es beklemmend dauerhaft seit vielen Jahren vor sich hin...''
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Wann ist jemand für Dich ein guter Patriot?
Nach Fußball-WM und Fahnenmeer: Welches Image hat die Republik? Welches Bild machen sich junge Leute von unserem Land? Vom 27. November bis 1. Dezember 2006 hinterfragen dies 40 junge Journalisten im Rahmen eines Jugend-Medienworkshop vom Mitmischen.de im Deutschen Bundestag. Gestern schauten 15 von ihnen in der MUT-Redaktion vorbei. Ihr Thema: Was ist guter Patriotismus? Ja was?
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''Wer links ist, wird drangsaliert''
''Muss ich erst schreien, bis was passiert?" heißt der Titel der neuen Zeitungsausgabe des Schülernetzwerks "Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage". Nachstehend eine der besonders lehrreichen Reportagen aus dem Blatt, das Schüler u.a. aus Chemnitz, Berlin und Bremen konzipiert haben. Ihr Titel: ''Wer links ist, wird drangsaliert - In Pirna hat die Neonaziszene das Sagen..."
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Rassismus im Fußball: ''Krank sind die anderen''
Der Schauspieler Charles M. Huber ("Der Alte") hat als Bayer aus dem Senegal viele Erfahrungen mit Rassismus und Ausgrenzug gesammelt. Jetzt hat der Fünfzigjährige eine Agentur gegründet, die sich um diskriminierte schwarze Fußballer kümmern will.
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''Heute Abend wird der Zirkus platt gemacht''
Eine zehnköpfige Zirkusfamilie verlor nach einem rechtsextremen Überfall im sächsischen Triebel ihre Existenzgrundlage. Durch eine Spende des Opferfonds CURA der Amadeu Antonio Stiftung soll der kleine Zirkus wieder auf die Beine kommen – doch noch fehlen rund 17.000 Euro.
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Bittere Bevölkerungs-Bilanz
Konzeptkünstler Hans Haacke erinnerte im Dezember 2006 auf der Außenfassade der Berliner Akademie der Künste an migrantische Todesopfer rechtsextremer Gewalt in Deutschland. Im Interview beschreibt er, warum ihn das Thema beschäftigt und wie er die Lage in Deutschland einschätzt.
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Hagedornstraße
Zumindest zweieinhalb Stunden blockierte eine friedliche Allianz aus Anwohnern, Parteien und Antifa erfolgreich einen Aufzug von Rechtsextremisten mitten in einem Berliner Wohngebiet. Doch dann hatte die Polizei keine Lust auf Überstunden...
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Warum musste Amadeu sterben?
Am 6. Dezember 1990 starb der 28-jährige Angolaner Amadeu Antonio in Eberswalde an den Folgen eines nächtlichen Überfalls durch eine Gruppe Neonazis. Um nicht wie jedes Jahr nur einen Kranz zum Gedenken niederzulegen, übernahmen Schüler in diesem Jahr die Regie.
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''Ich verzeihe ihm jetzt''
1996 schlug der Rechtsextreme Jan Weicht den Italiener Orazio Giamblanco in Trebbin (Brandenburg) so schwer zusammen, dass das Opfer bis heute pflegebedürftig ist. Erst jetzt hat sich der Täter in einem Brief entschuldigt: ''Ich war damals einfach nur der größte IDIOT der Welt, der sich mit falschem Stolz durchs Leben schlug''...
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''Magdeburg überrascht''
Nicht sehr viele Magdeburger Bürger bewiesen am vorletzten Wochenende Mut. Dabei hatte sogar Magdeburgs Oberbürgermeister dazu aufgerufen, sich gegen einen Neonaziaufmarsch zu wehren. Aber die wenigen, die Zivilcourage zeigten, reichten schon aus, um die Rechtsextremen zu ärgern.
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''2 + 2 ist 4''
Was tun, wenn sich Schüler mit "Du Jude" beschimpfen. Oder im Unterricht den Holocaust leugnen? Fragen an den Leiter des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung, Prof. Wolfgang Benz.
