Wundwirkung

Trägerschüsse 7,62 mm Wundwirkungen Militärwunden Military Wounds Trauma & Schock Kopfschuß

Verschiedene Treffer → Verschiedene Wirkungenkaputte Rehe

NervenerschütterungZielwahl Kopfschuß TrägerschußKarotissinusreflexHerzschußLungenschußBlattschußLeberknotenschuß SchrotDruckwelleGutes Wildpret AusschweißenSchweißfährte Fluchtstrecken IrrglaubenSchnell oder langsam?NervenwirkungVagusnervBluterguß Herzschlag

Warnung! Warum und wie stirbt Wild? sollte sich jeder Jäger, der dem Waid gerecht werden will, indem er es kundig, sicher, schnell, möglichst leidarm streckt, fragen. Ältere Militärische Wunden oder neuere Militärwunden (engl.) oder Zivilwunden sind anderes. Zuerst muß sich der Waidmann fragen, wo er treffen soll? Dann, womit? Die Patrone ist für die Wundwirkung soweit nebensächlich, da lediglich das Geschoß das Wild erreicht. Also muß er hinreichende Kenntnisse über Geschosse, deren eigenartige, besondere Zielwirkung besitzen. Die Patronen interessiert nur soweit, als sie dem Geschoß ihre Schnelle, derethalber das Geschoß fliegt, mitgibt – das Ziel in genügender Nähe des Haltepunktes auf die weite Entfernung zu treffen; eine außenballistische Fragestellung.

Am Freitag war bei uns im Hegering Trophäenschau. Neben einigen starken Reh-, Schwarzwild und Rotwildtrophäen interessierte mich insbesondere der im Anschluß an die Versammlung stattfindende Vortrag eines sehr bekannten Schweißhundeführers aus dem Landkreis Celle. Der erzählte, um uns bei Laune zu halten, viele Geschichten aus seiner Arbeit und wollte somit das Verhalten des Jägers nach dem Schuß lenken. U. a. erzählte er von annehmenden Schweinen, weit flüchtenden Hirschen, Rehen, die auch mit dem Schweißhund gesucht werden, mit Lungendurchschuß und 2 kaputten Blättern überlebenden Hirschen. Im Anschluß an seinen Vortrag ging er auch auf die Kaliberfrage ein. Er erzählte, daß er einen Forststudenten auf nachsuchen mitnahm (500 stück), um eine Diplomarbeit über das Thema zu verfassen. Dabei kam raus: Das Wild geht mit Schüssen aus der 9,3x62 genauso ab wie mit der 7 x 64. Die Jagdpatronen sind von daher gleich.

Wichtig ist das Geschoß!

Waidmannsheil, Schalala, 13. Februar 2005 23:19

Sag ich doch! Siehe auch Elchjagd

Wie stirbt Wild?

Kugelschüsse können nur wie folgt tödlich verletzen:

  1. Blutverlust, der die Sauerstoffversorge des Gehirnes abschneidet, somit den Hirntod hervorruft.


  2.  
  3. Lungenzerstörung durch Geschoßeinwirkung (Splitter) unterbricht Sauerstoffverssorgung, Erst Netzhaut dann Hirn und später auch Muskeln und alle Zellen arbeiten nicht mehr, sterben dann.
     

  4. Lungenzusammenfall durch geöffneten Brustkorb, i. e. Kammer, solche die Atmung verhindert, damit den Sauerstoff vom Gehirnes abschneidet, somit das Hirn tötet.


  5.  
  6. Wesentlich geschädigtes Zentralnervensystem, indem Stammhirn oder oberes Rückenmark zerstört werden, so daß weder die willkürlichen Muskeln noch die vegetativen Körperfunktionen mehr sinnvoll gesteuert werden können. z. B. Rehbock abzunicken.

  7. Nervenerschütterung kann ggf. auf Umwegen töten. wenn durch die Erschütterung Atemmuskulatur steuerndes Nervengewebe (in der Halswirbelsäule) lahmgelegt und die folgende Atemlähmung lange genug dauert, um die Sauerstoffversorge des Hirnes so lange zu unterbrechen, bis Sauerstoffmangel im Hirn zu tötet, kann ein Wirbelsäulenstreifschuß auf den Träger (Halskrellschuß) gegebenenfalls auch töten. Siehe weiter unter bei Nervenwirkungenen. Besonders bei Kopf- oder Trägerschüssen beabsichtigt



  8. Herzrythmusstörung. Man kann zu gewissen Zeiten der Herztätigkeit durch gezielten Schlag auf den Sonnenfleck einen Sonderherzschlag auslösen, der die Herzrhythmussteuerung stört, das Herz ungeregelt flimmern läßt. Kammerflimmern = Herzfrequenz > 500/Min = keine effektive Auswurfleistung. Ein flimmerndes Herz pumpt nicht mehr, also stirbt das Hirn den Sauerstoffmangeltod. Siehe auch Schock und Herz

NervenerschütterungZielwahlKopfschußTrägerschußKarotissinusreflexHerzschußLungenschußBlattschußLeberknotenschußSchrotDruckwelleGutes WildpretAusschweißenSchweißfährteFluchtstrecken IrrglaubenSchnell oder langsam?NervenwirkungVagusnervBluterguß Herzschlag

Zielwahl

Herztreffer, ob nun obendrein durch's Blatt, oder spitz durch die Kammer, verursachen dem getroffenen Tier immer einen starken Reiz, bzw. Schmerz, weil das Herz stark enerviert ist und obendrein der Vagusnerv oben an ihm lang läuft. Der Treffer löst bei den Weidetieren unabdingbar den Fluchtreflex aus. Derart ins Herz getroffen Tiere rennen also fast immer wie angestochen los, auch wenn die Wirkung schlußendlich gut ist. Auch das Blatt, also die Schultermuskeln sind gut enerviert und tragen zum Fluchtreiz bei.

Ganz anders empfindet ein Tier einen Kammertreffer, denn die Kammerwände sind nicht besonders empfindlich und die Lunge gar nicht, wenn von den großen Gefäßen abgesehen wird, also der Ort an dem wir einen Hustenreiz verspüren, wenn wir einen Krümel verschlucken. Das bedeutet, ein in die Kammer getroffenes Tier merkst den Lungentreffer, gegen den Herztreffer vergleichen, kaum. Daher bleibt der Fluchtreflex aus. In die Kammer getroffenen Tiere zeichnen kaum oder selten. Der Fluchtreflex bleibt aus. Die Tiere stehen da, als habe man vorbeigeschossen, aber nach einer halben Minute oder so fallen Sie um und sterben an mangelnder Sauerstoffversorgung.

Die Lehr' aus der Geschicht',

sollen die Tiere flüchten nicht,

laß' das Herz man ganz in Ruh,

sonst hau'n die Biester ab im Nu!

Man beachte die sehr unterschiedlichen liegenden Organen der Arten, je nachdem, ob deren Tiere ihr Haupt hoch oder niedrig tragen. Reh und Hirsch tragen ihr Haupt hoch. Sau und Elch tragen ihr Haupt tief. Dementsprechend höher oder tiefer liegen Wirbelsäule, Rückenmark und Herz. Das Ziel muß entsprechend gewählt werden. Hornträger sind anders als geweihträger gebaut. Bilder: Rehschnitt, Sauschnitt Christer Holmgren: Jagdwaffen und Schießtechnik, Hamburg, Berlin: Parey, 1993

Kopfschuß ins Hirn.

Ein schneller als die Reize in den Nerven fliegendes Geschoß vernichtet als Kopfschuß (siehe da) in das Stammhirn jegliche Empfindung, tötet also bevor die Beute, bevor die merken kann tot zu sein.

Solch Kopftreffer ist für die Beute vollkommen leidfrei. Die Beute stirbt schlagartig in Sekundenbruchteilen. Leider sind Kopf und Träger nur kleine Ziele, die einerseits den Schützen fordern, und die andererseits für einen sicheren Schuß mögliche Entfernung einschränken. Von vorn angetragen müßten für eine Hirnschuß bei Tieren mit langem Gesicht erhebliche Knochen durchschossen werden. Das gelingt oft nicht gut, siehe hier in Loimaan, wenn das Hirn eben mangels Tiefenwirkung nicht getroffen wird.

Diesen Springbock links schoß ich in Südafrika im Karroo in Ratelfontein liegend auf meinem grünen Filzhut auf einem Stein aufgelegt von oben auf 100 m mit der 6,5 x 65 mit 7g Lapua Scenar mit 1.054 m V0 in den Kopf ins Hirn. Wir hatten uns hinter einem Hügel an einen anderen auf 200 m herangepirscht, den ich mit Herzschuß streckte. Als Jan meine, nimm den auch, fand ich die kurze Entfernung zu langweilig. Er rettete die Lage, indem er mir den Kopschuß vorschlug. Damit waren 100 wieder schwierig. Der Schuß lag etwa 2 cm aus der Mitte; bei einem lebenden Tier, daß sich bewegt, ein guter Wert. Die Augen treten dabei aus den Höhlen und die Schädeldecke platzt. Die Hörner waren also anschließend locker. Die nachgiebige Decke verdeckt die Wirkung. Selbstverständlich fiel der reife Bock am Fleck in sich zusammen. Keinerlei Wildpret wurde zerstört.

 

Trägerschuß

Ein das Rückenmark durchtrennender Trägerschuß fällt das Stück unbedingt augenblicklich. Auch erschütternder Treffer in den Rücken bis knapp vor das Rückenmark stört zumindest kurzfristig Nerven und fällt das Stück, siehe Bisonjagd. Solch lähmende Treffer, die das Stück zwar zunächst fällen, aber nicht an denAnschuß binden, so daß es ggf. später wieder hochkommt und flüchtet nennt man Krellschuß. Ein Halskrellschuß wird als (Wirbelsäulen)streifschuß töten, wenn durch die Erschütterung Atemmuskulatur steuerndes Nervengewebe (in der Halswirbelsäule) lahmgelegt und die folgende Atemlähmung lange genug dauert, um durch Sauerstoffmangel im Hirn zu töten. Dieselbe Wirkung tritt auch bei Fleischtreffern am Hals ein, da der Trefferschlag das Rückenmark zur Lähmung ausreichend erschüttert (Um sich die Wirkung eines harten Kugelschlages lebhaft vorzustellen, denke nur an Hexenschuß oder lähmenden Bandscheibenvorfall, die wie der Blitz aus heiterem Himmel fallen). Nach einem Trägerschuß fehlt sämtliche ab dem Treffer abwärts sämtliche willkürliche Steuerung.

Rotwildskelett, breit

Rehwildskelett, breit

Obige Zeichnungen zeigen allerdings deutlich, ein breiter Träger bietet Fehlschüssen weiten Raum. Daher schieße auf Träger nur von vorn oder hinten, nie breit!

Der Herzmuskel ist ein besonderer, weder rein quergestreift (für kurze Lasten) noch rein glatt ist (für andauernde Lasten). Insofern erscheinen gewisse unwillkürliche Bewegungen auch nach gekappten Nerven möglich. Ob das Herz sofort zu schlagen aufhört, oder nicht ist, für die Flucht unerheblich. ZNZ-Treffer legen sofort! Wichtiger ist die Tatsache, bei Trägerschüssen ins ZNZ bleibt, anders als beim Herz-, Lungen- oder Leberschuß bleiben die großen Blutgefäße meist heil, so daß die Stücke nicht ausschweißen. Daher sollen Jäger sich im Schuß den Anschuß merken, und anschließend dahin gehen. Das geht schnell. Schließlich muß der Schütze nicht weiter suchen. Renso Eck zitierte 1990 in ,,Schrotschuß auf Rehwild"

,,Bei Damtierschlachtungen in Gehegen wiesen Stücke mit hohen Halsschüssen, bei denen die Halsschlagadern zerschossen wurden, das Herz aber noch einen Augenblick weiter pumpte, einen vollkommen ausgeschweißten Schlachtkörper mit pH-Werten zwischen 6,7 und 7 auf, hingegen lieferten selbst saubere Blattschüsse Schlachtkörper, die nicht ausreichend ausgeschweißt waren und deren pH-Wert dadurch zwischen 3,7 und 4 lagen."

Leider fehlt die Quellenangabe in dem Buch. Um das Blut nicht versauern zu lassen, soll der Jäger das Stück sogleich aufbrechen, aufhängen und und auskühlen lassen. Kann er das nicht sofort, soll er zumindest den Stich öffnen, dabei die Halsschlagadern zerschneidern, dann das Stück über Kopf hängen, damit das Stück ausschweißt. Andern Falles versauert das Blut sonst. Keinesfalls soll er das Stück einfach unaufgebrochen aufladen und erst Stunden später daheim in der Wildküche ausschweißen lassen. Da beim Trägerschuß die Stücke sofort liegen und damit schneller versorgt werden können als geflüchtet Stücke, wird Trägerschußbeute immer eher versorgt als bei anderen Schüssen. Ein weiterer Vorteil ist die unverletzte Kammer, in die kein Dreck eintreten kann, also sauber bleibt. Auch der Panseninhalt bleibt im Pansen. Insofern bürgen Trägerschüsse für hochwertiges sauberes Wildpret für gutes Essen.

Hallo Lutz,

Deine Seite ist wirklich sehr gut und informativ (und vor allem an Tatsachen statt an Meinungen orientiert). Vielleicht klappt's auch dieses Jahr bei mir mit dem Jagdschein. Dann werden Deine Infos bestimmt sehr hilfreich. Danke!

