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Dokumentation

 
Teherean, die Hauptstadt des Iran. Quelle: ZDF
Die iranische Hauptstadt Teheran

Iran setzt auf den Tourismus

Noch immer bestimmen
die Mullahs

Die Geschichte des Großraums Persien war stets eine wechselvolle. Das Land, das sich seit zwei Jahrzehnten islamische Republik nennt und das allein mit dieser Bezeichnung bei vielen Europäern und noch mehr Amerikanern Unbehagen auslöst, wird noch immer von den Mullahs bestimmt. Doch Tourismus im Iran wird Zukunft haben - vor allem wegen der Vergangenheit. Und die reicht im Iran viel weiter zurück als die Periode des Islam.

 
 
 
 

Staatsname: Jomhuri-ye Islami-ye Iran - Islamische Republik Iran

 

Staatsform: Islamische Republik

 

Grenzen: Mit dem Irak und der Türkei im Westen, mit Armenien, Aserbaidschan, dem Kaspischen Meer und Turkmenistan im Norden, mit Afghanistan und Pakistan im Osten

 

Bevölkerung: 51 Prozent Perser, bis 24 Prozent Aserbaidschaner, bis zehn Prozent Luren und Bachtiaren, sieben bis acht Prozent Kurden, sechs bis acht Prozent Gilaki und Mazandarani, zwei bis drei Prozent Araber, zwei Prozent Turkmenen, bis zwei Prozent Belutschen

 

Sprachen: Amtssprache Farsi (Persisch; von 58 Prozent der Bevölkerung gesprochen); weitere iranische Sprachen (Luri bis zehn Prozent, Kurdisch neun Prozent), Turksprachen 26 Prozent, Aserbaidschanisch bis 24 Prozent

 
Iran. Quelle: ZDF
Karte Iran

 

Nationalfeiertag: 11. Februar (Sieg der islamischen Revolution), 1. April (Proklamation der Islamischen Republik Iran)

 

Einwohner: zirka 67 Millionen (2004)

 

Hauptstadt: Teheran mit zirka sieben Millionen Einwohnern

 

Größere Städte: Meshed, Isfahan, Täbris, Schiras, Ghom, Ahwas

 

Bevölkerungs-Wachstum: 1980-2001: 2,4 Prozent

 

Landesnatur: Geologisch lässt sich das im Bereich des eurasischen Faltengebirgsgürtels liegende Land in folgende Großeinheiten gliedern: Das Zentrum bildet das im Mittel um 1 200 Meter hoch liegende, durch Gebirgszüge in weitflächige, abflusslose, wüstenhafte Becken unterteilte Hochland von Iran.

 

Klima: Ausdehnung und Relief Irans bedingen ein differenziertes Klima (Übergang vom subtropischen, passatbeeinflussten Klima zum kontinentalen zentralasiatischen Wüstengürtel). Die höchsten Niederschläge gibt es im Südkaspischen Tiefland und auf der Elbursnordabdachung.

 

Wirtschaftsstruktur: Die Erdöl- und Erdgaswirtschaft ist mit 82 Prozent der Exporteinnahmen und einem Bruttoinlandsprodukt-Anteil von 19,7 Prozent (2002/2003; jeweils vorläufige Zahl) die entscheidende Größe der Volkswirtschaft Irans.

 

Dienstleistungen stellten 52,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, das verarbeitende Gewerbe 14,0 Prozent und die Landwirtschaft 12,2 Prozent. Nach dem Krieg mit dem Irak (1980-1988), als die in starkem Maße staatlich gelenkte iranische Wirtschaft bei gleichzeitigem Verfall des Erdölpreises am Boden lag, wurde vom damaligen Staatspräsidenten Rafsanjani die Liberalisierung der Wirtschaft eingeleitet. Seither wird dem Privatsektor in Handel und Industrie zwar mehr Freizügigkeit eingeräumt, die Staatskontrolle dominiert aber weiter und umfasst vor allem den Erdöl- und Erdgassektor sowie die Stromwirtschaft, die meisten Banken, Versicherungen, den Rundfunk und die Telekommunikation sowie Teile des Transport- und Verkehrswesens. Auch religiöse Stiftungen nehmen weiter Einfluss auf die Wirtschaft.

 

Religionen: Annähernd 99 Prozent der Einwohener Irans sind Muslime. Der schiitische Islam (Ja'afari-Sekte) ist Staatsreligion. Rund 89 Prozent der Bevölkerung (Perser, Aserbaidschaner, Luren, Kurden, Araber) sind Schiiten, etwa zehn Prozent Sunniten (dazu gehören zum Teil Kurden, Turkmenen und Belutschen). Es gibt zahlreiche Sekten, die aus den beiden Hauptzweigen des Islam hervorgegangen sind.

 

Die altpersischen Religionen sind nur in geringen Resten erhalten (Mandäer, Parsen). Es existiert eine kleine christliche Minderheit (um 80.000 Personen). Anerkannt sind Zoroastrier (um 28.000 Personen) und Juden (um 13.000 Personen). Der in Iran entstandene, im schiitischen Islam wurzelnde Bahai-Glaube mit dort etwa 300.000 Anhängern ist seit 1983 offiziell verboten und wird scharf verfolgt. Vermutlich mindestens 10.000 Bahai-Gläubige haben deswegen das Land verlassen.

 

Fremdenverkehr: 2002/2003 wurden etwa 1,585 Millionen Touristen gezählt (in den letzten Jahren durchweg über ein Drittel aus Aserbeidschan). Die Einnahmen aus dem Tourismus betrugen 2001 umgerechnet 1,1 Millionen US-Dollar. Hauptattraktionen sind die historischen Stätten von Isfahan, Rasht, Persepolis, Susa, Schiras und Täbris. Seit dem Sieg der islamischen Revolution (1979) gewannen auch Pilgerfahrten zu religiösen Stätten an Bedeutung. Als Folge des Öffnungskurses des ehemaligen Staatspräsidenten Khatami belebte sich der Tourismus, die 1997 angekündigten Privatisierungen haben jedoch noch nicht begonnen.