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''Es scheint, als würde in Deutschland gerade ein letztes Tabu fallen''
Sie sieht viel ''Entmutigendes', aber dennoch sagt sie ''bleibe ich Optimist''. Die Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, über aktuelle antisemitische Vorfälle, aber auch über Zeichen, die sie hoffen lassen
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''Diese Stadt hat Nazis gründlich satt''
Großer Erfolg für die Zivilgesellschaft in Dresden! Erstmals mobilisierte sie mehr Anhänger, als NPD und Neonazikameradschaften, die von der Polizei ausgebremst die Nerven verloren und ins Leere liefen.
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''Sie wissen, dass wir Sie hier nicht gerne sehen''...
Von Protest oder Polizei keine Spur. Ungestört konnten am Wochenende Neonazis in Neubrandenburg rund um den Tollensesee marschieren und dafür sogar Leistungsabzeichen mit Rune erringen. Fast keiner schaute hin.
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No-Go-Area für Alternative
''Gestern Abend (am 2. März. 07) griffen 15 Nazis eine linke Party in Hohendodeleben (bei Magdeburg) an! Dabei wurde ein Linker Jugendlicher schwer am Kopf verletzt und befindet sich im Krankenhaus. In folgenden ein Bericht von Beteiligten aus Hohendodeleben.
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Baustelle Vielfalt
Auch im Saarland machen sich zunehmend rechtsextreme Strömungen bemerkbar. Grund genug, in diesem Jahr in Illingen eine Projektwerkstatt junger Leute gegen Rassismus durchzuführen.
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Zeit für ''Kreativen Widerstand''
Volles Haus gestern in den Räumen der Berliner Amadeu Antonio Stiftung. Zum ersten Mal wurden Preise im Rahmen des Hip Hop und Lyrikwettbewerbs des Vereins Brothers Keepers vergeben. Unter den Juroren: Katja Riemann (Foto l.), Denyo, Torch. Und unter den Gewinnern drei Brüder aus dem Erzgebirge und eine Wienerin (r.).
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Spaßfaktor statt Betroffenheit
Peter Lohmeyer ist nicht nur ein guter Schauspieler ("Das Wunder von Bern"), sondern nutzt auch seit Jahren seine Prominenz, um gegen Rechtsextremismus einzutreten. Besonders im Fußball-Umfeld ist der glühende Schalke 04-Fan aktiv. Im Interview erzählt er von seinen Erfahrungen mit dem Engagement.
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''Ich wünsche mir Mut zur Ehrlichkeit''
Noah Sow ist Radio-Moderatorin (u.a. Eins Live, Radio Fritz, You FM) und Sängerin von Noah Sow und das heimliche Maneuver. Außerdem engagiert sie sich seit Jahren mit der Initative "Der braune Mob". Warum, hat sie mut-gegen-rechte-gewalt.de erzählt.
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Außer Kontrolle
Im vergangen Sommer Prügel vor laufender Kamera (s. Foto), im Januar 2007 ein szeneinterner Mord und jetzt Stahlkugelschüsse auf Gegen- Demonstranten. Die mecklenburgische Stadt Wismar ist zu einer Hochburg militanter Rechtsextremisten geworden. Ein Gastbeitrag aus dem Internet-Informationsdienst 'Blick nach rechts'.
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''Die lebenden Goldstücke, das sind Sie!''
Für vorbildliches zivilgesellschaftliches Engagement hat das von der Bundesregierung gegründete ''Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt'' Geldpreise in Höhe von insgesamt 120.000 Euro an 63 Projekte vergeben, zudem erhielten 11 Initiativen Ehrenpreise. Eindrücke von der Ehrung in Berlin...
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Vom schwierigen Umgang mit der NPD
Rechtsextreme Kameradschaften und NPD schulen sich derzeit in praktischer Wortergreifungsstrategie: Überall dort aufkreuzen, wo über Neonazis debattiert werden soll. Dabei setzen die Rechtsextremisten darauf, dass sie Veranstalter verunsichern und aus dem Konzept bringen. Und sollten sie rausgeworfen werden, behaupten sie propagandistisch, ihre Meinugsfreiheit werde eingeschränkt. In Oranienburg haben die Grünen jetzt diese Erfahrung gemacht.