Hier noch ein vielleicht interessantes Detail zu Trägerschüssen:

Da der Körper grundsätzlich weniger Blut, als maximal in die Blutgefässe passen würde, enthält, muß die vorhandene Blutmenge dauernd den jeweiligen Erfordernissen entsprechend verteilt werden. Das geschieht durch zwei Teile des autonomen Nervensystems (Symphatikus und Parasymphatikus), die als Antagonisten (Gegenspieler) wirken und den Gefäßquerschnitt beeinflussen. Wichtig dabei ist, daß beide Systeme unterschiedliche Leitungsbahnen haben. Während der Sympathicus (Flucht, Kampfzustand) durch die Wirbelsäule verläuft und erst auf Höhe des Erfolgsorgans austritt, verläuft der Parasymphaticus (Verdauung, Entspannung) größten Teils über den Nervus Vagus, der frei durch die Bauchhöhle wandert (vagus = umherschweifend, schwankend, unbestimmt). (Ein kleiner Teil verläuft zwar durch die Wirbelsäule und tritt sehr weit unten im Sakralmark aus. Dieser Teil versorgt aber nur Enddarm, Blase und Geschlechtsorgane und ist damit für den Mechanismus unwichtig)

Bei durchtrenntem Rückenmarkes kann somit der Sympathicus nicht mehr wirken und der jetzt nicht mehr antagonisierten Parasymphatikus weitet sofort die Gefäße (Wie beim Armdrücken: Wenn einer plötzlich aufhört zu drücken, knallt sein Handrücken auf den Tisch). Die läßt ausgeklügelte Verteilungssystem zusammenbrechen. Somit bleiben dem Wild nicht nur die Beine weg, sondern es kommt auch zu einer erheblichen Störung der Blutversorgung, obwohl man evtl. gar keine größeren Adern getroffen hat. Dieses Phänomen ist in der Notfallmedizin bei Patienten mit Querschnittslähmung nach Wirbelsäulentrauma (Verkehrsunfall, Sturz aus großer Höhe) bekannt und heißt dort „Neurogener Schock“.

Viele Grüsse
Jakob Lang, Sonntag, den 15. Februar 2004

Jakob,

herzlichen Dank für deine Nachricht. Sie ist wunderbar. Warum hat das nicht schon früher jemand gesagt. Das erklärt auch, warum die beiden Bisonkühe am Donnerstag trotz unzulänglich eindringender Munition und seitlichem Treffer vor die Wirbelsäule ersten sofort fielen und zweitens sich relative ohne Gegenwehr den Fangschuß dem kleinen Revolver antragen ließen.

Die müssen sich also wie ein Mensch mit geringem Blutdruck, der aus dem Schlaf auf Anruf mit einem Sprung aus dem Bett aufsprang und dem dann vor den Augen schwarz und ansonsten schwindelig wird, gefühlt haben <= kein hinreichender Blutdruck in Netzhaut und Großhirn, oder?

Gruß Lutz, Sonntag, den 15. Februar 2004, kjg@snafu.de

Morgen Lutz,

ich vertreibe mir gerade den ereignislosen Nachtdienst mit Deiner Homepage. Deine Jagdgeschichten zu lesen macht wirklich Spaß.

Das mit dem schnell Aufstehen und dem Blutdruck kommt hin, wenngleich ich auch nicht weiß, wie stark der Effekt bei Tieren ins Gewicht fällt. Auf jeden Fall hat man bei Trägerschüssen neben der Extremitäten Lähmung und dem Effekt auf das vegetative Nervensystem unter Umständen noch zwei weitere Effekte, die ins Gewicht fallen:

Wenn man das Rückenmark hoch genug durchtrennt, ist auch keine Atmung mehr möglich. Der Nerv, der das Zwerchfell versorgt, tritt, zumindest beim Menschen, relativ hoch aus (Abschnitte C3, C4, C5 in der Halswirbelsäule → three four five keep Diaphragma alive).

Unterdruck im Brustkorb erzeugt wesentlichen venösen Blutrückstromteil in den rechten Herzvorhof. Der fällt bei Atemlähmung aus. Da das Herz wie eine normale Pumpe nur fördern kann was vorne anliegt (Vorlast), senkt das natürlich den Auswurf (Herzminutenvolumen).

Insgesamt ist also wieder alles für den Schockkreislauf gegeben: mangelnder venöser Rückstrom → geringe Auswurfleistung usw. Das ist ja auf Deiner Seite alles genau beschrieben.

Auf Deiner Seite wird noch über die Erregung des Herzens diskutiert. Ich weiß jetzt nicht, auf was Ihr euch einigtet, aber es gibt dort einen Grundsatz: Wirbeltiere (einschließlich Mensch) haben myogene Herzen. Das bedeutet, daß die Erregung im Herzen autonom gebildet wird und nicht zentral z.B. über Nerven von außen erfolgt. Von außen werden nur Frequenz und ähnliche Parameter beeinflußt. Ansonsten funktioniert das Herz allein (und schlägt auch nach Hirntod o. ä. noch eine Weile weiter, solang es eben von der Sauerstoffversorgung geht). Bei Insekten z.B. ist das anders: Die haben neurogene Herzen, die tatsächlich von außen ihren Impuls erhalten.

Vielleicht sollte ich noch eine Bemerkung machen:

Alles was ich hier so schreibe beruht auf dem menschlichen Körper. Wie viel man davon auf Tiere übertragen kann, weiß ich leider nicht. Allerdings sind die meisten „Erfindungen“ der Evolution, die die alltäglichen Prozesse in unserem Körper bestimmen, älter als der Mensch. Deswegen gehe ich davon aus, daß man von der Notfallmedizin das eine oder andere auf tierische Organismen übertragen kann.

Viele Grüsse
Jakob Lang, Sonntag, der 22. Februar 2004

PS: Ach ja: Der Sinusknoten sitzt beim Mensch an der Mündung der Vena Cava Superior (obere Körperhohlvene) in den rechten Vorhof, ist 2 mm lang und 2 - 3 cm breit.

Hallo Lutz,

ich melde mich also aus dem Rasdhoo-Atoll, Kuramathi Island.

Ich vergaß, bei Kitz mit .30 R Blaser das Hautemphysem, also die beim Tasten knisternde Luft unter der Decke im Einschuß (ca. A4-Groesse) und auch ein wenig im Ausschußbereich zu beschreiben. Ob es Haematome gab, erfahre ich von meinem Vater, der es zerwirken wird (ist ja noch in der Kühlkammer), glaube ich aber nicht.

In Bezug auf die Trägerschüsse mit Schlegeln des Kupferwinters 06 (Nackenschuß 1, Nackenschuß 2) vielleicht noch eine Ergänzung.

Durch den Trägerschuß werden auf- und absteigende Bahnen von Rückenmarksebene zum Hirn und umgekehrt unterbrochen. Das bewirkt zum einen einen sog. spinalen Schock mit allen folgen bis hin zum Kreislaufversagen durch plötzliche Unterbrechung/Störung der Gefäßweitenregulation. Zum anderen werden auch hemmende absteigende Bahnen vom Hirn (motorischer Cortex) unterbrochen. Infolge dessen finden wir massive Überaktivität motorischer Reflexe, die nur auf Rückenmarksebene ablaufen können, nun aber ohne hemmenden Einfluß des Zentralnervensystemes - es fehlt einfach die normalerweise vorhandene "Bremse". Die einfachen motorischen Reflexe bestehen aus einem peripheren Rezeptor (reagiert auf Zug, Druck oder Spannung (oder auch auf Schmerz über Umschaltung)), einer afferenten Nervenbahn zum Rückenmark, einem alpha-Motoneuron im Rückenmark (gibt sozusagen den "Zündimpuls" für die Muskelfaser), einer efferenten Nervenbahn vom Rückenmark zum Muskel mit sog. motorischer Endplatte zur Erregungsübertragung auf den Muskel.

Natürlich fehlen nach der Verletzung auch die Nervenbahnen vom motorischen Cortex (also Hirnrinde, die die sozusagen bewußten und gezielten Bewegungen steuert), d.h., daß keine zielgerichtete Bewegung mehr möglich ist.

Bis dann und beste Grüsse von den Malediven - Torsten, Mittwoch, 25. Januar 2006 18:25

Trägerschuß auf Weißwedelhirsch Trägerschuß auf Reh Rehrückgrat Trägerschuß auf SauTrägerschuß auf Hirsch

NervenerschütterungZielwahl Kopfschuß TrägerschußKarotissinusreflexHerzschußLungenschußBlattschußLeberknotenschuß SchrotDruckwelleGutes Wildpret AusschweißenSchweißfährte Fluchtstrecken IrrglaubenSchnell oder langsam?NervenwirkungVagusnervBluterguß Herzschlag

Was verursacht Herzschlag?

Die Frage mag dumm erscheinen, aber ich erlebte gestern etwas das mich grübeln ließ. Auf der Pirsch kam sah ich ein Kitz, daß ich im Sonnenschein mit einem flüchtigen Schuß auf weniger als 50 m mit einem weichen TMS aus meiner 8,5x64 streckte. Es kippte einfach zu der schußabgewandten Seite um, schlegelte mit den Hinterläufen noch ein wenig, wendete noch mal den Träger und lag, ohne die Schalen noch 1 mm bewegt zu haben. Mit der Fluchtstrecke war ich einverstanden. Der Treffer war eher schlecht. Der Einschuß, den ich sofort sehen konnte, lag oben auf dem Blatt. Dann drehte sich das Kitz um und sah den Ausschuß. Faustgroß, aber nur wenn man große Pranken hat. Das Rückgrat war zerschossen, meinte ich, und die Kammer war ebenfalls geöffnet. Der roten Brei pulsierte noch im Herzschlagrythmus. Zur Sicherheit öffnete ich den Stich. Wann genau die Pulsierquelle aufhörte, weiß ich nicht, jedenfalls nicht sofort nach dem Schuß. Vom Schuß bis zum Stück brauchte ich bestimmt keine 15 Sekunden für 30 m oder 40 m. Im Grunde ging ich so für mich hin, sah das Reh backte an, schoß und ging mehr oder weniger ohne zu halten aus dem Gang gleich zu dem Stück weiter, daß in der Sonne auf Sicht, ja leicht zu finden war. Bislang glaubte ich, der Herzschlag sei vom Hirn gesteuert. Nun erscheint mir das aber mit dem Erlebnis nicht vereinbar. Die genaue Verletzung kann ich nicht beschreiben, da ich das Reh beim Forst schoß, also abliefern mußte, statt es selbst zu zerwirken, zu braten und zu essen. Mir scheint, ein Herz kann auch ohne ZNS-Verbindung zum Hirn noch eine Weil schlagen. Ist das vorstellbar? Bei einer anderen Gelegenheit eines schnellen Schusses auf einen Bock, den ich schnell aufbrach, stellte ich fest, der Darm bewegt sich auch noch, wenn aus dem Stück genommen hat und keine Verbindung mehr hat. Gespenstisch!
Waidmans Heil
LutzM

Stimmt. Das Herz wird zwar grundsätzlich übergeordnet vom ZNS gesteuert, ist aber dennoch halbautonom. Speziell aufgebaute Zellstrukturen im Herzmuskelgewebe sind in der Lage, eigene elektrische Impulse freizusetzen und ohne übergeordnete "Aufforderung" des Gehirns an die Arbeitsmuskulatur des Herzens, das Myocard, zu leiten. Bei Ausfällen in der normalen Bildung und Weiterleitung der elektrischen Reize, die die Muskulatur zum Zusammenziehen und pumpen bewegen, können verschiedene "Ersatzzellknoten" über gewisse Zeit das Herz schlagen lassen. Das geht bei intaktem Herzen solange, bis durch Sauerstoffmangel durch Blutverlust oder eingestellter Atmung das Organ nicht mehr arbeiten kann und stirbt. Soweit im Groben. Deine Schilderung ist also durchaus realistisch und sicher nicht selten.

Laß' Deine Augen offen sein, geschlossen Deinen Mund.
Wandele still, so werden Dir geheime Dinge kund.


WH Dergel


Hallo Lutz,

das Herz wird nicht vom ZNS sondern vom sogenannten Sinusknoten, der irgendwo am oder im Herz selber sitzt, gesteuert. Ich bin kein Mediziner und auch kein Elektriker, aber der Sinusknoten ist so etwas wie eine Stromquelle, die durch elektrische Stöße den Herzmuskel steuert, gwissermaßen der natürliche Herzschrittmacher. Dieser Sinusknoten ist meines Wissens nach ziemlich "autonom" und nicht vom ZNS gesteuert. Wenn das Lebewesen eigentlich schon mausetot ist, kann das Herz auf jeden Fall durchaus noch eine Weile weiterschlagen. Ganz extrem ist das bei Fischen. Ich hab schon ein vom Körper abgetrenntes Fischherz eine halbe Minute lang weiterschlagen sehen ... und das schön sauber im Rhythmus

mfG
Senne

Das ist an und für sich ein recht simpler physikalischer Vorgang - wenn du das genauer wissen möchtest, such mit den Schlagworten Depolarisation, Reizleitsystem des Herzen, Natrium-Kalium-Pumpe - da finden sich einige recht anschauliche Dokumente, die dir sicher mehr helfen, als wenn ich dir jetzt ein paar dürre Worte um die Ohren schlage. z.b. http://www.uni-ulm.de/~s_ykrist/Arbeit/gradient/depolar.htm @Senne: Ganz ohne ZNS geht es dann auch wieder nicht. Zwar erfolgt die Depolarisation ,,autonom" (dabei zwingen die Zellen mit der höheren Depolarisationsfrequenz den niederfrequenten ihren Rhythmus auf. Am schnellsten ist dabei der Sinusknoten, deshalb auch ,,Schrittmacher"). Gesteuert wird das ganze aber über das vegetative NS - das wiederum seine ,,Verwaltungsstellen" quer über das ZNS verteilt hat... (z. B. Hypothalamus, Medulla oblongata, ...)
gassho,

Sonja

Servus,

das Herz mag zwar noch einige Sekunden schlagen (angeregt durch den Carotis Sinus oder den AV-Knoten), sollten jedoch große Blutgefässe verletzt sein oder der Unterdruck im Thorax zusammenbrechen, tritt der Tod schnell ein. Der Schock durch das auftreffende und den Körper durchschlagende Geschoß kommt bekanntlich hinzu.

