Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2007

Die Anmeldung für die Lehrveranstaltungen (außer Vorlesungen) im Sommersemester 2007 wird online über das Campus-System erfolgen.

Die Anmeldefunktion wird freigeschaltet:

ab 05.03.07, 0 Uhr für Repetitorien, Hauptseminare und Sprachen und
ab 12.03.07, 0 Uhr für Proseminare und Übungen.

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Vorlesungen

Prof. Dr. W. Hartmann
Von Orosius bis Baronius. Geschichtsschreibung im Mittelalter
2 st., Di 16–18
Ort: HS Keplerstraße 2
Beginn: 24.04.2007

Bemerkungen: Über den Stoff der Vorlesung kann eine Prüfung sowohl im Grundstudium als auch im Hauptstudium abgelegt werden.

Inhalt: Die wichtigsten Formen und Werke der mittelalterlichen Historiographie sollen in dieser Veranstaltung vorgestellt werden. Die Vorlesung, die die Autoren und Werke nicht in chronologischer Folge vorstellt, sondern das gesamte Mittelalter im Blick hat, soll reichen von der ersten christlich geprägten Geschichtsdarstellung des Orosius († nach 416) bis zum 16. Jahrhundert, in dem die Magdeburger Centuriatoren und Kardinal Caesar Baronius († 1607) die Kirchengeschichte unter dem Aspekt der Konfessionspolemik dargestellt haben. Ein besonderer Wert soll auf die Aussagen zur Absicht des Schreibens von Geschichte bei den Autoren selbst gelegt werden.

Literatur: H. Grundmann, Geschichtsschreibung im Mittelalter (Göttingen 1965); N. Kersken, Geschichtsschreibung im Europa der „nationes“: Nationalgeschichtliche Gesamtdarstellung im Mittelalter (Köln 1995); V. Reinhard (Hg.), Hauptwerke der Geschichtsschreibung (Stuttgart 1997).

Prof. Dr. W. Hartmann
Höhepunkte/Tiefpunkte/Wendepunkte des Mittelalters
2 st., Mi 11–13
Ort: HS Keplerstraße 2
Beginn: 25.04.2007

Bemerkungen: Über den Stoff der Vorlesung kann eine Prüfung sowohl im Grundstudium als auch im Hauptstudium abgelegt werden.

Inhalt: In den letzten Jahren sind eine ganze Reihe von Gesamtdarstellungen zum Mittelalter erschienen und das Mittelalter ist das Thema zahlreicher Ausstellungen (gewesen). In kritischer Absicht sollen diese Darstellungen geprüft und vor allem einige Ereignisse und Phänomene näher betrachtet werden, die als „Wendepunkte“, „Höhepunkte“ oder „Katastrophen“, also Tiefpunkte des Mittelalters oder im Mittelalter gelten. Die betrachteten Ereignisse reichen von der Taufe Chlodwigs (um 500) bis zu den Konzilien von Konstanz und Basel in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Literatur: M. Kaufhold, Wendepunkte des Mittelalters. Von der Kaiserkrönung Karls des Großen bis zur Entdeckung Amerikas (Ostfildern 2004), K. P. Jankrift, Brände, Stürme, Hungersnöte. Katastrophen in der mittelalterlichen Lebenswelt (Ostfildern 2003); G. Scheibelreiter (Hg.), Höhepunkte des Mittelalters (Darmstadt 2004).

Prof. Dr. E. Widder
Von den oberen in die niederen Lande. Burgund im Spätmittelalter
2 st., Do 11–13
Ort: HS Keplerstraße 2
Beginn: 26.04.2007

Inhalt: Die Herrschaft der Herzöge von Burgund aus dem Hause Valois gilt seit Johan Huizinga als glanzvoller 'Herbst des Mittelalters'. Die Vorlesung wird sich u. a. mit der Frage befassen, ob es sich dabei lediglich um das – wenngleich prachtvolle – Ende einer Epoche handelt oder ob sich in diesem damals modernsten Fürstenstaat Europas nicht vielmehr zukunftsweisende Transformationsprozesse vollzogen. Aufbau und Struktur der burgundischen Herrschaft werden naheliegenderweise vor der Folie Europas im 14. und 15. Jahrhundert behandelt werden.