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''Erlebnisorientiert''
Wie Polizisten linke und rechte Autonome unterscheiden, die in gewisser Weise 'Cowboy-und-Indianer’ miteinander spielen, beschreibt der Berliner Polizeidirektor Oliver Tölle* im Gespräch mit Schülerzeitungsredakteuren in der MUT-Redaktion. Tölle ist regelmäßig bei Demonstrationen beider Gruppen eingesetzt.
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Neonaziforum YouTube?
Auf der derzeit angesagtesten Internetvidoeplattform YouTube findet sich viel Sehenswertes und Amüsantes, aber leider auch extrem Bedenkliches. Zum Beispiel Neonazipropaganda, die anderweitig im Netz keine Chance hätte. Rechtsextreme nutzen den Freiraum der kaum zensierten Website intensiv.
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''Man vergisst die Erlebnisse nie, aber es ist nicht jede Stunde des Tage''
Im März hat Stefanie Kloß von der Band Silbermond ein "Laut-gegen-Nazis-Hörbuch'' eingelesen, das Gedichte und Erinnerungen von Holocaust-Überlebenden enthält. Jetzt traf die Musikerin eine der Verfasserinnen.
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Virginia Jetzt!: ''Weniger eine politische als eine vernunftorientierte Sache, gegen Rechts zu sein''
Die brandenburgische Band Virginia Jetzt! feiert Erfolge mit ihrem deutschsprachigen Nachdenk-Pop ("Mein sein", "Bitte bleib nicht, wenn Du gehst"). Im Interview steht Sänger Nino Skrotzki (Foto: 1. v. r.) Rede und Antwort, ob er eine neue "deutsche" Musik sieht, warum er sich gegen Rechtsextremismus stellt und was eine Jugendclubtour für alle erfolgreichen Bands empfehlenswert macht.
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Waschfieber
431 Euro und 76 Cents war die stolze Ausbeute für eine Aktion, die sich gewaschen hat. Bahnazubis in Frankfurt am Main boten sich bei sengender Hitze als Autowäscher auf einem der Parkplätze am Frankfurter Hauptbahnhof an. Ihr Motto: ''Wir waschen die Welt frei von Hass und Gewalt''.
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Nazisymbole in Window Color
In Schwarzbach bemüht sich eine Sozialarbeiterin, Jugendliche für ein demokratisches Miteinander zu begeistern. Nicht leicht, wenn sie die einzige Fachkraft für drei Jugendclubs in drei Orten ist. Einer davon wird nur von rechtsextremen Jugendlichen besucht wird. Noch schwerer wird es, weil ein Bürgermeister zugleich behauptet, das wäre gar nicht wahr.
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Ein Kleidungsgeschäft als politische Waffe?
Nachdem es am Wochenende in Rostock zu Krawallen mit Verletzten und zahlreichen Festnahmen gekommen war, fragt die Schweriner Volkszeitung nach den Ursachen für die Gewaltexzesse.
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''Laut gegen Nazis zu sein kann nie laut genug sein''
Er tritt für ein NPD-Verbot ein oder zumindest für eine Einstellung der staatlichen Parteienfinanzierung für die NPD. Er kritisiert Lehrer, Polizisten und Eltern scharf, die sich nicht engagiert genug gegen Rechtsextremismus einsetzen. Und er unterstützte das Konzert "Laut gegen Nazis'' gestern in Halle. Warum?
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Zivilisation a.D.
Der Domküster steht wegen Drogenhandels vor Gericht, Schauspieler wurden verprügelt und unter Punks herrscht ein Klima der Angst. Denn am Abend gehört die Innenstadt den Rechtsaußen. Neonazi-Gewalt ist in Halberstadt immer noch Alltag, wie Helmut Schümann in einer nachlesenswerten Tagesspiegel-Reportage beschreibt.
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Steuerzahler finanziert NPD
Eine Arbeitsgruppe der Innenministerkonferenz hat in einem Bericht vorgerechnet, wer rechtsextreme Parteien wie die NPD in Deutschland eigentlich finanziert: Nicht etwa unbekannte große Gönner im Hintergund. Sondern jedermann, der Steuern zahlt.
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Das Schweigen brechen
"Bei Rassismus hört die künstlerische Freiheit auf. Jeder Künstler hat eine gesellschaftliche Verantwortung," fordern die Brothers Keepers in einer Online-Petition, unterstützt von Musikern wie Smudo von den Fanta4 und dem Publizisten Roger Willemsen. Auf der Berliner Musikmesse Popkomm erneuerten die Musiker ihren Online Appell und kündigten erneut einen eigenen Hip Hop Wettbewerb an.