Bratljaga

Reizleitsystem des Herzens

Hallo Lutz,

ich war letzte Woche auf Bock, machte eine für mich interessante Beobachtung: Ich streckte Bock mit .222" mit 3,6g TM mit Trägerschuß. Ich bin immer noch nicht zum Laden der KJG gekommen, noch fehlt das Pulver! Der Treffer lag 1/3 Trägerlänge vor dem Thorax. Die Wirbelsäule und das Rückenmark waren ganz durchtrennt. Der Bock fiel im Feuer, schlegelte aber sehr stark und lange. Ich fand beidseitig zwischen Rippen und Blatt-Schaufel starke Blutergüsse. Der Herzmuskel war völlig schlaff. Wenn ich mich recht erinnere an das was ich auf Deinen Seiten gelesen habe, dürfte soetwas bei einem solchen ZNS-Treffer doch gar nicht passieren, oder irre ich mich? Ich habe keine gescheite Erklärung für die Blutergußbildung.

Hast Du eine Idee?, 09.05.2005 16:01

Hallo Lutz,
ich hatte Dir vor ein paar Wochen eine Mail geschickt, aber keine Antwort bekommen. Ich schicke sie noch mal, falls sie nicht ankam.

Gruß, Christian Krampecki, Freitag, 3. Juni 2005 11:14

Christian,

danke für deine Hartnäckigkeit. Die Post kam, aber ich beachtete sie wohl nicht. Wenn viel los ist kommt das mal vor. Das tut mir leid. Ich gelobe mich zu bessern. Oben in Herzschlag liest du das Herz schlägt auch ohne Kopfsteuerung noch ein Weil weiter, solange Blut und Sauerstoff das sind. Da die Lunge aber kopfgesteuert wird, erstickt das kopflose Tier und dann stirbt auch das Herz, hört auf zu schlagen, weil es mangels Sauerstoff nicht mehr kann. Das deutliche und lange Schlegeln, als wolle das Tier ein letztes Mal in sichere Weidegründe fliehen, zeigt ebenfalls, daß der sehr komplizierte Bewegungsapparat teilweise auch ohne Kopf arbeiten kann. Die scheinbaren Laufbewegungen des gefällten Tieres weisen ja einen hohe Koordinierung auf. Man muß also anerkennen, daß nicht jede Regung dem Kopf entstammt, auch das Rückenmark oder andere Nerven können in Grenzen Reize verarbeiten und Muskeln u. a. steuern.

Die Blutergüsse, denn um solche wird es sich gehandelt haben, finden Ihre Erklärung kaum in der Druckwelle der kurzweiligen Wundhöhle da der Träger und die Blätter doch wohl zu weit voneinander entfernt sind, um solche ansonsten möglicher Erklärung glaubhaft zu erscheinen lassen. Ich bin ohne Photos also genauso ratlos wie du. Allgemein kann ich nur anmerken, daß in den Erfolgsberichten über das Kupferjagdgeschoß das gute Wildpret, bzw. dessen geringe Zerstörung immer wieder bereichtet und gelobt werden. Siehe dazu die Bilder vom in den Rücken geschossen Damkalb in Kupferjagdgeschosse#Schnelligkeit & Blutgerinnsel. Dort berichtet Burkhard Bieneck von der „deutschen Magnum“, der 8x68S, die ja wohl deutlich mehr als eine lütte .222" zu zerstören vermag, dennoch von ganz erträglicher Wundwirkung

Lutz, 3. Juni 2005, kjg@snafu.de

Hallo Lutz,

vielen Dank für Deine Antwort.

Mit Bildern zu diesem Effekt kann ich leider nicht dienen. Nur noch eine kleine Detailbeschreibung zu diesem Trägerschuß: Am Träger selbst befand sich kein Bluterguß, sondern nur im Bindegewebe (die blasig-schaumigen Häute) zwischen Blatt und Rippen. Ließ sich aber gut entfernen.

Gruß, Christian Krampecki, Montag, 6. Juni 2005 10:33

Haltepunkt auf afrikanische Hornträger

NervenerschütterungZielwahl Kopfschuß TrägerschußKarotissinusreflexHerzschußLungenschußBlattschußLeberknotenschuß SchrotDruckwelleGutes Wildpret AusschweißenSchweißfährte Fluchtstrecken IrrglaubenSchnell oder langsam?NervenwirkungVagusnervBluterguß Herzschlag


Karotissinusreflex

nach Beat Kneubühl

Nicht lebensbedrohende Bagatellverletzung, die nicht oder nur unwesentlich bluteten, nach denen plötzliche Herz-Kreislauf kurz nach der Verletzung versagen behaupten Laienkreise und Presse immer wieder als Schocktod. Von der der Herz-Kreislauf-Steuerungs-Physiologie ist ein solcher Effekt durchaus möglich. Beispiele bieten die medizinischen Erfahrungen. So wurden plötzliche Todesfälle bei sog. Handkantenschlägen gegen die Halsseite beschrieben. Der Mechanismus ist folgender: An der Teilungsstelle der Halsschlagadern (Arteriae carotis communis, die sich in A. carotis interna und externa teilen) sitzt Form eines Nervengeflechtes (Glomus caroticum) ein Druckaufnehmer (Karotissinus), der den Blutdruck in diesem Gefäß mißt und das Ergebnis an ein Regelsystem, das den Druck steuert, meldet. Den Blutdrucks dort zu erhöhen, mindert über einen Nervus vagus-Ast die Herzfrequenz und umgekehrt. Ein kräftiger Druck oder Schlag auf den Druckaufnehmer selbst oder den ableitenden Nerv meldet dieser Nerv zum Herzen weiter. Das empfangt die „Fehlmeldung" <Druck steigt!>, mindert folglich die Herzfrequenz, die - bei geeigneter Schlagstärke - bis zum Herzstillstand führen kann. Das ist der Karotissinusreflex.

In Innerer Medizin und Neurologie kennt man das Karotissinussyndrom. Durch Druck auf die entsprechende Stelle des Halses (Einseitig! Zweiseitig ist zu gefährlich) erniedrigt vorübergehend den Blutdruck, der Betroffene schwindelt (infolge minder durchbluten Hirnes), blässt, atmet vertieft. Alte, kreislaufgestörte Menschen starben dabei.

Diesem Versuch einen möglichen Schocktod zu erklären, kann entgegenhalten werden, daß beim Handkantenschlag gezielt nur der Nervus vagus (Parasympathikus) gereizt wird, aber sein Gegenspieler nicht. Ein durch festes Fleisch durchbrechendes Geschoß zieht bei hinreichender Stoßwelle das gesamte Nervensystem in Mitleidenschaft, so daß sich Spieler- und Gegenspielerwirkung von Sympathikus und Parasympathikus gegenseitig aufheben mögen. Immerhin könnte aber möglich sein, bei einer gewissen geringen Amplitude oberhalb der Nervanregungsschwelle beide Systeme unterschiedlich stark anzuregen, da die Stoßwelle bei ihrem Fortschreiten mit 1/r gedämpft oder auch an inhomogenen Strukturen teilweise reflektiert wird. Die Dämpfung ist eine Frage des Wellenwiderstandes. Dies ist zunächst noch Theorie. Experimentelle Bestätigungen fehlen. Das Problem sollte aber im Auge behalten werden.

Dagegen wirkt ein Halsschlagadertreffer oder nah bei durch den Druck geradewegs physisch auf den Druckaufnehmer, den Karotissinus, der dann reflexmäßig dem Herzen falsch meldet, daß darob lahmt, ggf bis in den Tod anhält. Ein Halsschlagadertreffer, besonders knapp unter das Haupt, wirkt also auch nervlich (über den Karotis sinus auf Herz).

Die Finnen bevorzugen Kopf- und Trägerschuß, siehe 6,5mm Trägerschüsse, weil sie das Wild ohne lange Nachsuche schnell und möglichst heil erbeuten wollen. Bei allen anderen Treffern laufen die Stücke noch! Bei Trägerschüssen schlegeln sie hingegen lange (Minute), so als wollten sie dem Tod in den Himmel entfliehen. Jedoch

Schieße hirschartige nur längs auf den Träger!

Der gute Grund rührt von den üblichen Bewegungen der Tiere her. Meist bewegen sie sich vor, aber nur ganz selten quer, fast nie rückwärts. Sie sind ja kein Krebse. Wenn die Hirsche einen neuen Platz einnehmen sichern sie häufig; dazu erheben sie ihr Haupt. Dann scheinäsen sie; dazu senken sie ihr Haupt. Der Träger wird also vornehmlich auf und ab bewegt, gelegentlich gedreht, aber fast nie seitlich bewegt. Da der Entschluß zu schießen vor dem Treffer erfolgen muß, kann sich das Stück in der Zwischenzeit bewegen. Wie? vornehmlich mit dem Träger hoch oder runter. Stand das Stück nun in Längsrichtung und zielte man in Trägermitte, wir auch eine zehntel Sekunde später noch ein Wirbel getroffen. Steht das Stück breit, verfehlt der Schuß sein kleines Ziel. Da, nehme ich an, war mein Fehler - zumal das Stück nicht zeichnete.

Der schlechte Grund nur längs auf den Träger zu schießen liegt im Trägeraufbau. Sofern das Blei mittig trifft ist die Wundwirkung durch das unterbrochen Rückenmark und die hirnseitige Überreizung der ,,golden Schuß", sprich bannt an den Platz und nimmt dem Stück sofort die Besinnung, bis es stirbt. Selbst wenn das Stück immer sofort fällt, stirbt das Hirn ja erst am folgenden Sauerstoffmangel, da Herz und Lunge mangels Verbindung vom Hirn nicht mehr gesteuert werden können. Falls der Schuß nicht ,,golden", also genau auf Rückenmark trifft, sondern knapp daneben ins feste Muskelfleisch, langt die Erschütterung immer noch das druckempfindliche Rückenmark zu stören. Eine Halsschlagadern kann getroffen werden und den Karotsissinusreflex und in Folge Herzstillstand auslösen oder einseitig den Vagusnerv treffen und ebenfalls das Herz anhalten. Beides ist nur gut. Wird bei noch größerer Ablage nur noch die Haut geritzt, überlebt das Stück ohne bleibende Schäden.

Bei einem breiten Trägerschuß hingegen können unterschüssig die Luftröhre und Schlund geöffnet werden, ohne das Stück zu fällen. Die Verletzungen würden das verhungern oder an Lungenentzündung sterben lassen. Das wäre schrecklich, nicht waidgerecht, sollte also gemieden werden. Sichere Trägerschüsse lassen sich also nur längs antragen. Nur das muß man sich merken. Dann ist alles gut. Im übrigen bedenke mögliche, aber nicht sichere Nervenwirkungen.

Bei den Schweinen ist die 7x57 das Kal. mit den häufigsten Nachsuchen (mit u. ohne Erfolg). Gewöhne dich vom Fuchs bis zu größeren Schalenwild an Trägerschüsse. So wirst Du (als sehr guter Schütze) auch mit der 7x57 zufrieden sein.

WMH Niederwildjäger

Herzschuß

Wird das Herz, oder die zu oder abführenden Gefäße zerstört oder entscheidend geöffnet, verblutet das Tier mit der Zeit, jedenfalls nicht sofort. Der hydrovaskulare Schock, also der plötzliche Blutdruckabfall im Körper und besonders im Gehirn, setzt allerdings bereits vor dem Tod die Hirnfunktionen absteigend von den unwichtigen zu den wichtigen außer Kraft, indem die lebenswichtige Durchblutung versiegt. Besonders das Blut in den schwer zu durchpumpenden kleinen Gefäße stallt sofort. Weil die höheren Empfindungen zuerst nachlassen, ist solch Blutdruckabfallschock ebenfalls binnen kurzer Zeit, weit vor dem eigentlichen Hirntod, für das Opfer weitestgehend schmerzfrei. Die Schmerzdauer dürfte wenige Sekunden betragen. Man darf sich in dieser Erkenntnis nicht von Körperbewegungen, wie zu schlegeln oder zu zucken, beirren lassen. Darin äußern sich niedere Lebensfunktionen die ohne bewußtes Empfinden erzeugt werden können (von Zwischen- und Stammhirn, und ggf. Rückenmark). die Stücke laufen noch, so z. B. ein von der 6g VM aus der 6,5x68 getroffener vierjähriger 148 kg Hirsch mit Herztreffer etwa 100 m; siehe 6,5 x 68 Wundwirkung.