Literatur: Karl Ferdinand WERNER u. a.: Burgund, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 2, München 1983, Sp. 10621092; Walter PREVENIER/Wim BLOCKMANS: Die Burgundischen Niederlande, Weinheim 1986; Bertrand SCHNERB: L'État bourguignon 1363–1477, Villeneuve-d'Ascq 1999; The New Cambridge Medieval History, Bd. 7: C. 1415–c. 1500, hg. v. Christopher ALLMAND, Cambridge 1998.

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Übungen

Dr. K. Ubl
Einführung in die Editionstechnik
2 st., Mi 11–13
Ort: Bibliotheksraum 201
Beginn: 18.04.2007

Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich. Anmeldung online ab 12.03.07.

Inhalt: Diese Veranstaltung richtet sich an Studenten, die an der Arbeit mit Originalquellen des Mittelalters interessiert sind. Anhand bisher nicht oder nur unzureichend edierter Quellen sollen handschriftliche Texte gelesen, übersetzt und kritisch untersucht werden. Die Übung beinhaltet daher eine Einführung in die Methoden der Paläographie und Editionstechnik.

 

Prof. Dr. E. Widder / M. Veronesi, M.A.
Historische Exkursionen und Studienreisen in Theorie und Praxis (mehrere Blockveranstaltungen)
2 st.
Ort: s. Aushang

Bemerkungen: Anmeldung im Sekretariat Mittelalterliche Geschichte.

Inhalt: Der Kulturreisesektor ist für HistorikerInnen ein potentielles Berufsfeld. In dieser Übung soll in Theorie und Praxis die Realität solcher Veranstaltungen kennen gelernt werden. Bestandteil sind praxisnahe Erfahrungen, wie sie bei der Vorbereitung und Durchführung von Exkursionen anfallen. Anhand einer im Sommersemester durchgeführten Exkursion in die sog. Burgundischen Niederlande (und einer in Planung befindlichen Studienfahrt) sollen Fragen der Organisation, wissenschaftlichenVorbereitung, Aufbereitung des Stoffs sowie seine Vermittlung behandelt werden.

Literatur: Ehrenfried Kluckert: Kunstführung und Reiseleitung. Methodik und Didaktik, Oettingen 1981.

A. Grabowsky
Lektürekurs „Der Streit um Formosus“ fällt aus!
2 st., Do 11–13
Ort: Raum 201 (Quellenraum)
Beginn: 19.04.2007

Bemerkungen: Solide Lateinkenntnisse erforderlich. Anmeldung online ab 28.03.07.

Inhalt: Um das Jahr 900 erregte ein Ereignis von bis dahin unerhörter Grausamkeit und Absurdität die Gemüter: Nur wenige Monate nach seinem Tod riss man Papst Formosus (891–896) aus seinem Grab, setzte die Leiche auf den Papstthron und veranstaltete einen postumen Absetzungsprozess. Im Lektürekurs sollen ausgewählte Texte rund um diese Leichensynode und ihre Folgen übersetzt und interpretiert werden.

Literatur: Wilfried Hartmann, Die Synoden der Karolingerzeit im Frankenreich und in Italien (Konziliengeschichte, Reihe A: Darstellungen, Paderborn u. a. 1989) S. 388–396; Harald Zimmermann, Papstabsetzungen des Mittelalters (Graz/Wien/Köln 1968) S. 47–76.

Prof. Dr. E. Widder
Einführung in die Grundprobleme der spätmittelalterlichen Geschichte (mit Exkursion),
2 st., Blocksitzung vom 11.–12. Mai
Ort: Vorbesprechung Montag 23.04.07 um 18 Uhr, Quellenraum 201

Bemerkungen: Anmeldung im Sekretariat Mittelalterliche Geschichte. Eine Vorbesprechung wird am 23. April um 18 stattfinden; der Ort wird noch bekanntgegeben Quellenraum 201.