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Im Zangengriff der Rechten
Eine Band namens Endlöser und Gandhi-Zitate: Im Osten präsentieren sich die Rechtsextremen als Biedermänner im Hellen und Brandstifter im Dunkeln zugleich. Und die Mehrheit der Bevölkerung? Die füllt ein ''Zornkonto'' und sehnt sich nach einer starken, ordnenden Hand. Zum Beispiel in Rosental-Bielatal...
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Keine Chancen für ein NPD-Verbot
Berlin und Sachsen-Anhalt sind klar für ein NPD-Verbot, andere Bundesländer ziehen die Auseinandersetzung mit den Rechtsextremen vor, schwanken oder äußern sich lieber nicht. Auch die Idee einer Streichung der staatlichen Parteienfinanzierung für die NPD, die diesen Staat und viele seiner Werte ablehnt, findet bislang wenig Rückhalt unter den Innenministern, Maßnahmen werden allerdings noch geprüft.
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Was ist das - Zivilgesellschaft?
Im Dritten Reich hat sie versagt: die Zivilgesellschaft. Aber auch jetzt sind hellwache Bürger mancherorts noch Mangelware - als "Dritter Sektor'' der Demokratie neben Wirtschaft und Politik. Nur wenn alle drei an einem Strang ziehen, hat Rechtsextremismus keine Chance mehr. Ein lehrreiches Lesepaket...
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Rockt Europa nach Rechts?
Ihr Kampf gegen die Globalisierung und die USA verändert die Neonazi-Szene. Statt dem "Großdeutschen Reich" wird zunehmend ein "Europa der Völker" propagiert, ein jedes in seinen Grenzen. Hintergründig geht es um Rassismus pur. Das ideologische Transportmittel: Musik.
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Die Nacht von Mügeln
Nazis wollten Inder lynchen. Zu gut passte diese Nachricht der vorigen Woche in die lange Reihe rechtsextremer Überfälle, als dass die Öffentlichkeit genauer hinsah. Doch was in der sächsischen Kleinstadt geschah, war kein organisierter Neonaziangriff, sondern - schlimmer - die Explosion latenten Ausländerhasses.
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Das Problem mit der Vergangenheit – der Obersalzberg
„Jude verrecke“, „Heil Hitler“, Hakenkreuze. Diese Nazischmierereien finden sich in einer öffentlich zugänglichen Bunkeranlage auf dem Obersalzberg im Berchtesgadener Land. Eine Pilgerstätte für Neonazis. Doch die bayerische Staatsregierung bleibt untätig. Und nicht nur bei diesem Problem: Auch das staatliche Dokumentationszentrum auf dem Obersalzberg schlägt Alarm – wegen Mangel an Fachpersonal.
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Volksverhetzer.de
Benjamin Schöler macht, was Bürgerpflicht und eigentlich selbstverständlich ist. Doch infolge hat er seine Mobilfunknummer geändert und antwortet nicht mehr auf E-Mails. Der Theologiestudent hat Probleme, große Probleme, seit er Anzeige gegen volksverhetzende Internetseiten erstattet hat. Und seit die Ermittlungsbehörden seine Adresse herausgegeben haben. Er wird von Rechten belästigt, bedrängt, bedroht. Fast täglich bekommt der couragierte Student Drohbriefe per E-Mail und per Post. Benjamin Schöler gibt trotzdem nicht auf. Jetzt erst recht nicht. Eine Gastreportage aus dem Deutschlandradio.
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Wenn Vater Staat hinter couragierten Zivilisten steht
Auch ein Fall von Zivilcourage. Hätten die Opfer eines rechtsextremen Gewalttäters im bayerischen Plattling nicht Anzeige erstattet und nachgehakt, was aus ihrem Verfahren nun werde, vielleicht wäre alles im Sande verlaufen. Ist es aber nicht, wie die Plattlinger Zeitung vom 6.September berichtet, die zur Passauer Neuen Presse gehört:
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'''Ey, Du Pole!''