Lungenschuß

in die Kammer mit langsamer harter Kugel ohne das Herz zu treffen, oder größere Gefäße zu verletzen. Sofern der Treffer keinen starken schnellen Blutdruckabfallschock hervorruft, sondern nur die Kammer öffnet, so daß sich Kammer- und Außenraumdruck ausgleichen, können Zwerchfell- oder Brustkorbatmung die Lunge nicht mehr füllen oder leeren. Folglich fällt die Lunge zusammen, kann nicht mehr atmen, so daß letztlich, bei voller Herztätigkeit, und vollem Blutdruck, das Hirn an Sauerstoffmangel stirbt. Das Tier empfindet länger als in den vorigen Fällen Kopf- und Kammerschuß. Der Tod tritt erst nach einiger Zeit, so einer halben Minute oder so ein. Das Tier leidet einen Teil dieser Zeit. In der Zeit flüchtet es noch. Um einen Kammerschuß immer erfolgreich sein zu lassen kommt der Geschoßwahl größte Bedeutung zu. Da die Lunge sehr weich ist, müssen schnell ansprechende Zerlegungsgeschoße (dünner Teilmantel, Hohlspitze, weiches unlegiertes Blei) gewählt werde, um das Geschoß durch den Aufprall zu zerlegen und die Splitter eben doch Gefäße und Herz zerstören zu lassen, selbst wenn jene nicht direkt getroffen wurden). Jedes Geschoß wirkt in der Kammer weit in die Tiefe, da die Kammer mit anderen Treffern verglichen, dem Geschoß kaum Widerstand bietet. Mit einem platzenden Zerlegungsgeschoß auf die Kammer wir das Leiden im Vergleich zu einem harten Geschoß also deutlich verkürzt und also gemindert.

Blattschuß

Solch Treffer auf das Schulterblatt vor der Kammer ermöglicht auch härteren Geschossen sich zu zerlegen oder zumindest aufzupilzen. Das solch getroffenen Stück sofort liegt, weil es schwerlich mehr laufen kann, bedeutet nicht, es sei tot, würde folglich nicht mehr leiden. Wenn nur Herztod eintritt leidet das Getroffene länger als bei besseren Treffern.

Leberknotenschuß

Wird Wild mit einem härteren Geschoß ausreichender Flächenlast spitz durch den Leberknoten (die Stelle an der die Leber am Zwerchfell hängt) beschossen, treten mehrere Wirkungen auf.

  1. Je, ob der spitze Treffer von hinten oder vorn angetragen wurde, schießt die Kugel in der Kammer ein- oder aus, behindert die Atmung. Im Geräusch, der Lunge, entsteht ein Loch, Lungenzusammenfall behindert die Atmung physisch, Blut in die Kammer austritt.

  2. Das Zwerchfell wird durchschossen, behindert die Atmung nervlich, denn das Zwerchfell wird auch als Lufdruckfühler für die Atmung benötigt; ist sehr druckempfindlich, geradewegs mit der Atemsteuerung verbunden. Leberknotenkugelschlag stört diese Steuerung. Dem Wild bleibt die Luft weg. Denke an den berüchtigten Schlag in die Magengrube auf den Sonnenfleck. Die Nervenwirkung beschleunigt den Atemhaltetod.

  3. Aufgrund hohen Widerstandes im Gescheide (hintere Körperhöhle) drückt das Geschoß stark. Der Druck schiebt die Leber Richtung Zwerchfell, zerstört sie teilweise durch innere Überdehnung. Die geschädigte Leber ist stark durchblutet. Sie zu öffnen, fällt daher den Blutdruck leidverkürzend tödlich ab.

Der Leberknotenschuß eignet sich besonders für härtere Geschosse, verlangt vom Schützen sein Wild innerlich gut zu kennen und sich in all seinen Winkeln innerlich räumlich vorzustellen. Der Vorteil gegenüber dem Herzschuß ist, auch ein leicht fehlerhafter Treffer wird gute Wirkung erzielen, da jene die Leber zerreißende druckverursachte Bewegung hinter dem Zwerchfell weiter reicht, als das Herz groß ist. Schade, daß dabei immer ein wenig Leber verloren geht. Die eigentliche Todesursache bleibt letztlich Sauerstoffmangel im Hirn. Für das Wild ist der Leberknotenschuß, des Blutdruckabfalles wegen, ein eher leidarmer Tod. Man muß nur gut schießen können.

Manch Veterinär sagt, der Leberknotenschuß kann nicht mit säugermäßigem Erfolg auf Vögel angetragen werden, da Vögel kein Zwerchfell haben, auch nicht wie Säuger atmen. Vögel sind schwieriger als Säuger zu töten, da jene gänzlich verschieden aufgebaut sind. Die ziemlich einzige Weise, einen Vogel sauber zu töten, ist ihm einen Zentralnerventreffer (ZNS) anzutragen. Das Zentralnervensystem der Vögel sitzt, wie bei allem Wild, im Inneren geschützt. Ein ZNS-Treffer fordert, die Schrote sollen bis in das geschützte Innere eindringen, statt nur auf der Haut herumzutrommeln. Die Erfahrung dagegen sagt - es geht auch anders.

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Schrot

Hallo! Ich bin gerade auf der Suche nach der Antwort wie Schrotschüsse auf wirken. Also bin ich wieder auf der Suche nach dem sagenumschriebenen Nervenschock. Soweit ich die Sache überblicken kann, halte ich das ganze für ein Mythos. Jdoch kann ich keine wirkliche Alternative anbieten. Warum stirbt der Hase nach einem Schrotschuß, auch wenn keine letalen Treffer mit dem Schrot erzielt wurden. Ich bitte mich aufzuklären!

Gruß Kilian Keßler

Viele gleichzeitig unter und in der Haut den Wildkörper treffender Schrote töten, ohne lebenswichtige Organe getroffen zu haben, sofort! Wenn dagegen nur wenige Schrote gleichzeitig das Wild erreichen, entfällt jene tötende Wirkung.

Schrote töten ebenso wie eine Kugel, sagen die anderen. Die Schrote müßten ebenso wie bei der wie bei der Büchse lebenswichtige Körperteile erreichen und zerstören, damit das Wild stirbt . Unbestritten ist: Wenn man kleines bewegliches Wild jagt, erhöhen Schrote die Chance das Wild an eben diesen Organen zu treffen zu. Man nimmt Schrote nicht nur, um anders zu töten, sondern auch um leichter zu treffen. Erfahrung sagt: Schrote genügender Deckung töten, ohne einem Büchsenschuß entsprechend hinreichende Verletzung zu verursachen. Mit mittleren Schroten um die gut 3 mm lassen sich Rehe bis 20 kg und Wolfe bis 40 kg ganz fix auf die Seite legen. Die Ursachen sind mir noch unklar. Drei Zeugnisse folgen:

Thorsten Bick

Aus den Erfahrungen der letzten Jahren kann ich allerdings versichern, bei den meisten Tauben ließen sich die 2,4 bis 2,7 mm kleinen Schrote aus dem Gefieder schütteln. Nur bei der Hälfte Tauben waren ,,richtige" Einschüsse, deren Schrote zum Großteil in der Brustmuskulatur steckte, zu verzeichnen. Wie hoch der Anteil derjenigen Tauben, die runterfielen, weil sie den Pfropfen (oder eine Schrotkugel) an den Schädel bekommen haben und sich beim Absturz das Genick brachen, war, kann ich leider so nicht sagen ...

Max Fellner

Bei Hasen fallen die Schrote, weil die 3,5er doch unter die Haut gehen, zwar nicht gerade aus dem Balg heraus, aber keines dieser einzelnen Löchlein verursachte eine ernsthafte Wundwirkung, außer, die Lunge wurde getroffen. Dann soll der Jäger unbedingt, schon rein aus Mitleid, noch mal nachschießen,.

Nach, von W. Lampel bearbeiteten, Hafglund & Claesson: ,,Die Jagdwaffe und der Schuß"

Balgt man einen Hasen, der auf größere Entfernung, z. B. 35 bis 40 m, mit 3 mm Schrot geschoßen wurde, ab, erkennt man, Schrotschüsse wirken grundsätzlich anders als Büchsengeschoße. Solche zeigen die andersartige Wirkung noch deutlicher als 3 mm Schrot. Dicht unter dem Balg finden sich 11 oder 12 Schrote, deren keines, selbst tiefer eingedrungen, wichtige Organe wie Herz, Leber oder Lunge erreichte oder schädigte. Unter dem Balg sind als Wundwirkung lediglich, um das eine oder andere Trefferschrot herum, kleine Blutergüsse festzustellen. Dessen trotz lag der Hase im Schuß!

Was tötete ihn? Als gleichzeitig einige Schrote erheblich auf die unter dem Balg liegenden Nervenenden prallten, tötet der Schlag den Hasen. Viele Nerven wurden gleichzeitig so übergewöhnlich reizend geschlagen, daß des Hasen Leben verlosch.

Folgender Vergleich mag obige Behauptung beweisen: Ein Arzt streckte einen wildernden terriergroßen Hund auf 27 m mit 2½ mm Schrot augenblicklich. Der Bösewicht verendete sofort. Im fachkundig fein zerwirkten Opfer fand sich in keinem lebenswichtigen Organ auch nur ein Schrot!

Der Arzt verschaffte sich alsdann einen ebensolchartigen und -großen Hund, chloroformierte den, setzte damit dessen Empfinden außer Kraft, beschoß das Tier unter denselben Verhältnissen, wie den wildernden Hund vorher, mit 2½mm Schrot. Der betäubte Hund verendete durch die Garbe nicht. Er lebte in dem Maße indem die Betäubung nachließ wieder auf. Dessen leichte Wunden verheilten schnell.

Also wird angenommen, der Schuß wirkte nicht, weil auf das chloroformierte unempfindliche Nervensystem des Betäubten traf.

Vorausgesetzt jedes Trefferschrot reiche aus das Wild kräftig zu schlagen, wirkt solch Schlag dennoch nur, wenn hinreichen viele Schrote gleichzeitig treffen. Die Schrotgröße begrenzt die sofort tödlich wirksame Schußreichweite 2½ mm Schrot reicht auf 30 m und größere Ferne nur noch für kleinstes und schwächstes Wild.

Je kleiner das Schrot bei gleicher Ladung gewählt wird, desto größer wird deren die Körnerzahl, in deren Folge mehr Treffer auf eine bestimmte Zielfläche zu erwarten sind. Je kleiner das einzelne Schrotkorn ist, desto kürzer sinkt dessen Flugschnelle, desto weniger wirkt es weit in der Ferne. Deshalb nimm für größer Weiten größere Schrote, sofern die Ladung noch ausreichend deckt.

Zwar kann man annehmen, ein großes, tief in das Wild eingedrungenes Schrot, töte gleich zwei oder drei kleineren auf die Nerven treffende Schroten, muß aber bedenken, auf gleicher Fläche treffen wenige große Schrote weniger, als viel kleine Schrote. So muß also sehr ungewiß bleiben, ob von einem der wenigen großen Schrote ein kleiner Tierkörper überhaupt getroffen werden wird. Wenn glücklicherweise das Tier tatsächlich getroffen wird, dann bleibt immer noch fraglich, ob das eine große Schrot an einer Stelle, von der aus dieser einzige Treffer auch um zu töten in ein lebenswichtiges inneres Organ, gelangt, sitz. Gerade mit zu grob gewählten Schroten, wird auf größer Entfernung viel Wild zu Holze geschossen.

Sofern nicht aus nächster Nähe geschossen wird, wirkt ein Schrotschuß nur auf Vögel und kleines Haarwild. In Schweden werden vor dem Hund massig Rehe erfolgreich mit Schrot geschossen. Größeres Wild widersteht mit dickerer Schwarte den durch Schrote zugefügten Verletzungen. Anders sieht die Sache aus, schießt man nah, z. B. auf angreifende Leoparden. Bei wenigen Metern Zielentfernung dringt die noch fast gebündelte Ladung tief in das Ziel ein. Solch Schrotnahschuß wirkt wie ein ,,gemischter" Kugel-Schrot-Schuß

Zur Frage, ob wenige große oder viele kleine Schrote dem Wild gerecht werden, läßt sich ausführen

  1. Auf mittlere Weite wirken kleiner Schrote besser als grobe. Auf Hase ist hier 3 mm günstiger als gröbere.

  2. Auf größere, für kleinere Schrot höchstzulässigen, Schußweite, ist immer das gröbere Schrot vorzuziehen.

  3. Auf größte Schußentfernung kommt kleineres Schrot, als für die Wildart üblich, überhaupt nicht in Frage. Gröberes, als das übliche, kann das Wild gelegentlich zur Strecke bringen, schließt leider das Wagnis, nur ein oder zwei Schrote treffen, töten das Wild also nicht, schießen es nur krank, daß es letztlich verludert, ein.

Kommt das Wild zum Jäger oder flieht es ihn, bietet es der Garbe nur wenig Fläche, wird im Schuß also von entsprechend weniger Schroten getroffen. Besonders beim Schuß von achtern lähmt solch Treffer oft nur unzureichend, so daß der Hase zwar erst zusammen rutscht, aber bald wieder auf die Läufe hochkommt, zuwachsend schnell flüchtet. Dann schieße schleunigst den zweiten Schuß nach! Besondere Aufmerksamkeit erfordert der Fuchs. So manch' totgeglaubter Rotrock lebte im Rucksack wieder auf. Im Winterbalg verträgt ein Hase mehr als im sonst. Ist außerdem dessen Balg noch naß, wirken die Schrote noch weniger.

Daß ein sich bewegendes Tier leichter als sein sitzendes fällt, ist dem Jäger bekannt. Besonders Flugwild zeigt dies. Es fällt mit erhobenen Flügeln, die so den Körper nicht mehr schützen, leichter als im Sitzen, wenn die kräftigen Schwingen den Leib decken, anfliegende Schrote bremsen. In letzterem Falle wirken Schrotschüsse oft überraschen schlecht, es sei denn, zufällig träfe ein Korn genau Hals oder Kopf.

Bei der Wasserjagd bringt man eine schwimmenden flügellahme Vogel sicherst zur Strecke, indem man ihn mit feinem Schrot beschießt, weil sich so ehest Aussichten ergeben, Kopf oder Hals, die nur kleine Fläche bieten, zu treffen.