Inhalt: In dieser Übung soll exemplarisch in die Geschichte des Spätmittelalters eingeführt werden. Geplant ist eine Lehrveranstaltung, in der die materielle Hinterlassenschaft dieser den meisten vermutlich sehr fernen Epoche in Archiven, Bibliotheken, Museen sowie anhand von Einzelobjekten (Burgen, Klöster, Städte, Verkehrswege etc.) kennen gelernt und Methoden ihrer Erschließung und Erforschung diskutiert werden sollen. In direktem konzeptionellen Zusammenhang steht eine geplante sechstägige Exkursion in die sog. „Burgundischen Niederlande“ (d. h. das heutige Belgien, u.a. Gent und Brügge).

Dr. A. Schmauder
Südwestdeutsche Städte im Spätmittelalter: Grundzüge und Quellen (mit Exkursion)
2 st. Do 16–18
Ort: Bibliothek/Seminarraum 405
Beginn: 26.04.2007

Bemerkungen: Anmeldung online ab 12.03.07.

Inhalt: Die hohe Dichte an Reichsstädten und die Vielfalt an badischen und württembergischen Amtsstädten gehört zu den kennzeichnenden Elementen Südwestdeutschlands im Spätmittelalter. Anhand einschlägiger Quellen sollen Stellung und Bedeutung von Bürgermeister und Rat, Kirche und Schule sowie Handel, Markt und Handwerk in Grundzügen erarbeitet und ein Einblick in die gesellschaftlichen und sozialen Strukturen der Städte gegeben werden.

Literatur: Gemeinde im Wandel – eine Schriftenreihe des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der Universität Tübingen, hg. von Sönke Lorenz und Andreas Schmauder, Bde. 1–17 (1995–2004); Handbuch der badenwürttembergischen Geschichte, Bd. 2: Die Territorien im Alten Reich, im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg hg. von Meinrad Schaab und Hansmartin Schwarzmaier, Stuttgart 1995; Isenmann, Eberhard: Die deutsche Stadt im Spätmittelalter, Stuttgart 1988.

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Proseminare

Dr. E. Frauenknecht
Einhard († 840) und die Vita Karoli Magni
2 st. Di 09–11
Ort: Seminarraum 228
Beginn: 17.04.2007

Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich. Anmeldung online ab 12.03.07. Das Seminar wird voraussichtlich von einem Tutorium begleitet.

Inhalt: Keine andere Quelle prägt unser Bild Karls des Großen so wie die Vita Karoli Magni. Am Vorbild der römischen Kaiserbiographien des Sueton orientiert, vermitttelt das Werk Einblicke in die Umgebung, den Lebensstil und den Regierungsalltag des Karolingers. Als enger Vertrauter am Hof Karls des Großen schildert Einhard Einzelheiten und individuelle Züge des Herrschers, die sonst im Mittelalter eher unbeachtet blieben. Das Proseminar untersucht an ausgewählten Beispielen Leben und Werk Einhards.

Literatur: Methodische Einführung: Martina Hartmann, Mitttelalterliche Geschichte studieren, Konstanz 2004. - Thematisch: Einhard, Vita Karoli Magni. Das Leben Karls des Großen. Lateinisch/Deutsch, Reclam Textausgabe 1986. – Einhard. Studien zu Leben und Werk, hg. von. A. Schefers (Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF 12), Darmstadt 1997. – Matthias Tischler, Einharts Vita Karoli Magni. Studien zur Entstehung, Überlieferung und Rezeption, 2 Bde. (MGH Schriften 48), Hannover 2001.

 

Prof. Dr. W. Hartmann / A. Grabowsky
Das Papsttum an der Wende zum 10. Jahrhundert
Gruppe 1: 2 st. Di 11–13 Ort: Seminarraum 228
Gruppe 2: 2 st. Do 11–13 Ort: Quellenraum 201 (zusätzliches Proseminar!)
Beginn: 17.04.2007 (Dienstagsgruppe) bzw. 26.04.2007 (Donnerstagsgruppe)

Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich. Anmeldung online ab 12.03.07.

Inhalt: Die Wende vom 9. zum 10. Jahrhundert wird gemeinhin als Beginn eines „dunklen Jahrhunderts“ der Papstgeschichte gesehen. Den Anfang macht die erstmalige Ermordung eines Papstes, und auch für die weiteren Ereignisse findet man heute wie auch in zeitgenössischen Texten keine wohlwollenden Worte. Im Verlauf des Seminars sollen nicht nur die Geschichte des Papsttums zu dieser Zeit, sondern auch die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in Rom und Italien differenziert in den Blick genommen werden. Das Proseminar versteht sich als Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte und soll den Teilnehmern das notwendige Werkzeug zur wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Mittelalter an die Hand geben.