Welche Erlebnisse habt ihr selber schon mit Fremdenfeindlichkeit, Rassismus oder Rechtsextremismus gehabt? Was könnte man dagegen tun? Das wollen Schüler aus einer Binger Hauptschule erfahren. Wer macht noch mit?
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Auf die Plätze!
Am 14.9. sind mehr als 5000 Halberstädter dem Appell des Harzer Städtebundtheaters gefolgt, kreativ deutlich zu machen, dass ihre Stadt „den Demokraten gehört“. Auf 12 Bühnen in Stadt traten bis tief in die Nacht Musiker, Schauspieler, Chöre, und Sportler mit kostenlosen Darbietungen auf. Unter dem Motto „Auf die Plätze!“ sollte Rechtsextremen gezeigt werden: „Es reicht!“
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''Wer schützt uns vor euch?''
Der Oststeil des Harzes haben Neonazis zu ihrer Spielwiese gemacht. Sie schüchtern Andersdenkende ein und haben keine Scheu, öffentlich die Abschaffung des Systems zu fordern. Für die Zivilgesellschaft eine Dauerherausforderung.
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Was tun im ländlichen Raum?
Nach und nach starten mit dem neuen Bundesprogramm gegen Rechtsextremismus neue regionale, oft lokal angebundene Projekte. In loser Folge stellen sich einige vor. Heute: Das Modellprojekt „Aktiv gegen Rechtsextremismus und Rassismus - Demokratiestärkende Bildungsarbeit im ländlichen Raum“ vom Rostocker Bildungsträger „Soziale Bildung e.V.“.
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''Hier beginnt die arische Zone''
Gerne wirbt die NPD mit blonden, blauäugigen Kindern, um ihr arisches Rassedenken zu untermalen. Auch in der parteiungebundenen rechten Szene herrscht die Einstellung, dass es unwerteres Leben gebe, vor. Im Stadtteil ''Olln'' von Haldensleben führte das Ende Januar sogar zum Protest gegen ein Kinderheim. Ein Erfahrungsbericht von Susan Bonath.
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EXIT: Mehr Aufklärung, mehr Öffentlichkeit, mehr Präsenz
Seit 2000 betreut Bernd Wagner (li.) mit der Aussteigerinitiative EXIT Deutschland Rechtsextreme, die die Szene verlassen wollen. Die geläuterten Aussteiger klären dafür die Öffentlichkeit so authentisch über Gefahren des Rechtsextremismus auf, wie es nur ehemalige Beteiligte können. Jetzt startet EXIT mit überarbeitetem Konzept durch.
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Klimawandel in Hoyerswerda
Kaum eine Stadt wurde derart zum Synonym für Rechtsextremismus wie Hoyerswerda, wo 1991 Neonazis das erste Pogrom der Nachkriegszeit gegen Asylbewerber und Migranten verübten. Seitdem kämpfen die Stadt und zahlreiche engagierte Initiativen gegen das Image als rechtsextreme Hochburg. In der Außenwirkung sind bisher kaum Erfolge spürbar - im Alltagsleben haben die Projekte allerdings viel bewirkt.
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''Wir wollen den Nazis den Spaß verderben''
Man muss die Feste feiern wie sie fallen - so empfiehlt es der Volksmund. Für Jenas Bürger heißt die heutige, eher zweifelhafte Feierlichkeit ''Fest der Völker'', ist ein Nazifest, bei dem Rechtsextreme aus ganz Europa ab 12 Uhr ihre völkische Rassismen feiern wollen. Zu einem Verbot kam es nicht. Warum das so ist und was die Stadt stattdessen gegen die Neonazis unternehmen will, erklärt Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter (SPD) im MUT-Gespräch.
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Das Sonnenblumenhaus
In Rostock-Lichtenhagen kämpft man noch immer mit der Vergangenheit: Vor 15 Jahren griffen hier zahlreiche Menschen ein Wohnhaus für Asylbewerber an – die massivsten ausländerfeindlichen Übergriffe der deutschen Nachkriegsgeschichte. Und heute?
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Eine Bewegung gegen die Intoleranz
Auf 4000 Angriffe jährlich schätzt die spanische Nichtregierungsorganisation „Movimiento contra la Intolerancia“ („Bewegung gegen die Intoleranz“) die Zahl rassistischer Vorfälle im ganzen Land. Offizielle Zahlen gibt es trotz der Einrichtung einer neuen staatlichen Beobachtungsstelle gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit bislang nicht.