Flügeltreffer bringen ein fliegenden Vogel nur herunter, wenn ein Flügelknochen verletzt wird.

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Druckwelle

In 6 mm Schußwirkungen steht:

10. 243 4,86 g Hornady V-Max Hohlspitz Plastik Teilmantel Torpedo, V0 = 979 m/s tötete Kitz auf 80 m bei Lebertreffer sofort, gab starke Blutergüsse auf den Rippen mit großen Zerstörungen. Am Rückrat brachen durch die Druckwelle je fünf Rippen ab. Das Geschoß explodiert gewissermaßen.

Am Rückrat brachen durch die Druckwelle je fünf Rippen ab. Wie soll man sich nun die Druckwelle vorstellen? Bei 950 m/s entstehen an der Geschoßspitze etwa 4.500 bar Druck, eine Kraft von 4,5 Tonnen (= 4.500 kg) je Quadratzentimeter ergibt sich. Gewaltig! Dabei platzt das Geschoß fast ohne Restmasse in 0,1 - 0,4g Splitter. Wasserhaltiges Fleisch und Leber spritzten zu Seite.

Anders als bei herkömmlichen breiten Kammertreffer, bedeutet der Treffersitz in Leibmitte, nicht weiche, *verdichtbare Lunge* gibt nach, sondern *unverdichtbares Gescheide* bis zu Leber setzte dem Geschoß erheblichen Widerstand entgegen. Hierin liegt ein ganz wesentlicher Unterschied.

Gescheide und Leber sind eher weiche Festkörper. Da die Scherkräfte klein (ich schätze so bei 40 kp/cm²), die Kräfte in diesem Fall dagegen sehr groß sind, ist angebracht, sich das Geschehen als Kraftwirkungen in nicht verdichtbaren Flüssigkeiten vorzustellen - zumindest anfänglich. Druck in zähen Flüssigkeiten (oder weichen Festkörpern wie Gescheide oder Leber) pflanzt sich sich der kleinen oder fehlenden Scherkräfte wegen in alle Richtungen fort; also wie eine Kugelwelle. Wenn, wie im Falle des ins Ziel getroffenen Geschosses, sich die Druckquelle bewegt, überlagern sich die Kugelwellen zu einer verjüngenden Röhre, die sich von der Geschoßbahn im Leib nach außen ausbreitet.

Ein Geschoß dieser Größe ( ~6 mm dick, ~ 15 mm lang) ist bereits nach ein oder spätestens zwei Zentimetern teilweise zerplatzt, der Restkörper unterschallschnell. Nimmt für dieses Geschoß sinnvoller Weise an: Trefferschnelle 950 m/s, Kaliberverdoppelung binnen 2 cm, 2,8g Masseschwund binnen 2 cm, ergeben V0 cm = 950 m/s, V1 cm = 920 m/s, V2 cm = 826 m/s, V3 cm = 601 m/s.

Röhrenwelle

Kann nun mit dem Geschoßrest an der Spitze sich die mit Schallgeschwindigkeit radial im Ziel wie eine verjüngende Röhre, oder Kegeloberfläche, ausbreitende Druckwelle töten? Nein! Der Druck allein tötet nicht. Unverdichtbares Gescheide und Leber ist kaum druckempfindlich. Gewebe läßt sich auch gut dehnen. Allerdings nur bis zur Streckgrenze, dann reißt es.

Bei verdichtbarer Lunge liegen die Verhältnisse anders.

Was dem armen Kitz geschehen ist, war also folgendes. Das Gescheide und Leber durchbohrende gewichtsgeminderte Restgeschoß ( ~ 12 mm dick ~ 2 g schwer) beschleunigt Gewebe. Das Geschoß stößt Fleisch seitlich weg, hinterläßt eine kurzweilige Wundhöhle. Da in diesem Fall die kurzweilige Wundhöhle auf des Kitzes Leib bezogen sehr groß war, sicher größer als dessen Hälfte, scherte das beschleunigte Fleisch an der festen schweren Wirbelsäule auf jeder Seite fünf Rippen ab.

Der Stoß auf die Wirbelsäule kommt damit einem Krellschuß gleich, da das Rückenmark soweit erschüttert, daß die druckempfindliche Nerven reizüberflutet ihre Arbeit erst mal einstellen. Da Stück ist also unterhalb des Treffers gelähmt. Das Kitz flüchtete nicht mehr. Der selbe Stoß bewegte gleich neben der Leber auch das Zwerchfell. Da im Zwerchfell für die Atmungssteuerung wichtige Fühler liegen, kann man sich die Wirkung einen solchen Zwerchfellstoßes wie einen Hammerschlag in die Magengrube auf den Sonnenfleck vorstellen. Atemstörung oder (kurzzeitige) Lähmung sind die Folge.

Was soll ein derart getroffenes Kitz den noch machen? Krell lähmt die Hinterläufe. Zwerchfellschlag lähmt die Atmung kurzfristig. Der Brustkorb kann langfristig mangels fester Rippen (je fünf zerbrochen) unmöglich atmen. Die Leber mit ihren großen Adern ist zerschossen. In der Zeit, in der die nervenbedingten Lähmungen frühestens abklingen könnten, ist soviel Blut aus den großen Leberadern geflossen, das der Blutdruckabfall (Schock) mangels Blutdruck weitere Hirnfeingefäße nicht mehr erreicht. Ohne Sauerstoff stellt das Hirn nach 10 bis 15 Sekunden bewußte Arbeit ein. Dann kann das Stück nicht mehr flüchten wollen! Das war's. Kurze Zeit später bricht alles Leben in sich zusammen. Das Stück stirbt.

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Gutes Wildpret

hej Lutz,

letztes Jahr schrieben wir miteinander. Ich bin Claus aus Dänemark. Ich arbeite jetzt in Scotland als Hilfsförster. Wir schießen 300-400 Stk. Rotwild und Sika und zu letzt ein bißchen Rehwild. Ich habe mein Dienstgewehr ( Blaser R93 ) .243 Win mit Federal 6,5g TMS. Das ist ganz gut für alles, denn wir können auf den guten Schuß warten, da wir jeden Tag im Revier sind. Wir schießen meist Kopf- und Hals, weil die Hotel- und Restaurantbesitzer gern solch Wild, daß nur im Kopf getroffen und das andere Fleisch nicht beschädigt wurde, kaufen. Die anderen werden für einen festen Preis an den Wildhändler verkauft.

Beste Grüße
Claus Nielsen Betina@pc.dk Med venlig hilsen Betina & Claus Nielsen Arab@stensgard.dk www.stensgard.dk

Der Treffersitz bestimmt die Wundwirkung mehr als alles andere. Nur Kopf- und Trägerschuß vermeiden Blutgerinnsel außerhalb des eigentlichen Trefferbereiches. Daher ist über die Patrone und Geschosse, die jene verursachten, zu reden müßig. Die größten Blutergüsse, die ich je an einer Rehkeule sah, stammten von einem Terrier, der das laufkranke Stück vorher niederzog, aber nicht tötete. Solange das Herz pumpt und die Nerven leiten, können großflächige Blutgerinnsel entstehen. Nicht die Zielwirkung bewirkt die, sondern vielfach verstrickte Lebens- bzw. Sterbeerscheinungen. Die genau vorherzusagen übersteigt meine Fähigkeiten bei weitem. Ich kenne sonst allerdings auch niemanden, der das könnte. Den ,,Brand" auf gewisse Geschosse oder Patronen zurückzuführen, greift jedenfalls zu kurz.

Hallo Lutz,

Leider hat die Suche nach einem Wechsellauf R93 in 5,6x50 Mag. noch keinen Erfolg gebracht. Aber mit der 8x68S läßt es sich auch sehr gut jagen! (s. Bilder) Die 4 Jungfüchse habe ich binnen einer dreiviertel Stunde auf einer gemähten Wiese geschossen. Hier wäre ein leiseres Kaliber – wegen der Nähe zu den Häusern – besser gewesen.

Am 1. August wurde in dem Revier, in dem ich wohne und früher gejagt habe, ein Schlag mit 11 ha Raps gedroschen. Nach 3,5 Stunden in praller Sonne mit Bremsen ohne Ende stand plötzlich ein Jungfuchs 5 m vor mir. Büchse hoch – sauber unter durch! Solch ein Schuß „schult” ungemein und vorbei ist immer der zweitbeste Schuß.

Dann waren nur noch 10 m breit Raps über, und der Mähdrescher kam auf mich zu. Ich saß am Kopfende an einer Ecke. Auf ca. 80 Schritt kamen 2 gescheckte Überläufer flüchtig im rechten Winkel aus dem Raps. Hoch vom Hocker, angebackt und Rumms – der erste rolliert wie ein Hase. Repetiert und wieder fliegen lassen – der 2. rolliert auch! (ca. 100 Schritt Entfernung und die Stoppel einen halben Meter hoch). Dann habe ich mich wieder gesetzt, um mich von dem „Schrecken“ zu erholen und nachzuladen. Daraus wurde aber nichts. Auf ca. 30 Schritt kamen noch 2 Sauen aus dem Raps und blieben aber stehen. Büchse hoch – gewartet, bis die Sauen frei standen – und noch ne Dublette geschossen! 4 Sauen innerhalb einer Minute! (Gewichte von 43 bis 74 kg – alles Überläufer!)


KJG streckt, aber entwertet nicht

4 Fücchse und 4 Sauen mit dem Kupferjagdgeschoß aus der 8x68S


Die ersten beiden Sauen habe ich im Rücken erwischt. Dadurch lagen beide sofort. Die Ausschüsse waren wieder erfreulich klein! (s. Fotos) Beim Zerwirken war das Ergebnis auch hervorragend und für die Mitjäger nicht zu glauben, keine Hämatome im Rücken und kaum Wildpretverlust!

Mit Waidmannsdank
und Gruß, Burkhard Bienek, Dienstag, 17. August 2004 10:43

Waidmannsheil, Burkhard!

4 Sauen innerhalb einer Minute sind ja ein tolle Nummer. Die 4 Füchse auch, selbst wenn deine „Nahkampfleistung” noch gesteigert werden könnte ☺! Da sage mir noch mal einer, die 8x68S sei schwierig zu führen, oder zu groß. Du bewiesest dem Zweifler an der deutschen Magnum mit Sau und Fuchs, oder mittel und klein, daß die gute deutsche 1939er Patrone sehr wohl das Zeug zur weltweiten Einheitspatrone hat. Die Stücke lagen und das Wildpret ist gut erhalten. Jägerherz, was willst du mehr? Rasanz für Afrika? Die bringen Kupferjagdgeschosse mit ihrer guten Aerodynamik aus der Patrone allemal!

Danke für deine Geschichte und die Beweisphotos!

Lutz Möller, kjg@snafu.de

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Ausschweißen

Hallo Lutz,

Ich führe schon seit langer Zeit eine Krico im Kaliber 5,6x50. Aufgrund der excellenten Präzision habe ich allerdings alles Wild damit nur durch Kopf- und Trägerschuß zur Strecke gebracht. Die durchschnittliche Schußentfernung lag dabei bei 60 m. Schüsse über 130 m habe ich in meiner 13jährigen Laufbahn noch nie anbringen müssen. Durch den Vortrag eines jagderfahrenen Metzgermeisters während eines örtlichen Schwarzwildsymposiums bin ich jedoch jetzt ins Grübeln gekommen. Inhalt seines Referats war die bestmögliche Ausschweißung des Wildprets beim Schuß und der anschließenden Auskühlung. Dabei wurde erwähnt, daß Herz-, Kopf- und Trägerschüsse (bei Durchtrennung des Rückenmarks) die Blutkreislauffunktion schlagartig ausschalten, so das der in den Gefäßen befindliche Schweiß nicht ausgepumpt werden kann. Das dies stimmt, kann ich aus Erfahrung bestätigen. Deshalb möchte ich jetzt Versuche mit Schüssen machen die sehr hohen Blutverlust in kürzester Zeit verursachen, unter anderem auch Dein beschriebener Leberknotenschuß. Ideal wäre natürlich ein Schuß direkt durch die Aorta ohne das Herz zu verletzen, aber der würde nur durch Schuß auf den Stich oder spitz von hinten mit Eintritt direkt hinter dem Blatt möglich.

Zu diesem Zweck möchte ich Geschosse mit großer Tiefenwirkung und geringer Splitterwirkung einsetzen. Mittlerweile gibt es ja eine ganze Reihe von Anbietern solcher Geschoße, aber Deine Kupferjaggeschosse machen auf mich den optimalen Eindruck. Zur Ermittlung aller für mich wichtigen Eigenschaften dieser Geschoße bräuchte ich 100 St. Wenn eine Lieferung in dieser Losgröße möglich ist, gilt diese mail automatisch als Bestellung.

Herzliche Grüße,
Martin Liebhard, Samstag, 21. Mai 2005 19:05

Martin,

wie in „Was verursacht Herzschlag?“ beschrieben, schlägt das Herz auch nach einem Kopf- oder Trägerschuß noch ein Weile weiter, bis der Sauerstoffvorrat im Blut und Herzmuskel verbraucht ist und das Herz deswegen zu schlagen auf hört und mangels Versorgung stirbt. Dein Vortragender irrte in seiner diesbezüglichen Aussage. Kopf oder Trägerschüsse unterbinden die kopfgesteuerte Atmung sofort, nicht aber den Herzschlag. Weise den Mann bitte darauf hin, oder besser noch gib mir seinen Namen und Rufnummer durch, damit ich ihn anrufe und das richtigstelle. Schließlich müssen die Jäger richtig belehrt werden.