Literatur: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB 1719, Stuttgart 22000); Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren (UTB basics 2575, Konstanz 2004); Harald Zimmermann, Das dunkle Jahrhundert. Ein historisches Porträt (Graz u. a. 1971); Harald Zimmermann, Das Papsttum im Mittelalter. Eine Papstgeschichte im Spiegel der Historiographie (UTB 1151, Stuttgart 1981)

 

Dr. K. Ubl
Gregor VII. und der Investiturstreit
2 st. Mo 11–13
Ort: Übungsraum 119A
Beginn: 16.04.2007

Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich. Anmeldung online ab 12.03.07.

Inhalt: Gregor VII. hat als erster Papst versucht, nicht nur die kirchlichen Angelegenheiten der katholischen Christenheit von Rom aus zu beaufsichtigen, sondern auch die Politik der europäischen Königreiche maßgeblich zu beeinflussen. Höhepunkt dieses päpstlichen Anspruchs auf „Weltherrschaft“ war der Konflikt mit Heinrich IV., der sogenannte Investiturstreit. Anhand von Quellen und Literatur soll untersucht werden, mit welcher Begründung der Papst seine Eingriffe rechtfertigte und welche Widerstände seine politischen Ambitionen bei den betroffenen Personen vor Ort auslösten

Literatur: G. Althoff, Heinrich IV. (Darmstadt 2006); U.-R. Blumenthal, Gregor VII. Papst zwischen Canossa und Kirchenreform (Darmstadt 2001); M. Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren, 2004.

 

Dr. E. Frauenknecht
Die mittelalterliche Stadt 2 st.
Do 14–16
Ort: Bibliotheksraum 201
Beginn: 19.04.2007

Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich. Anmeldung online ab 12.03.07. Das Seminar wird voraussichtlich von einem Tutorium begleitet.

Inhalt: Stadtmauern und befestigte Türme, im Innern enge Gassen, ein Marktplatz und dominante Kirchengebäude – eine typische Erscheinungsform einer (spät-)mittelalterlichen Stadt. Der Blick auf Funktionen und Strukturen offenbart aber eine Vielfalt mittelalterlicher Stadtgeschichte: Städte mit antiken Wurzeln stehen neben Gründungsstädten oder den sogenannten Klein- und Minderstädten. Dazu bieten topographische, wirtschaftliche, rechtliche oder soziale Faktoren ein breites Spektrum unterschiedlicher Verhältnisse, aus denen Verallgemeinerung wie Individualität gleichermaßen erwächst. Das Proseminar stellt anhand ausgewählter Beispiele das Phänomen der mittelalterlichen Stadt vor und bietet eine methodische Einführung in die Probleme der mittelalterlichen Geschichte. 29 Literatur: Methodische Einführung: Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren, Konstanz 2004. - Thematisch: Felicitas Schmieder, Die mittelalterliche Stadt (Geschichte kompakt), Darmstadt 2006. - Bernd Fuhrmann, Die Stadt im Mittelalter, Darmstadt 2006.

 

Prof. Dr. E. Widder / M. Veronesi, M.A.
Die Franziskaner
2 st. Mi 14–16
Ort: Bibliotheksraum 201
Beginn: 18.04.2007

Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich. Anmeldung online ab 12.03.07.

Inhalt: Als einer der vier „großen“, dem evangelikalen Armutsideal, der individuellen Seelsorge und dem Studium verpflichteten Bettelorden prägten die Franziskaner ganz entscheidend die religiöse und soziale Landschaft des spätmittelalterlichen Europa, wobei der Erfolg des Ordens unverkennbar mit der Entwicklung des europäischen Städtewesens verknüpft war. Im Seminar sollen sowohl die sogenannte „Franziskanische Frage“ erörtert werden, deren Gegenstand das in der Forschung umstrittene Verhältnis der ursprünglichen Intentionen des Franziskus von Assisi zur weiteren inhaltlichen und organisatorischen Ausrichtung des Ordens ist, als auch die (kirchen-)politischen, religiösen und sozialen Faktoren, die den Erfolg des Ordens erst möglich machten. Gleichzeitig will das Seminar eine Einführung in Grundprobleme, Methoden und Hilfsmittel des Fachs sein.