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''Warum fehlt(e) das Thema Rechtsextremismus im 'Regierungsprogramm' der Union, Herr Beckstein?''
Beinah wäre er nach der Bundestagswahl 2005 neuer Bundesinnenminister geworden. Bayerns damaliger Innenminister Günther Beckstein (CSU). Die Positionen der Union zum Rechtsextremismus mit der SPD hielt er damals weitgehend für deckungsgleich und plädierte dafür, Jugendliche durch Bildungsarbeit gegen braunes Gedankengut zu immunisieren oder durch Stärkung des Verfassungsschutzes. Wenig Kenntnis hatte er bis dahin von der Förderung von zivilgesellschaftlichem Engagement.
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''Mit Empörung ist es nicht getan''
Die neue Briefmarke über das Jüdische Zentrum München macht ihr Hoffnung. Aber ernüchtert ist sie über die hohe Zahl antisemitischer Vorfälle. Schülern möchte Sie gerne Schuldgefühle nehmen (''Diese Kinder kann man nicht verantwortlich machen für die Taten ihrer Großeltern''), aber Verantwortungsgefühl beibringen. Und persönlich berichtet die heute 74-jährige Münchenerin über eine erschütternde Erfahrung am eigenen Leib. Das Dritte Reich überlebte sie versteckt in einer katholischen Familie, zu deren Nachfahren sie wegen deren Bedrohung keinen Kontakt mehr haben darf: ''Und das nur, weil ich als Jüdin von ihnen aufgenommen worden war''.
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Weltoffenes Mittweida - aber wie?
Einzigartig brutal: In Mittweida prügelt die rechtsextreme Szene auch nach dem Kameradschaftsverbot vom April rege weiter. Derweil ringen ein zivilgesellschaftliches Bündnis, der Bürgermeister und der Landrat um Wege, dem Rechtsextremismus zu begegnen - und miteinander.
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Events sind Politik
Warum engagieren sich Künstler gegen Rechtsextremismus? Nicole Hohmann hat die Grazer Band Fiago und den DJ Micha Kraft (YOU FM Moderator) anlässlich der Frankfurter "Parade der Kulturen" zu ihrem Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus befragt. Auch Anna Lührmann (MdB, B90/ Die Grünen) war bei dem Gespräch dabei.
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Soll die NPD verboten werden?
Nach den ausländerfeindlichen Übergriffen in Mügeln gibt es – wie so oft nach einem solchen Vorfall – Streit um ein Verbot der verfassungsfeindlichen NPD. Zwei aktuelle Denkanstöße.
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In Magdeburg wächst die Kultur der Aufmerksamkeit
Ende Juli eröffnete im Magdeburger Hundertwasserhaus das „Narvik“, ein Geschäft, das ausschließlich eine der Lieblingsmodemarken von Neonazis, „Thor Steinar“ verkauft. Das weckte vielfältigen Protest in der Stadt. Dazu zählte auch eine Ausstellung - direkt nebenan. Von den Erfolgen und Grenzen eines in Magdeburg neuartigen, anhaltenden Protestes.
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Ein befreiender Tag
Die Bands Brothers Keepers und Silbermond sowie die Amadeu Antonio Stiftung schützten mit einer eigenen Demonstration das ehemalige jüdische Viertel der Stadt, das die Rechtsaußen deshalb nicht mehr als Ausweichroute ansteuern konnten. Ein Erlebnisbericht von Chawa Kahane.
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Silbermond liest gegen Neonazis
Die Band Silbermond ("Verschwende Deine Zeit", "Das Beste") gehört derzeit zu den erfolgreichsten deutschen Bands. Doch Sängerin Stefanie Kloß und ihre Jungs haben nicht nur musikalisch etwas zu sagen – sie engagieren sich auch seit Jahren gegen Rechtsextremismus. Jetzt beteiligen Silbermond sich an der Hörbuch-Edition „Laut gegen Nazis“ - und erzählen im Interview, wie es dazu kam.
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Nazis im Netz. Eine Schüler-Recherche.
