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Atherosklerose-Prophylaxe

Homocystein als wahrscheinlich zusätzlicher Risikofaktor

Rauchen, viel Cholesterin im Blut und Bluthochdruck sind die größten bekannten Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall. Doch sie „erklären" nur rund 50
Prozent dieser akuten Erkrankungen. In den vergangenen Jahren mehrten sich die Hinweise dafür, dass die Aminosäure Homocystein · ein Abbauprodukt der Aminosäure Methionin · ein zusätzliches
Gefahrenmoment darstellt. Den Beweis, dass die Senkung des Homocystein-Spiegels im Blut durch die Einnahme von Folsäure sowie Vitamin B-Präparaten (B6, B12) die Gefahr verringert, wollen jetzt
österreichische, kanadische und slowakische Wissenschafter antreten.

Univ.-Prof. Dr. Gerald Maurer, Chef der Abteilung für Kardiologie der Wiener Universitätsklinik: „Homocystein erzeugt Atherosklerose (Gefäßverkalkung) und Thrombosen. Es klingt plausibel, ist aber
noch nicht bewiesen, dass die Senkung des Homocystein-Spiegels auch die Gefahr der Gefäßverkalkung verringert."

Diesen Beweis soll eine groß angelegte und und Planung befindliche Multi-Center-Studie bringen, die von dem kanadischen Experten Univ.-Prof. Dr. George Fodor (Universität von Ottawa) in der Slowakei
propagiert wird. Das Steuerungskomitee soll in Wien angesiedelt werden. Der Kardiologe: „Die Situation für eine solche wissenschaftliche Untersuchung in der Slowakei ist einzigartig. Dort ist die
Herz-Kreislauf-Sterblichkeit um ein Drittel größer als in Österreich. Außerdem werden dort nicht großflächig Vitamin-Präparate als Zusatz eingenommen."

Nimmt man bereits Herzkranke als Probanden, dürfte man bei einer erwarteten Beobachtungszeit von fünf Jahren etwa 4.000 „Testpersonen" benötigen, um statistisch signifikant einen eventuellen Effekt
der Einnahme von ein bis fünf Milligramm Folsäure auf die Rate weiterer Infarkte oder gar Todesfälle zu beweisen. Verwendet man die Folsäure- bzw. Vitamin B-Präparate als „Chemoprophylaxe" bei
Gesunden, ist ein Probandenkreis von rund 10.000 Personen notwendig.

Maurer: „Die etablierten Risikofaktoren wie Rauchen, Cholesterin und Bluthochdruck verlieren nicht ihre Bedeutung." Aber die Homocysteinämie kann zusätzlich eine Gefahr darstellen, auch wenn
das sonstige klassische Gefährdungsmuster für Herzinfarkt & Co. fehlt.

Freitag, 19. November 1999

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