Literatur: Manselli, Raoul: Franziskus. Der solidarische Bruder, Zürich 1984 oder Freiburg i.Br. 1989, 1995; Hartmann, Martina: Mittelalterliche Geschichte studieren, Konstanz 2004 (UTB 2575).

 

I. Holzwart-Schäfer, M.A.
Armut, Armenfürsorge und Hospitalwesen
Gruppe 1: 2 st. Fr 10–12 Ort: Übungsraum 119
Gruppe 2: 2 st., Fr 14–16 Ort: Übungsraum 119A
Beginn: 20.04.2007

Bemerkungen: Anmeldung online ab 12.03.07.

Inhalt: Armut war und ist für jede Gesellschaft eine Herausforderung, der sie sich stellen muss. Im Mittelalter war die Grundlage des Umgangs mit diesem Problem die spezifisch christliche Idealisierung von Armut und Barmherzigkeit. In diesem Proseminar sollen der Armutsbegriff sowie Formen und Institutionen der Armenfürsorge in ihrer Entwicklung vom frühen bis zum ausgehenden Mittelalter untersucht werden. Anhand dieser Themenstellung wird zugleich eine Einführung in Quellen und Methoden der mittelalterlichen Geschichte gegeben.

Literatur: H.-W. Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (2. Aufl., 2000): M. Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren (2004). Th. Fischer, Städtische Armut und Armenfürsorge im 15. und 16. Jahrhundert (1979); D. Jetter, Das europäische Hospital von der Spätantike bis 1800 (1986); M. Mollat, Die Armen im Mittelalter (1984; frz. Orig.: Les pauvres au moyen âge, 1978) ; O. G. Oexle, Armut, Armutsbegriff und Armenfürsorge im Mittelalter, in: Soziale Sicherheit und soziale Disziplinierung, hg. von Chr. Sachße und Florian Tennstedt (1986), S. 73–100; M.-L. Windemuth, Das Hospital als Träger der Armenfürsorge im Mittelalter (1995).

 

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Hauptseminare

Prof. Dr. G. Schmitz
Träume und Visionen. Jenseitiges im Dienste des Irdischen
2 st. Fr 09–11
Ort: Bibliotheksraum 201
Beginn: 20.04.2007

Bemerkungen: Es sind nicht alle Visionen übersetzt. Deshalb sind passable Lateinkenntnisse (bitte bei Anmeldung angeben) unabdingbar. Anmeldung online ab 05.03.07.

Inhalt: Visionen und Träume sind – vor allem in der Karolingerzeit – verschiedentlich aufgezeichnet und in bestimmter Absicht politisch instrumentalisiert worden, wie z.B. die berühmte Visio Wettini. Wir wollen uns in das literarische Genus einarbeiten und die einzelnen Visionen inhaltlich analysieren. Dabei hat uns natürlich auch der jeweilige historische Kontext zu interessieren. Sofern spezielle Interessen von Teilnehmern vorliegen, kann bei frühzeitiger Mitteilung darauf natürlich Rücksicht genommen werden.

Literatur: Mehrere Publikationen von Peter Dinzelbach (z.B. Vision und Visionsliteratur im Mittelalter, 1981), erste Orientierung bietet das Lex.MA 8 (1997) Sp. 1735ff.

Material: In einem passwortgeschützten Bereich stellt Prof. Schmitz Material zum Hauptseminar online zur Verfügung.

 

Prof. Dr. W. Hartmann
Probleme der Historiographie der Karolingerzeit
2 st. Do 14–16
Ort: Übungsraum 119A
Beginn: 26.04.2007

Bemerkungen: Lateinkenntnisse und Zwischenprüfung erforderlich. Anmeldung online ab 05.03.07.