Halberstadts preisgekrönte Schülerzeitung ''DAS MARTINSHORN'' fand heraus, dass Neonazis auch Flirt-Communitys nutzen, um ihre rechtsradikale Gesinnung zur Schau zu stellen. Die Schülerzeitungs-Redakteurinnen Evelyn Lessig und Sabine Dietz hakten mal genauer nach.
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Das war der Gipfel...
Am 2. Juni mobilisierten NPD und rechtsextreme Kameradschaften zum Protest gegen den G8-Gipfel nach Schwerin, ihre Demonstration wurde aber gerichtlich untersagt. Dieser Versuch von Neonazis ist nicht neu, sich Antikapitalismus und Gegnerschaft zur Globalisierung auf die Fahnen zu schreiben, um völkischen Ziele zu tarnen.
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Auch Kinder haben Würde...
Alle reden derzeit vom Thema "Kinder sind Zukunft". Doch wer setzt sie um? Welche Grundlagen müssten schon ab der Grundschule geschaffen werden? Denkanstöße aus einer Diskussion in der Amadeu Antonio Stiftung.
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''Ganz eindeutig ein fremdenfeindlicher rassistischer Übergriff ''
Was in Mügel geschah, ist demaskierend. Aus Angst vor der Beeinträchtigung des Fremdenverkehrs sträuben sich (Lokal)politiker davor, von rassistischer oder rechtsextremer Gewalt zu reden - auch wenn es offenkundig welche ist. Das ZDF heute-journal, ARD-Nachtmagazin, die taz und Deutschlandradio Kultur interviewten dazu am Dienstag Anetta Kahane, die Vorstandvorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung. Die Gespräche im Wortlaut:
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Drei Antworten von Holger Kulick
Im Rahmen eines Schülerzeitungsprojekts gingen im April 2006 drei Fragen aus dem Hamburger Albrecht-Thaer-Gymnasium bei uns ein, die wir gerne beantworten.
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Jenas beinah gelungene Blockade gegen ''Nazis im Zoo''
In Jena haben mehr als 3000 Demonstranten versucht, ein Nazikonzert zu verhindern. Durch Blockaden gelang das zumindest vorübergehend – bis die Neonazis einen Schleichweg für ihr Notstromaggregat fanden. Eigentlich hatten die Rechtsextremen eine Demonstration angemeldet, nasführten aber die Behörden. In Wahrheit war ihr ''Fest der Völker'' eine Art kommerzielle Veranstaltung. Auch Jenas Oberbürgermeister und Thüringens SPD-Chef blockierten zunächst mit. Und fordern nun ein rasches NPD-Verbot. Mit Recht. Denn NPD-Chef Udo Voigt machte bei einem Redauftritt klar, was für ein Europa er will. Das von vor dem 8. Mai 1945…
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Ein Kuchen gegen Rechts.
Und was man noch gegen Nazis tun kann.

Die Sportfreunde Stiller sind Partner der Kampagne „Laut gegen Nazis - Rechte Gewalt kann jeden treffen“, die von der Amadeu Antonio Stiftung unterstützt wird. Die Kampagne setzt sich für eine starke Zivilgesellschaft und engagierte Öffentlichkeit gegen Rechtsextremismus ein. Im Rahmen dieser Kampagne diskutieren die Band mit Jugendlichen über Leipzigs rechte Szene.
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Faule Äpfel aus Schwerin vertrieben
Da war der Wurm drin. Selten haben NPD und Rechtsextreme Kameradschaften eine herbere Niederlage erlebt, wie an diesem 2. Juni in Schwerin. Mindestens 2000 Anhänger, so hatten sie vollmundig angekündigt, sollten dort für ihre völkisch-rassistische Variante von nationalistischer Globalisierungskritik Propaganda treiben. Doch Schwerin wurde erfolgreich verteidigt: durch die Front Deutscher Äpfel & Co.! Tief gedemütigt wollte die NPD prompt in Rostock aufmarschieren...
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WAS WAR DAS...
Teilnehmer eines Jugendmedienworkshops bei mut-gegen-rechte-gewalt inspizierten einen Spielplatz in Berlin-Mitte. Was sie fanden, waren jede Menge Hakenkreuze und SS-Runen, die jetzt nicht mehr wiederzuerkennen sind.
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