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Schutz vor Hautkrebs

Europäische Studie zur Wirkung von Lichtschutzmitteln an Grazer Hautklinik

Sonnenöl schützt nicht unbedingt vor Hautkrebs: Zu viel UV-Licht führt nicht nur zu Sonnenbränden, sondern unterdrückt auch die körpereigene Abwehr gegen cancerogene
Veränderungen der Haut. Erstmals ist jetzt an der Uni-Klinik für Dermatologie am LKH Graz eine Studie im Laufen, die untersucht, inwieweit die UV-Filter herkömmlicher Sonnenschutzmittel die
Schwächung des Immunsystems verhindern können. Ziel ist die Einführung eines Testverfahrens, das Sonnenöle hinsichtlich ihres Licht- und Immunschutzfaktors evaluieren kann.

Bedeutung erhält die Studie wenn man bedenkt, dass Lichtschutzpräparate von vielen Anwendern verwendet werden, um länger in der Sonne liegen zu können: „Wenn die Immunschutzwirkung nicht im selben
Maß gegeben ist wie der Schutz vor Sonnenbrand, dann könnte sich das Hautkrebsrisiko dieser Anwender sogar erhöhen", so der Projektleiter Peter Wolf. Tierversuche hätten schon gezeigt, dass der
„immunprotektive" Faktor eines Präparates deutlich unter dem Wert des Lichtschutzfaktors liegen kann: Die UV-Filter konnten hier trotz vollständigen Schutzes vor Sonnenbrand nicht das verstärkte
Wachstum implantierter Melanomzellen verhindern.

Dem Sonnenbrand liegen allem Anschein nach andere molekulare Mechanismen zu Grunde als der Immunschwächung durch UV-Licht, so Wolf: Während für die Sonnenbrandreaktionen u.a. Prostaglandine
(gefäßerweiternde, wasseraktive Stoffe) bedeutsam sind, geht die durch UV-Strahlen hervorgerufene Schwächung des Immunsystems auf eine Beeinträchtigung der Langerhanszellen und auf die Freisetzung
von immunsuppressiven Zytokinen zurück. Tierexperimentelle Studien am M.D. Anderson Cancer-Center in Houston weisen darauf hin, dass die durch UV-Licht bedingte Schädigung des Immunsystems zur
Hautkrebsentstehung beiträgt.

Die aus EU-Mitteln finanzierte Studie bedient sich eines Modells, bei dem gemessen wird, inwieweit sich die Immunreaktion zweier Probandengruppen unterscheidet, die einem Kontaktallergen
(Dinitrichlorobenzen) ausgesetzt werden. Dabei wird nur eine der beiden Gruppen einer Dosis künstlicher UV-Strahlung ausgesetzt. Zuvor wird diese Gruppe mit Sonnenöl behandelt. Nach Wolfs Annahme,
dass nämlich das UV-Licht trotz Anwendung von Sonnenschutzmitteln die Immunabwehr der Haut herabsetzt, müssten die mit Sonnenöl „geschützten" Probanden eine schwächere Immunreaktion auf das in der
Studie zur Anwendung kommende Kontaktallergen aufweisen als jene, die sich erst gar nicht dem bräunenden Licht aussetzten.

Freitag, 03. Dezember 1999

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