Inhalt: Vor allem in der englischen Forschung der letzten zehn Jahre sind die in der karolingischen Zeit entstandenen Geschichtsquellen, vor allem die bisher schon als offiziöse Quelle aufgefassten fränkischen Reichsannalen (Annales regni Francorum), als Produkte einer absichtsvollen „Geschichtspolitik“ der ka 31 rolingischen Herrscher, besonders Karls des Großen verstanden worden. Ob diese Einschätzung zutrifft oder ob damit die Absichten frühmittelalterlicher Könige und Kaiser überschätzt werden, soll an den Texten selbst untersucht werden. Weil es dabei nicht genügt, die Übersetzung der historiographischen Texte in der Freiher vom Stein-Gedächtnisausgabe zu benutzen, sonder es nötig ist, zum Teil in die Varianten der einzelnen Handschriften hineinzuschauen, müssen bei den Teilnehmern ausreichende Lateinkenntnisse vorhanden sein.

Literatur: M. Becher, Eid und Herrschaft. Untersuchungen zum Herrscherethos Karls des Großen (Sigmaringen 1993); R. Collins, The “Revisor“ revisited: another look at the alternative version of the Annales regni Francorum, in: A.C. Murray (Hg.), After Rome's Fall. Narrators and Sources of Early Medieval History (Toronto 1998) S. 191–213; Y. Hen/M. Innes (Hg.), The Uses of the Past in the Early Middle Ages (Cambridge 2000); R. McKitterick, History and Memory in the Carolingian World (Cambridge 2004).

Dr. I. Eberl
Das ottonisch-salische Reichskirchensystem: Diözese und Hochstift vom 10. bis 12. Jahrhundert
2 st. Fr 16–20
Ort: Übungsraum 119A
Beginn: 20.04.2007

Bemerkungen: Anmeldung online ab 05.03.07.

Inhalt: Die bereits in der Karolingerzeit begonnene enge Zusammenarbeit zwischen Königtum und Episkopat wurde unter den Ottonen und Saliern weiter intensiviert. Unter Otto I. begann Erzbischof Brun von Köln damit einen Episkopat in Lothringen heranzubilden, der sich der Einheit von Reich und Kirche verpflichtet fühlte. Diese Entwicklung wurde von Otto I. und seinen Nachfolgern in der Hofkapelle zur Herausbildung des Episkopates und durch die Übertragung von Reichsrechten an den Episkopat fortgesetzt. Auf diese Weise entstand das sog. „ottonisch-salische Reichskirchensystem“, das sich durch den Investiturstreit zwar veränderte, doch wurde die Zusammenarbeit zwischen Königtum und Episkopat keineswegs beendet. Das Hauptseminar soll den Weg der Entwicklung vom 10. bis zum 12. Jahrhundert aufzeigen. Dabei wird auf das Verhältnis zwischen Königtum und Episkopat sowie die Heranbildung des letzteren ein besonderer Schwerpunkt gelegt, der auf die weitere Entwicklung bis in die frühe Neuzeit hinweisen soll.

Literatur: Gebhardt, Handbuch der Deutschen Geschichte, Band 1, 9. Aufl. Stuttgart 1970, S. 217ff.; Josef Fleckenstein, Die Hofkapelle der deutschen Könige, Bd. 1–2, Stuttgart 1966; Monika Minninger, Von Clermont zum Wormser Konkordat, Köln – Weimar 1978; Helmut Zielinski, Der Reichsepiskopat in spätottonischger und salischer Zeit (1002 – 1125), Teil 1, Stuttgart 1984; Albrecht Graf Finck von Finckenstein, Bischof und Reich. Untersuchungen zum Integrationsprozeß des ottonisch-frühsalischen Reiches (919 - 1056) Sigmaringen 1989.

 

Prof. Dr. E. Widder
Reden ohne Worte? Kommunikation durch Zeichen und Symbole im Spätmittelalter
2 st. Di 16–18
Ort: Seminarraum 228
Beginn: 24.04.2007

Bemerkungen: Anmeldung online ab 05.03.07.

Inhalt: In unserer modernen Welt sind wir von Zeichen umgeben, deren Bedeutung sich uns meist wie selbstverständlich erschließt. Dies ändert sich schlagartig beim Kontakt mit einer fremden Kultur. Für ein solches Erlebnis ist keine Reise in ein fernes Land erforderlich, es reicht schon das Eintauchen in eine längst vergangene Zeit wie das Mittelalter. Seit nunmehr einer Reihe von Jahren wird den Zeichen als Kommunikationsmittel in der Mittelalterforschung vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt. Was es damit auf sich hat, soll in diesem Hauptseminar untersucht werden. Basierend auf modernen Ansätzen der Zeichentheorie soll die faszinierende Welt der nonverbalen Kommunikation des Spätmittelalters näher kennen gelernt werden. Zu nennen wären hier beispielsweise die vielschichtigen Bedeutungen von Wappen, Siegeln, Kleidern, Farben, Tieren, Pflanzen, Büchern, bestimmten Orten, aber auch Formen symbolische bzw. ritualisierten Handelns.

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Literatur: Umberto ECO: Einführung in die Semiotik, München 1994; Medien der Kommunikation im Mittelalter, hg. v. Karl-Heinz SPIESS, Wiesbaden 2003 (Beiträge zur Kommunikationsgeschichte 15); Wappen als Zeichen, hg. v. Wolfgang ACHNITZ, in: Das Mittelalter 11 (2006), S. 3–166.

 

Prof. Dr. S. Lorenz / Dr. P. Rückert
Herrschaft, Hof und Landstände: Das Beispiel Württemberg (14.-16. Jahrhundert)
2 st. Mo 16–18
Ort: Bibliothek/Seminarraum 405
Beginn: 23.04.2007

Bemerkungen: Anmeldung online ab 05.03.07.

Inhalt: Im Jahr 2007 jährt sich die Ersterwähnung des württembergischen Landtags zum 550. Mal. Aus diesem Anlass werden vom Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, gemeinsam mit dem Institut für geschichtliche Landeskunde der Universität Tübingen, eine Ausstellung sowie ein wissenschaftliches Begleitprogramm vorbereitet. Im Mittelpunkt des Seminars steht die herrschaftspolitische Entwicklung Württembergs im Spätmittelalter, im Besonderen die Profilierung der Landstände, deren Beteiligung an Herrschaft und politischer Verwaltung sowie ihre prosopographische Vernetzung mit der höfischen Elite um das Haus Württemberg. Zeitgenössische Texte und Bilder sollen vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden. Die Veranstaltung soll gleichzeitig zur Vorbereitung der Ausstellung zum württembergischen Landtag dienen.

Literatur: Eine Literaturliste wird in der ersten Sitzung verteilt.

 

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Exkursion

Prof. Dr. E. Widder / M. Veronesi, M.A.
Die burgundischen Niederlande (6 Tage), s. Aushang
Zeit s. Aushang

Bemerkungen: Anmeldung im Sekretariat Mittelalterliche Geschichte. Die Teilnahme an der Übung: “Einführung in die Grundprobleme der spätmittelalterlichen Geschichte“ ist für die Exkursion verpflichtend. Eine Vorbesprechung wird am 23. April um 18 h stattfinden; der Ort wird noch bekanntgegeben Quellenraum 201.

Inhalt: Die sog. „Burgundischen Niederlande“ umfassen das heutige Belgien sowie Teile des nördlichen Frankreichs und der heutigen Niederlande. Sie erhielten ihren Namen durch den sukzessiven Erwerb einer Reihe von Territorien durch die Herzöge von Burgund in den 120 Jahren zwischen 1360 und 1480. In diesen neu erworbenen Räumen stießen sie auf eine für damalige Verhältnisse hoch entwickelte Stadtkultur mit einer starken wirtschaftlichen Dynamik. In diesen Räumen vollzog sich der Aufstieg der Burgunderherzöge zu einem der reichsten und fortschrittlichsten Staaten des damaligen Europa. Auf dieser Exkursion soll den Spuren dieser Zeit nachgegangen werden. Es erwartet uns eine der faszinierendsten Landschaften des spätmittelalterlichen Europas.

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Kolloquium

Prof. Dr. W. Hartmann / Prof. Dr. E. Widder
Kolloquium für Fortgeschrittene Studierende, ExamenskandidatInnen und DoktorandInnen
1st., nach Vereinbarung
Ort: s. Aushang

Bemerkungen: Nur auf persönliche Einladung.