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Impfstoff gegen Salmonellen

US-Wissenschafter nach Gen-Entdeckung zuversichtlich

Lebensgefährliche Salmonelleninfektionen könnten bald der Vergangenheit angehören. US-Forscher glauben, einen Impfstoff gegen den Erreger der Salmonella typhimurium
herstellen zu können, der auch vor anderen Salmonellen und möglicherweise sogar vor Cholera, Meningitis, der Pest, Ruhr und Syphilis schützen könnte. Das berichtete vor kurzem ein Team um Michael
Mahan von der Universität von Kalifornien in Santa Barbara im amerikanischen Wissenschaftsmagazin „Science".

Salmonellen sind die häufigsten Erreger von Lebensmittelvergiftungen. Die Forscher entdeckten, daß die Bakterien eine gemeinsame Eigenart in ihrem Erbgut haben. Sie verfügen über einen zentralen
„Schalter", der 40 und mehr aggressive Gene aktiviert, sobald sich die Mikroben in den Gedärmen eines Opfers angesiedelt haben und sich von dort aus im ganzen Körper ausbreiten.

Mahan und Kollegen gelang es, diesen Schalter zu identifizieren. Es ist ein Gen, das den Eiweißstoff DNA-Adenin Methylase (Dam) produziert. „Wir glauben, daß die Entdeckung das Feld der
Infektionskrankheiten maßgeblich verändern wird", kommentiert der Genforscher Mahan die Ergebnisse in „Science". Gegen viele Erreger mit dem Dam-Gen gibt es bisher noch keinen Impfstoff.

Das US-Team immunisierte 17 Mäuse mit einem Stamm von Salmonella typhimurium, in dem es das Dam-Gen ausgeschaltet hatte. Dieser Impfstoff mit dem lebenden, aber abgeschwächten Erreger war so wirksam,
daß die Mäuse fünf Wochen später spielend eine Infektion mit normal starken Salmonellen-Erregern abwehren konnten. Dabei wurden sie der 10.000fachen Menge der Salmonellen ausgesetzt, die nicht
geimpfte Tiere das Leben kostete.

„Montezumas Rache"

Für Touristen aus Industriestaaten, die in Entwicklungsländer reisen, bleibt Durchfall das häufigste Gesundheitsproblem. Forscher vom Züricher Institut für soziale und präventive Medizin hatten
30.000 Touristen befragt, die einen Kurztrip nach Jamaika gemacht hatten. 23,6 Prozent gaben an, Durchfall gehabt zu haben, in der Hälfte der Fälle waren die Attacken schwer.

Wer länger in einem Entwicklungsland lebt, entwickelt laut den Forschern ein gewisses Maß an Immunität gegen „Montezumas Rache". Keine Erklärung gab es dafür, daß Briten viel häufiger an Durchfall
erkrankten als Reisende aus Kanada, den USA oder Deutschland.

Freitag, 16. Juli 1999

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