Tepoztlan

Tepoztlan liegt im Bundesstaat Morelos, ca. 70 Kilometer südwestlich von Mexiko Stadt und ungefähr. 20 Kilometer östlich von Cuernavaca, auf einer Höhe von 1800 Metern ü. N. Die Höhenlage und das subtropische Klima geben Tepoztlan eine Jahresdurchschnittstemperatur von 26° C und eine geringe Luftfeuchtigkeit. Die Regenzeit herrscht in Tepoztlan von Juni bis Oktober.

Das ideale Klima lässt eine intensive landwirtschaftliche Nutzung zu, so daß mehrfach im Jahr geerntet werden kann.

Der Ort Tepoztlan liegt in einem engen Talkessel, der sich in südöstliche Richtung öffnet.

Der Name des Ortes leitet sich von dem Wort Tepuztli aus der Nahuatl-Sprache ab, und bedeutet: Kupferaxt über einem Hügel. Das in der Glyphe benutzte Zeichen der Axt wurde von den spanischen Eroberern fälschlicherweise als Eisen übersetzt.

Karneval in Tepoztlan

Früher handelte es sich um eine dreitägige Reise auf dem Maultier von Mexiko Stadt nach Tepoztlan. Heute ist es nur noch eine einstündige Fahrt über die Berge in das Tal von Cuernavaca und nach Tepoztlan. Dabei führt die Autobahn durch kühle Bergwälder, die überwiegend von Nadelbäumen dominiert werden. Bei guter Sicht sind die beiden Vulkane Popocatépetl und Iztaccíhuatl mit den meist schneebedeckten Höhen in nicht allzu weiter Ferne zu sehen.

Noch heute ist in Tepoztlan das Flair der spanischen Kolonialzeit zu spüren. Der Marktplatz mit Männern die Sporen und Cowboyhut tragen, gepflasterte schmale Gassen. Die bis heute gefeierten religiösen und weltlichen Feste lassen Tepoztlan zu einer einmaligen Stadt werden.

Darüber hinaus hat sich im gesellschaftlichen Leben vieles aus der vorkolumbianischen Zeit erhalten.

Die hier ansässige Bevölkerung besteht aus Nachfahren der Tlahuica, die dieses Tal schon vor der Eroberung durch Cortez bewohnten. Sie betrieben schon damals intensiv Landwirtschaft. Die Tlahuica waren bekannt dafür das reinste und beste Nahuatl zu sprechen. Und bis heute hat sich das mündliche Erbe teilweise erhalten. Ehemals wurden die Geschichten und Erzählungen in Nahuatl von Generation zu Generation weitergereicht. Heute wird dafür die spanische Sprache genutzt, wobei es immer noch einige alte Einwohner gibt, die die alten Geschichten und Erzählungen in Nahuatl erzählen können.

Diese Traditionen und die Kontinuität der Entwicklung geben der Bevölkerung Tepoztlans eine besondere Identität und es haben sich Feste und Veranstaltungen aus der vorkolumbianischen Zeit bis heute erhalten.

Die meisten Besucher kommen nur für einen Tag nach Tepoztlan. Besonders an Wochenenden, wenn vor dem Kirchhof der Markt stattfindet. Zu großen Festen, die in Tepoztlan ausgiebig gefeiert werden, ist der Andrang groß.

Bei dem Besuch wird meist durch die Gassen gewandelt, um einen Geschmack vom alten Mexiko zu erhalten, es wird das Exkonvent und seine Kirche besucht, falls es die Kondition erlaubt, wird die Pyramide von Tepozteco erklommen und es wird auf dem Markt eingekauft. Das Angebot auf dem Markt reicht von frischen Obst und Blumen über Souvenirs bis zu den Dingen des täglichen Lebens. Und wen der Hunger erfasst, der kann auf dem Markt an den verschiedensten Ständen typische Gerichte des Landes genießen.

Die Kirche des Exkonvents

Am Markt befindet sich der Eingang zum Kirchhof des ehemaligen Konvents und der dazugehörigen Kirche.

Zur Pyramide Tepozteco gelangt man, wenn man die Straße 5 de Mayo von Cuernavaca kommend am Markt vorbei bis zum Ende geht. Hier gibt es einen kleinen Parkplatz wo das Auto abgestellt werden kann. Der restliche Weg muß zu Fuß zurückgelegt werden um zur Pyramide aus dem 14. Jahrhundert zu gelangen.

Die Pyramide über Tepoztlan

Hinter dem Exkonvent und der angeschlossenen Kirche befindet sich ein kleines archäologisches Museum, das die private Sammlung von Carlos Pellicer zeigt. Der Poet Carlos Pellicer hat diese Sammlung der Bevölkerung von Tepoztlan gewidmet. Zu erreichen ist dieses Museum, wenn man den Kirchhof verlässt und zur Rückseite der Kirche geht. Bei den Ausstellungsstücken handelt es sich um vorkolumbianische Kunstgegenstände des täglichen Bedarfs und religiöser Handlungen.