Gleichwohl hat er natürlich recht, daß Kopf- oder Trägerschüsse das Wild nicht durch den Schuß ausschweißen, sondern erst durch den kurzfristig zwingend erforderlichen Schnitt durch ein großes Blutgefäß, z. B die Brandadern an den Keulen. Brich also das mit Kopf- oder Trägerschuß getötet Wild unverzüglich auf, öffne die Brandadern und hänge es auf, daß es kühlt und ausschweißt. Soll das Wild nicht vor Ort aufgebrochen werden, öffne die Halsschlagadern und hänge da Wild ebenfalls ein Weil auf, aber kopfüber, dann schweißt es ebenfalls aus.

Kupferjaggeschosse sind für den hochwirksamen Leberknotenschuß sehr geeignet. Die Leber als stark durchblutetes Organ mit bietet dem KJG festen und tiefen Zielwiderstand für besten Wirkungsquerschnitt und starke Verwundung. Allerdings schweißt Wild mit Lungen- oder Herzschüssen ebenfalls innerlich meist ebenfalls vollständig aus, so daß nicht unbedingt die Leber zerschossen werden muß. Der Leberknotenschuß meiner Meinung nach eigentlich nur bei spitzen Winkeln und größeren Entfernungen die beste Wahl. Ich selbst esse gern gebratene Leber mit Äpfeln, Zwiebeln und Kartoffelbrei, so daß es mir um die zerschossen Leber leid tun würde.

Gruß Lutz, 22. Mai 2005

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Schweißfährte

An einen gepirschten Stück Rotwild konnte ich gestern mit der 9,3x64 mit 9,3 mm KJG noch mal das „Geheimnis der Schweißspur“ lüften. Ich schoß sehr tief (Herzschuß) und schon, mit Hilfe der gnädigen und Gott sei dank allgegenwärtigen Schwerkraft, troff das aus dem Blutkreislauf freiwerdende Blut ab Anschuß sofort durch den unteren Abfluß nach draußen. Ich nenne das den „Badewannentrick“, der nebenbeigesagt überhaupt kein besonders Geschoß verlangt. Man muß den Abfluß nur unten abringen, dann erledigt die Schwerkraft den Rest. Sind Ein- und Ausschuß weiter oben, muß die Kammer erst bis zum Rand gefüllt werden, bevor nennenswerte Schweißmengen, herausfließen können, da sie ja nicht herauffließen.

<Witz an> Dabei könnte man am Berg vielleicht noch einen Bergauf- oder und Bergabausschuß, der das Gefälle mit berücksichtigt, anbringen, aber davon verstehe ich als Flachländer nichts. <Witz aus>

Gruß aus der Steppe, die dieses Jahr mit viel Regen eher eine grüne Höll ist

Lutz Möller, 8. August 2005, kjg@snafu.de

Bluterguß

Sprinbockland im Karoo

Weiter Springbock im Zielfernrohr

Springbock auf 341 m nach GPS-Messung nach dem Schuß .308" Win. mit 7,62 mm Kupferjagdgeschoß aus Sako TRG-21

Sprinbockeinschuß in Decke

Springbockausschuß aus Decke

Springbockeinschuß, innen

Sprinbockauschuß, innen

Sprinbockeinschuß, außen

Springbockauschuß, außen

Sehr geehrter Herr Möller,

nachdem ich mich schon fast zu der 5,6*50 R Magnum als kleine Kugel im Drilling entschlossen hatte, riet man mir bei Frankonia wg. der Blutergüsse dann doch ab. Man sagte mir, nicht der Geschoßtyp, sondern die hohe Geschwindigkeit bestimme die Blutergußbildung. Sie würden also eher durch Druckwellen, als durch platzenden Geschosse und Bleispritzer, erzeugt!

Mit freundlichen Grüßen
E. Vogt Von: evevev@web.de Montag, 1. Dezember 2003 07:57

Splitterschauer vergrößern die Oberfläche zerplatzender Blei-TMS oder Blei-TM-Hohlspitz um mehrere Größenordnungen. Der Wirkungsquerschnitt mit dem Ziel vergrößert sich mit. Entsprechend zerreißen, zerstören derartige platzende Geschosse sofort nach dem Auftreffen, noch in der oder knapp unterhalb Decke entsprechen viel. Solche Geschosse zermalmen in unmittelbarer Einschußnähe erhebliches Gewebe und überdehnen und zerreißen darüber hinaus noch Gefäße, aus denen Blut in das Gewebe laufen wird. Daher können oberflächennahe Blutgerinnsel entstehen.

Kupferjagdgeschosse behalten ihren Querschnitt. Lesen Sie den Hohlspitzverweis für die Erklärung. Dementsprechend kleiner ist der oberflächennahe Wirkungsquerschnitt der festeren Kupfergeschosse gegenüber den bleiernen Zerlegern, dementsprechend weniger zerstören sie unmittelbar an der Oberfläche, sondern wirken mehr in die Tiefe. Hier genau liegt der Grund für die grundsätzlich geringere oberflächennahe Blutgerinnselbildung der Kupferjagdgeschosse.


Tach Her Möller,

Wie kommen Sie denn von 8mmS VMS auf Blutergüsse? Die entstehen doch nur in nennenswertem Ausmaß, wenn Blut aktiv aus eröffneten Gefäßen herausgepumpt wird, was nur bei schlagendem Herzen zu erwarten ist. Kann man in jedem Standardwerk über gerichtliche Medizin im Kapitel über die Unterscheidung vital entstandener von postmodernen (nä, heißt richtich postmortal, den kleinen Faux pas bitte ich zu entschuldigen) Veränderungen, nachlesen. Somit erweist sich der Zusammenhang zwischen Kaliber und vz einerseits und dem Auftreten von Blutergüssen andererseits als weit hergeholt.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Mosel mobev@t-online.de Donnerstag, 15. Januar 2004 14:38

Blutgegüsse und -gerinnsel entstehen nur in lebenden Tieren, deren Herz noch pumpt, nicht in toten, deren Herz für immer still steht.

Wenn

  1. ein lebendiges Wesen von einem Geschoß getroffen wird und

  2. das Geschoß Gewebe dermaßen schert, überdehnt bis es schließlich reißt,

dann läuft bei jedem Herzschlag solange das Herz noch schlägt Blut aus den gerissen Gefäßen in das umliegende Gewebe, fließt meist zwischen den Bindegewebehäuten an den Muskeloberflächen entlang, bis das Wesen gestorben ist. Das kann bei einem Lungenschuß so ½ Minute oder länger dauern, bei einem Herztreffer etwas kürzer, bei einem Zentralnervensystemtreffern noch kürzer, obwohl auch dann das Herz noch eine Weile weiter schlägt, da es auch ohne höher Steuerung aus dem Stammhirn selbsttätig weiter schlägt, nur eben in einem ungesteuerten Rythmus.

Ein bestimmtes Geschoß oder Patrone als alleinige Blutgerinnselverursacher zu erkennen, ist Unsinn. Der Treffer bestimmt die Folgen. Dennoch ergeben sich einige Wege, wundnahe Blutgerinnsel hervorzurufen:

Desgleichen gibt es ebensolche Möglichkeiten, die Neigung Blutgerinnsel zu bilden, zu mindern:

Geschosse haben an Blutgerinnseln also eine kleine Anteil, Patrone gar keinen. Schließlich bleiben die Hülsen im Gewehr. Nur das Geschoß fliegt und trifft; hoffentlich gut! Für den kleinen Anteil, den Geschosse ausmachen empfehle ich das Kupferjagdgeschoß.

Nur Kopf- und Trägerschuß vermeiden Blutgerinnsel außerhalb des eigentlichen Trefferbereiches. Ziel jeden Schusses soll also sein, so schnell wir möglich zu töten. Da wir Jäger heute meist aus der Ferne töten, sind wir meist nicht beim Sterben zugegen. Die Fluchtstrecke hängt mit der Lebenserwartung des getroffenen Tieres zusammen, will sagen, je weiter das getroffene Tier flüchtet, desto länger überlebt es den Treffer. In der Sterbezeit zwischen Treffer und Tod bilden sich Blutgerinnsel. Um also die Blutgerinnsel klein zu halten, soll das Tier schnell sterben. Meine Erfahrung mit großen, langsamen Geschossen auf Rehwild waren durchweg schlecht. Die Stücke liefen zu weit; selbst mit hervorragenden Kammertreffern mit großem Ausschuß und kannenweise Schweiß liefen derlei tödlich getroffen Rehe noch 100 m. Aus der 5,6x50 Magnum mit über 900 m/s getroffen, meinetwegen auch mit 6 mm oder 6,5 mm in derselben Geschwindigkeitsklasse oberhalb 900 m/s liefen alle Rehe weniger weit, bei der 5,6x50 Magnum kaum weiter als 15 m. Bedenke: Die abzusuchende Fläche um den Anschuß wächst mit dem Quadrat Fluchstrecke.

Wir vergleichen also 1002 / 152 oder 10.000 m2 / 225 m2, oder die 44-fache abzusuchende Fläche. Wenn's dämmert verhalten sich die Suchflächen zueinander, wie ein Kanaldeckel zu einem Fußballfeld. Deshalb empfehle ich die 5,6x50 Magnum für Rehwild! Wenn ich keine Blutergüsse will, schieße ich auf Kopf oder Träger! Muß ich auf die Kammer schießen, und Blut ergoß sich, entferne ich das aus dem Raum zwischen den Bindehäuten in der Küche mit dem Messerrücken ohne weiteres. Das Fleisch selbst ist immer, außer in einem engen Bereich wenige cm um den Wundtunnel herum, blutfrei.

LutzM

Da fällt mir ein. Wo bleibt der versprochene Beitrag zu den Blutgerinnseln beim Schuß?

Hallo Herr Möller,

-stimmt.

Ich habe zwischenzeitlich mit einem Freund aus der Rechtsmedizin konferiert, aber histopathologische Studien dazu existieren (zumindest im medline zugängigen Wissenschaftsraum) nicht. Die (hydro-)physikalischen Aspekte kennen Sie und haben Sie in einigen Kapiteln bzw. Querverweisen auch aufgeführt. Was bleibt sind relative ,,banale" Feststellungen zum Wasseranteil/Elastizität/Gefäßreichtum und -lage der Organe und Zwischengewebe.

Sie wissen, eine Vermutung als Laie mit freier Ausweitung ist (s. div. jagdliche Foren) einfach und schnell zu machen. Bei diesem Thema ist aber rasch ein Punkt erreicht, an dem der wissenschaftlich korrekte Beweis im Versuch fehlt. Und die Fortsetzung der Jägerstammtische in gehobener Terminologie bin ich (s. a. div. Foren und Forenfachleute) herzlich leid.

Sobald mir etwas neues unter die Hände kommt werde ich die Verbindung zu Ihnen rasch und gerne wieder pflegen.

Gruß!
Dr. med. Götz Fortnagel, Sonntag, den 1. Februar 2004

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Unterschiedliche Schußwirkung

sieh auch Verschiedene Treffer → Verschiedene Wirkungen

Moin Lutz,

es gibt neben den zahlreichen bei Dir benannten Faktoren (und den sicher noch zahlreicheren uns unbekannten Faktoren) einen weiteren wesentlichen Grund für die zum Teil erheblich unterschiedlichen terminalballistischen Wirkungen (und hier insbesondere die beobachteten Hämatome) gleicher Geschosse: Je nachdem ob der Treffer und damit die Gewebezerstörung in der Systole oder Diastole stattfindet (also dem Blutdruckmaximum bzw. -minimun im Gefäßsystem), sind unterschiedliche Hämatome zu erwarten oder zumindest möglich. Dieser Aspekt ist in der Gerichtsmedizinischen Forensik bekannt (siehe hierzu u. a. Di Maio, Gunshot Wounds, CRC Press, 1999). Das „fällt-mit-kleinem-Loch-rein-und-kleinem-Loch-raus-immer-tot-um-und-hat-nie-eine-wesentliche-Gewebezerstörung-Geschoß“ wird es wohl nie geben...

Gruß, Prof. Dr. Dr. Hugo Montag, 20. Juli 2005

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Fluchtstrecken

Jäger wollen gutes Wildpret und kurze Fluchten. Welche Schüsse wirken schneller, Lungen-, Blatt- Herz- oder andere Schüsse?

Lungenschüsse weit hinten in die Kammer ohne Herz oder Leber zu berühren sollte man nur mit schnellen Geschossen antragen, da < 900 m/s VZiel langsame Geschosse nur kleine Lungenverletzungen bewirken, die kaum schnell Blut in die Kammer abfließen lassen. Der Blutdruck bleibt noch lange erhalten. Das getroffen Tier ist somit zwar lebensgefährlich verletzte, aber nicht unmittelbar verhindert zu sehen und zu laufen. Genau das wird es in den meisten Fällen dann tun, nämlich flüchten.

Bei kleinen Tieren wie Reh oder Fuchs können nur für breite Kammerschüsse durch die dünne Kammerwand noch platzenden Bleigeschosse verwandt werden, siehe Bleierne Sippe. Binnen 1 - 2 Zentimeter Eindringtiefe explodierende Bleigeschosse stauben Blei in die weiche Lunge. Der schnelle Staub verwundet di weiche Lunge. Durch die großflächige Lungenwunde fließt an den zerrissenen Adern Blut in die Kammer, der Blutdruck fällt, Sicht und Bewußtsein schwinden. Das getroffene Tiere wird bei hinreichendem (>¼ Vorrat) Blutverlust fallen.

Bei größeren Tieren (Sau, Hirsch) dringen schnelle, weiche Bleigeschosse nicht tief genug ein, um sicher zu wirken. Die Gefahr die Getroffenen nur oberflächlich zu verletzen und elendiglich verludern zu lassen ist zu groß, insbesondere bei spitzen Schüssen, um solche Schüsse zu wagen! Während im Winter Sauen im Feist solche Verletzungen zwar möglicherweise ausheilen und überleben könnten, würden dagegen im Sommer derartig geschunden Tiere bei lebendigen Leibe von Fliegemaden und in der dadurch offen bleibenden Wunde von Bakterien oder Pilzen befallen und an dem Befall (Infektion) sterben. Bei jeden Geschoß für ein bestimmtes Wild muß also unbedingt auf hinreichende Tiefenwirkung geachtet werden, damit das Geschoß auch das innen liegende Ziel (Herz, Hirn, Rückenmark) erreicht. Bei Kupferjagdgeschossen ist die Eindringtiefe in Zentimetern für die jeweiligen Jagdpatronen angegeben.

Eine langsame Kugel durch die Kammer bewirkt einen anderen Tod, nämlich den langsamen Erstickungstod. Sofern die Kammer mittels eines Geschosses oder durch eine kalte Waffe beim Abfangen geöffnete wird, fällt die Lunge mangels Druckunterschied zwischen innen und außen in sich zusammen. So erlischt die Atmung. Zu ersticken dauert länger, als durch schnellen großen Blutverlust (Schock) das Bewußtsein zu verlieren. Blattschüsse öffnen die Geschosse schneller als Kammertreffer. Die Wundwirkung des Blattschusses hängt davon ab ob im Inneren nur die Lunge oder auch das Herz getroffen wird, sowie ggf. der Nervenwirkung.

Der Herzschuß, besonders oben an den großen Gefäßen und Nerven, bewirkt schnellen Blutverlust, Blutdruckabfall

Blattschüsse mit Bleigeschossen sind für das Wildpret wegen oberflächlicher Zerstörungen nicht so günstig. Mit Kupferjagdgeschossen, die, gleich ob schnell oder langsam, eher in die Tiefe wirken, können Blattschüsse ohne Sorge um Wildpretzerstörungen auf das Blatt angetragen werden.

Wie weit kann ein getroffenes Tier denn nun gezielt flüchten? So lange es noch sehen kann und bei Bewußtsein ist, also das Hirn noch arbeitet, lautet die Antwort. Die dünne feine Netzhaut im Auge speichert am wenigsten Sauer- und Brennstoff (Adenosintriphosphat). Beides führt das Blut zu. Die Netzhaut im Auge hat sehr feine Kapillaräderchen, die der Blutströmung somit einen großen Widerstand entgegensetzten. Damit genügend Blut durch die feinen Äderchen fließen kann, muß hoher Blutdruck anstehen, Herz und Blut vorhanden sein und kräftig gepumpt werden. Das Auge ist auf die beste Blutversorgung angewiesen. Sofern der Blutkreislauf verletzungsbedingt aber ausblutet, sinkt der Blutdruck. Ab geschätzt etwa ¼ verlorenem Vorrat langt der Blutdruck nicht mehr hin, die Netzhaut zu versorgen, das Tier erblindet. Das Tier rennt in der Flucht gegen Hindernisse. Kurz darauf versagt auch die nicht mehr genügend versorgten äußeren Hirnschichten ihren Dienst, das Tier verliert sein Bewußtsein, damit schwindet auch jeglicher Schmerz. Die niederen Hirnschichten und autonomen Funktionen in Rückenmark, Organen und Gliedern halten mit ihren größeren Speicherfähigkeit noch etwas länger durch. Aber ohne Blut stirbt das Tier mit all seine Teilen schließlich ganz.

Herzschuß Sofern ein Tier, sagen wir mal, 36 km/h rennen kann (Ein Hase ist doppelt so schnell) legt es in der Sekunde 10 Meter zurück. Auch ganz ohne Herz kann das Auge noch etwas 10 Sekunden gucken. In den 10 Sek. kann ein mit gelungenem Herzschuß getroffenes Tier, dessen Blutversorgung sofort zerstört wurde, also noch 100 m flüchten. Davon beißt die Maus den Faden nicht ab.

Lungenschuß Ein Lungenschuß, besonders mit einer langsamen Geschoß, berührt den Blutdruck kaum, weil das Blut durch die leine Wunde nur langsam abfließt. Das Tier erstickt nur langsam. Sofern es schnell flüchtet ( . . . und warum sollte das getroffene Tier da nicht tun?) benötigt es bei der großen Anstrengung viel Sauerstoff. Nehmen wir an, es können noch 20 Sekunden flüchten, dann folgen bei 10 Metern in der Sekunde aus der Geschwindigkeit und Fluchtdauer noch 200 m Fluchtstrecke. Ich habe schon aus der bummeligen 8,5x63R mit einem Barnes X-Geschoß durch die Kammer mit Ein- und Ausschuß getroffene Frischlinge 300 m weit flüchten erlebt. Das waren dann wohl ½ Minute Flucht. Da man weiß, wie lange z.B. Perlentaucher ohne zu atmen körperlich angestrengt arbeiten können, nämlich mehre Minuten, allerdings ohne verletz zu sein, sind sogar noch längere Todfluchten vorstellbar. Deshalb soll ja auch immer ein brauchbare Jagdhund zur Verfügung stehen, um ggf. bei länger Nachsuche schnell und erfolgreich die Beute zu finden. Darum geht es ja schließlich.

Leberknotenschuß Der Leberknotenschuß schädigt Lunge und Leber und reizt das Zwerchfell. Während die Lungenverletzung zwar tödlich, aber nicht schnell wirkt, läuft aus einer zerschossene Leber schnell Blut aus, senkst so den Blutdruck schnell, hilft also die Flucht zu verkürzen. Auch hier muß einausreichend hartes Geschoß verwendet werden, um sowohl ein als auch aus zu schießen. Kupferjagdgeschosse gewähren Ausschuß. Neben der Kreislaufwirkung schlägt die, um die in Leber und Gescheide eindringende Geschoß entstehende, Röhrendruckwelle vom Wundtunnel weg auf das Rückenmark. Nerven sind druckempfindlich. Nervenerschütternde Schläge stören, bzw. unterbinden ihre Funktion. Der Druckschlag lähmt das Tier unterhalb, beider Leber also die fluchwichtigen Hinterläufe. Sofern das Geschoß ausreichend schnell und hart ist, fällt das Tier durch die Nervenwirkung am Anschuß, siehe Kitz bei Druckwelle. Es gibt, insbesondere bei Rehwild mit 6 oder 6,5 mm Geschossen, genügend weiter Beispiele. Der Leberknotenschuß ist also besonders bei spitzwinkelige stehenden Wild und harten Geschossen ein gutes Mittel für ein waidgerechten Schuß mit kürzeren Fluchten. Leider kostet er die leckere Leber!

Blattschuß Ein Blattschuß, sofern nicht zu hach angetragen, besonders bei Sauen, ist bei hiesigem Wild in der Regel auch ein Herzschuß (Achtung! Bei afrikanischen Hornträgern oft aber nicht). Man achte auf die Zielwahl. Sofern nicht beide Oberarmknochen gleichzeitig zerschossen werden, kann das getroffen Tier dennoch laufen und mithin flüchten. Beide Knochen in Rehe zu treffen ist eher unwahrscheinlich. Insofern zerstört ein Blattschuß zwar viel, aber steigert die Wirkung über einen Herzschuß hinaus nicht so sehr. Mit tiefwirkenden Kupferjagdgeschossen bleibt von den Blättern mehr erhalten, als nach einer oberflächlichen Bleiexplosion.

Kopf- und Trägerschuß Kopf- und Trägerschuß bannen jedes Tier sicher an den Anschuß. So getroffen könne nicht flüchten. Die Fluchstrecke ist Null! Insbesondere bei Kopfschüssen von vorn, z.B. auf den sommerlichen roten Bock im Getreide, ist zu bedenken, daß das Geschoß einen längeren Weg durch Knochen oder Kiefern und Zähne zurückzulegen hat, bis das Hirn, auf das es allein ankommt, endlich erreicht wird. Oberflächliche Platzgeschosse würden mit solch einem mäßig genauen Treffer nur etwas zu tief oder seitlich das Tier lediglich verletzen, ohne es zu Strecke zu bringen. Qual, Siechtum und elendigliches Verrecken, sei durch Infektion oder Verdursten wären die abzulehnende Folge mangelnder Tiefenwirkung beim frontalen Kopfschuß. Kupferjagdgeschosse gewähren nicht nur hinreichende Tiefenwirkung sondern dank Schulterstabilsierung auch schnurgerade vorwärtsstürmenden Flug durch wechselnde Hindernisse, wie erstmals im Kupferwinter 03 und später danach wiederholt eindruckvoll gezeigt.

Empfehlung Der naiv in den Jagdschulen vermittelte breite Kammerschuß ,,irgendwo drauf" ist also nur etwas für den, der sein Wild nicht von innen kennt, von Zielwahl kein Ahnung hat, um zu treffen große Ziele braucht und sich keine weiteren Gedanken macht. Kluge Jäger stellen sich das Wild von räumlich von innen vor und wählen danach eine geeigneten Haltepunkt auf ein empfindliches Ziel, nämlich Herz oder Nerven; ggf, auch Leber. Ich empfehle also bei hinreichend guten Bedingungen (Licht, Entfernung) Kopf- oder Trägerschüsse anzutragen. Trägerschüsse bei hirschartigen aber nur längs von vorn oder hinten. Sofern diese Schüsse nicht sicher angetragen werden können, sind bei breit stehendem Wild der Herzschuß, notfalls durchs Blatt, und bei spitz stehendem Wild Herz- oder Leberknotenschuß die wirksameren.

Reine Kammerschüsse in die Lunge sollten nur mit schnellen Geschossen >900 m/s VZiel angetragen werden. Langsame Geschosse können langsamen Erstickungstod auf langen Fluchten verursachen, wären also nur ein Notlösung.

Kupferjagdgeschosse bieten, anders als Bleigeschosse, geraden + tiefen Schußkanal, so daß die Schüsse aus jedem beliebigen Winkel angetragen werden können und der Schütz sicher sein kann sein, tief innen liegendes Ziel auch zu erreichen und zu zerstören, wenn er die zugesicherte Eindringtiefe berücksichtigt. Für KJG ist sie für die jeweiligen Jagdpatronen angegeben. Bieten das irgendwelche anderen Geschoßhersteller? LM 20.5.'04

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Irrglauben:
So stirbt Wild nicht!

Es gibt eine Reihe scheinbar unausrottbar festsitzender Irrtümer und Aberglauben über Wunderwirkungen von Schußwaffen. So über Trauma und Schock, siehe auch Schock .

Kein tödlicher Hydrodynamischer Schock

Eine, das Ziel treffende, Kugel verursacht im Fleisch eine Druckwelle durchaus starker Größe. Fleisch, Blut und die festen Organe, außer der luftgefüllten Lunge, sind ähnlich wie Wasser zusammendrückbar, nämlich, fast gar nicht. Wundwirkungen treten nur ein, wenn Gewebe zerstört wird. Da die von der Druckwelle durchlaufenden wasserähnlichen Gewebe sich jedoch in sich kaum bewegen, wird auch kein Gewebe auseinandergerissen oder zerstört, also tritt aus reiner Druckerhöhung keine Verletzung ein.

Adern federn stark. Kleine Adern bieten großen Strömungswiderstand, also dämpfen stark Also ist auch die Mär, ein an Gliedern getroffenes Tier könne durch, sich durch die Adern bis in das Gehirn ausbreitende, Druckwellen getötet werden, aberwitzig. Ebenso wahnsinnig ist der Irrglaube ein Streifschuß könne geradewegs töten

Kein pneumonaler Schock

Eine die Lunge treffende Kugel verursacht in der Lunge zwar einen Druckstoß. Da die luftgefüllte Lunge leicht stauchbar ist, reicht solche, die Lunge durch starke Bewegung zerreißende Druckwelle nur sehr kurz, etwa 1 cm vom Geschoß weit, also nicht weit genug, um die Lunge wesentlich zu schädigen. Lungendurchschüsse können ausgeheilt werden, sofern nicht gleichzeitig von derselben Kugel Tod 1. Oder 3. verursacht werden.

Kurzweilige gespannte Wundhöhle meist nicht tödlich

Die das Ziel durchfliegende Kugel stößt aus der Flugbahn Gewebe seitwärts weg. Für Millisekunden bläht sich eine kurzweilige Wundhöhle zum Teil beträchtlicher Größe. Da die Gewebe in sich und untereinander elastisch sind und nach dem Stoß ohne zerrissen worden zu sein federnd wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückkehren, ist solch Wundhöhle an sich nicht tödlich.

Sollte der Stoß allerdings eine, größer als die rückfedernde Dehnung erlaubende, kurzweilige Wundhöhle erzeugen, so etwa halben Zieldurchmessers, dann wird Gewebe und werden Gefäße durch Überdehnung und folgenden Riß geschädigt, so daß folglich Tod Nr. 1 eintritt Da die erforderliche Energie im Verhältnis zum Körper für die Überdehnung bis zum Riß erheblich ist, kann solch Wirkung nur bei Tieren bis etwa Rehgröße angetragen werden, da sonst die erforderlichen Geschütze ob ihrer Größe auf einer Lafette gefahren werden müßten.

Kein paariger Schock!

Der Glaube, eine beidseitigen paarigen Nervenreizung, könne zum sofortigen Tod führen, weil ja beide Hirnhälften gereizt würden, ist unhaltbar. Grundsätzliche Unterschiede zwischen Mensch und Tier in dieser Hinsicht als mögliche Todesursache wissen zu wollen, sind anatomisch unbegründet. Schmerz oder Furcht sind keine Todesursache, können lediglich gelegentlich beim Menschen im Großhirn zu Bewußtlosigkeit führen, ohne das Instinkt steuernde Zwischenhirn oder lebenserhaltende Funktionen steuernde Stammhirn außer Betrieb zu setzten, also nicht das Leben beenden.

Jeder, der einmal hemmungslos besoffen war, so daß er „zum Tier wurde“, oder eine Vollnarkose erduldete, in der sämtliches Empfinden und Erleben ausgeschaltet war, wird erkennen, die im Großhirn ablaufenden Gedanken sind nicht unmittelbar lebensnotwendig, noch unmittelbar lebenserhaltend, da er, trotz zeitweiligen Willens- und Erkennensverlust, anschließend wieder seinen ursprünglich lebendigen Zustand erlangte.

Die Stimmungslage des getroffenen Wildes, nämlich ruhig oder kampfbereit, ist wohl für eine Schußverträglichkeit, also die Verletzungswirkung wichtig, beeinflußt die Leistungsfähigkeit, kann jedoch weder Tod bewirken noch ausschließen.

Nerven sind druckempfindlich. Größere Nerven verlaufen meist innerhalb von Knochen geschützt, dort sie von äußeren Drücken kaum mehr erreicht werden. Werde die Nerven dessen trotz gedrückt (Krellschuß, Hexenschuß, Bandscheibenvorfall) können zwar kurzzeitige Lähmungen auftreten (Die Sau fiel wie vom Blitz gefällt um), die aber nicht lang dauern und bald wieder schwinden (Als wir am Anschuß ankamen, war die Sau weg!) = leider nur Krellschuß.

Wenn durch die Treffererschütterung druckempfindliches Nervengewebe, solches die Atemmuskulatur steuert (in der Halswirbelsäule, jedenfalls oberhalb der Lunge) lahmgelegt wird und des Opfers folgende "Ohnmacht", bzw. Atemlähmung, lange genug anhält, um den Tod durch Sauerstoffmangel eintreten zu lassen, könnte ein derartiger Trägerkrellschuß durchaus tödlich wirken.

Kein peripherer Nervenschock!

Sehr geehrter Herr Möller,

ich bin selbst begeisterter Jäger und von einem Freund und Bundesbruder unserer lieben Akademischen Jagdverbindung „Hermann Löns“ zu Münster auf Ihren Namen gebracht worden. Mich beschäftigt nicht zuletzt als Medizinstudent derzeit folgende Frage: Angeblich soll einst eine mittlerweile verbotene Hochgeschwindigkeitsschußwaffe entwickelt worden sein, die selbst durch einen Streifschuß in peripheren Körperarealen zu massiven Lähmungserscheinungen uns schließlich auch zum Tode führen kann. Das Rätsel dieser Wirkung soll durch einen Einfluß auf das Nervensystem zu erklären sein. Mir ist es nun jedoch (neuro-) physiologisch völlig unverständlich, wie dieser Effekt erzielt werden kann. Die physikalischen Grundlagen, dies zu verstehen, fehlen wohl ebenso. Daher würde ich mich über eine klar verständliche Erklärung dieses Sachverhaltes sehr freuen! Ich bedanke mich im Voraus und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen
Peter Kimmeyer

Tod durch ,,Nervenschock" bei peripherem Treffer in die Gliedmaßen, auch bei Verwendung von hochschnellen Geschossen, geschieht (auch beim Menschen) nicht.

Sehr geehrter Herr Keßler,

Tiere reagieren auf Beschuß sehr unterschiedlich - während der Hase mit wenigen oberflächlichen Schrotkörnern tot "im Feuer" liegen bleibt kommt Rotwild nach einem Blattschuß noch eine beachtliche Distanz weit. Die Gründe sind mir nicht klar aber ich bin kein Veterinärmediziner. Bei Menschen jedenfalls spielt der sog. Nervenschock oder eine zu einer Art "Kurzschluß" führende Überreizung des Gehirns keine Rolle. Dies geht sowohl aus unzähligen Schußverletzungen in der Praxis als auch aus wissenschaftlichen Untersuchungen hervor. Ein Befürworter dieser Theorie versuchte z.B. nach einem Handgranatenanschlag (Geschosse: multiple Bleikugeln analog zu Schrot) eine Energieschwelle für diesen ,,Prasseleffekt" zu etablieren. Die Analyse der von ihm veröffentlichten Daten ergibt jedoch keinen Hinweis für die Existenz des angenommenen Mechanismus. Dieser ist bei Menschen nicht existent.

Mit freundlichen Grüssen
PD Dr. med. B. Karger

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Weitere Irrglauben

Die Geschoßenergie wird als Wirkungsursache überschätzt. Ganz ohne Belang ist sie in seltenen Fällen jedoch nicht. Geschosse wirken, indem sie Gewebe zerreißen. Je, ob Nerven zerrissen, oder wichtige große Gefäße geöffnet wurden, tritt bei hinreichender Verletzung Tod Nr. 1 oder 2. ein. Nur eingetragene kinetische Energie bringt die Spannarbeit des Gewebes (und Haut und Knochen und ...) auf, die, wenn über die Dehnungsgrenze hinaus spannend, Gewebe oder Nerven zerreißt.

Irrtum: „Bluthochdruck schockt“

Der Gedanke ein Treffer auf ein Gefäß, möglicherweise sogar äußeres in den Gliedmaßen, könne durch Bluthochdruck zum Tode führen entbehrt jeglicher Grundlage. Der Blutdruckabfall gegen Null, soll heißen die Durchblutung stallt, tötet das Hirn durch Sauerstoffmangel.

Irrtum: „Vollmantelspitzgeschoße schlagen nicht quer“

Militärische oder jagdliche Vollmantelspitzgeschoße, würden sich im weichen festen Ziel nicht, sondern nur nach Knochentreffern. Alle Spitzgeschoße, deren Schwerpunkt hinter der Luftangriffsfläche liegt können in Luft drallstabilisiert fliegen. In etwa 800 mal dichterem Fleisch langen die stabilisierenden Kreiselkräfte dazu keinesfalls hin, ob nun Lunge Fleisch oder Kochen in der Kugel Weg liegen. Das Geschoß dreht sich in Fleisch um und kommt mit der Schweren Seite wieder aus dem Wildkörper aus, sofern der Wildkörper groß genug war (so 50 cm Dicke für 7,62 x 51 Nato) und das Geschoß nicht an der Kneifrille durchgebrochen ist (besonders deutsche Flußeisenmantelmunition zerlegt sich gern im Ziel in festen Vorderteil und zersplitterten Hinterteil). Bilder querschlagender VM-Spitz-Geschosse finden sich hier .

Irrtum: „Mantel fräst Wundkanal“

Weder bei einem Teilmantel- noch bei Massivgeschoßen mit Fahnenbildung, wie dem Hirtenberger ABC oder dem MEN SFS, fräsen irgendwelche Fahnen wie eine Bohrmaschine einen Wundkanal in das Wild. Die durchaus scharfkantigen Mantelfahnen des sich drehenden Geschosses bewegen sich wie es ihnen der Drall vorgab, so etwa einmal in 25 – 30 cm Weg einmal um sich selbst, je einmal je Drallänge.

Irrtum: „Sich zerlegende Bleikerne zerstieben wirkungslos“

Die im Zielaufprall entstehenden Kräfte lassen bei TM Geschossen den Vorderteil zerstieben. Die Splitter sind zwar klein, wirkungsvoll, da auch die Splitter sich widersetzende Fleisch über dessen Dehngrenze hinweg recken und dabei zerreißen, also viele kleine Wunden bilden. Allerdings fliegen die üblichen 0,1 - 0,4g Bleisplitter nur etwa 5 cm in Fleisch, in Lunge mehrfach weiter.

Waidmann Heil, Lutz Möller

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Wirkt schnell oder langsam besser?

Am 05.02.2002 18:00:00, schrieb Harry.Zertner@t-online.de (Harry Zertner):

Hallo Lutz, nach meiner heutigen Recherche auf deiner Seite, hätte ich da mal eine Frage über die Fähigkeit zweier verschiedener Geschosse zu verwunden. Mal angenommen, ich hätte zwei Vollmantelbleikerngeschoße. Nimm weiter an, sie hätten fast die gleiche Geschoßenergie bei 3.430 Joule. Denke an Wildschwein mit 150 kg oder Rotwild, und als Vergleich 100 kg Mann. (Rechts im Bild das 8 mm sS Geschoß (VMS)).

  1. kleines Kaliber etwa 5,56 mm 5,2g und hohe V0 im Bereich um die 1.150 m/s, oder

  2. großes Kaliber etwa 9,3 mm 14 g und niedrige V0 im Bereich von 700 m/s

Welches Geschoß wäre auf die Ziele wirksamer? Las schon den Bericht von Fackler und andere terminal ballistics Berichte, aber fand noch keine klare Antwort. Kannst Du helfen? Danke dir, Harry

Harry, Geschosse nach ihre Energie zu vergleichen ist wenig hilfreich. Das mögen Gesetzgeber oder andere Laien tun, Fachleute lassen davon ab. Energie sagt allein wenig aus. Um deinem Ansinnen jedoch zu folgen, setze ich in deine Frage passende Werte ein, kam damit zu fast unmöglichen Zuständen. 5,56 mm Geschosse über 5,2 g lassen sich kaum noch drall stabilisieren. Der Drallwinkel wird zu steil. Kerne drehen dann Mantelgeschoße über die Feldkerben hinweg, so daß sich schreckliche unbeherrschbare Zustände, sprich ungenaue Trefferergebnisse einstellen. Um auf die geforderte Energie zu kommen, müßte man wohl eine 6,5x68 auf 5,56 mm einziehen und hülsengefährdend so weit hochladen bis sie platzet, um 3.430 Joule zu erreichen. Die 9,3 mit 14g Geschoß hingegen wäre bei 700 m/s vollkommen schlapp, läge weit hinter den herkömmlichen 9,3x62 oder 9,3x64 zurück Beide Krücken zu vergleichen hinkt also auf zwei Beinen. Dennoch:

  1. Die 1.150 m/s schnelle 5,2g 5,56 mm VM wird wie oben beim Herzschuß auf Hirsch oder Mensch bereits in der Zieloberfläche zerplatzen. Splitter dringen noch weiter durch Lunge ein, um ggf., wie in vorliegendem Beispiel den 148 kg Hirsch mit Herzschuß, oder auch ohne Herz- dafür mit reinem mit Lungenschuß zügig zu töten. Tiefenwirkung ist dagegen nicht zu erwarten. Die in Bleierne Sippe beschriebenen Splitter durchschauernden Lunge und Herz, sorgen für kurze Fluchten. Sollte so ein schnelles weiches Geschoß ein größeres Tier im Schultergelenk oder Oberarm treffen, war's das. Platzwunde und Flucht, wären die Folge. Vollmantel heiß nicht unbedingt hart, siehe die Geschoßreste eines schnellen 8mm sS Geschosses aus der 8x68S in Afrika auf einen Kudu mit Schultergelenkstreifer, der das Geschoß bis auf den Blechrest völlig zerplatzen lies rechts im Bild. Ein Trägerschuß würde bei nicht so großen Tieren ebenfalls wirken, aber eben nur, wenn das Tier klein ist. Ein Kudu oder Büffel steckte sowas weg, siehe Versager auf Eland. Schnelle Flitzer wirken nur bei Schüssen auf kleine oder weiche Ziele gut. Die Kammer eines Tieres ist immer als weich einzusehen, sofern wir ausgesprochenen Dickhäuter mal ausklammern. Unser Sauen gehören nicht dazu, können aber im frühen Winter zusätzlich 5 cm Weißes (Fett) unter der Schwarte haben, und somit zu einer gewissen Art Dickhäuter werden. Ein derartig schnelle windschlüpfriges Geschoß würde ich also bestens für die ruhige Einzeljagd auf große Entfernungen eignen. Da kann das Geschoß sein Stärken ausspielen. Sein Schwächen berücksichtigt der Schütze beider Zielwahl = spitze Kammer von hinten, oder breite Kammer. Er vermeidet Blatt- oder sonstige Knochenschüsse. Für Mensch und Hirsch wäre der Flitzer geeignet, für die Sau kaum.

  2. Die 700 m/s 14g 9,3 VMS, wohl eher Rundkopf, hingegen bewirkt bei breiten Kammerschüsssen schlichtweg ein Loch, nein zwei, die Kugel wird in aller Regel das Tier durchschlagen und wieder austreten. Lungenschüsse, ohne weitere Verletzungen, können sogar wieder ausheilen. Um so ein Verletzung zu überleben haben wir Säuger ja zwei Lungeflügel, statt nur einen. Kurzfristig langt als Gaswerk auch nur einer. Im Falle unserer feisten Sau ist gut möglich, daß die sich um den Ein- und Ausschuß das Weiße, Schwarte und Kammerdecke =Brustkorb so übereinander schieben, daß die Lunge eben nicht zusammenfällt, der Pneumothorax ausbleibt, aber die Sau noch munter 300 m flüchtet, siehe die dumme Geschichte mit dem langsamen Vollgeschoß aus der 8,5x63R , oder ganz wieder ausheilt und überhaupt nicht tötet. Kann nur ein langsames hartes Geschoß auf die Reise gebracht werden, wäre ein Leberknotenschuß oder ein Trägerschuß eher angebracht, um hinreichende Wirkung sicherzustellen. Ersterer bietet beim spitzen Schuß genügend große Zielfläche. Er wirkt, wie dort beschrieben, mehrfach auf Lunge (stört Gasversorgung) , