Windows Vista: Frühstart bei Discounter Plus

von Michael Hase

Der Discounter Plus bietet ab sofort die »Home Premium«-Edition von Windows Vista über seinen Online-Shop an. Damit kommt der Lebensmittelhändler dem offiziellen Verkaufsstart von Microsoft um mehr als eine Woche zuvor. Der Software-Riese hat die allgemeine Verfügbarkeit seines neuen PC-Betriebssystems im Handel für den 30. Januar angekündigt, während Vista bereits seit Ende November an Geschäftskunden vertrieben wird. Bei dem Plus-Angebot, das Kunden nicht in den Filialen kaufen, sondern ausschließlich online bestellen können, handelt es sich um die so genannte Systembuilder-Version. Die richtet sich eigentlich an kleinere Fertiger von PC-Systemen, die die Software vergünstigt beziehen. Damit honoriert Microsoft den Aufwand der Assemblierer, die das System auf den von ihnen angebotenen Rechnern vorinstallieren. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2000 ist es allerdings grundsätzlich zulässig, Systembuilder-Software unabhängig von der Hardware zu verkaufen.

Auch wenn die Aktion des Discounters dem Software-Riesen nicht gefallen dürfte, sind Microsoft somit rechtlich die Hände gebunden. »Auf das letzte Stück des Vertriebsweges haben wir keinen Einfluss«, betätigt eine Microsoft-Sprecherin. Zugleich stellt sie klar, bei der Plus-Aktion handele es sich um keine mit Microsoft abgestimmte Aktion, die demnach auch nicht »vertraglich abgesichert« sei. Plus bietet das Produkt zu einem Preis von 114,99 Euro an. Bei Etailern wie dem Marktführer Amazon.de ist die am 30. Januar erscheinende reguläre Version des Betriebssystems zum Preis von 119,99 vorbestellbar.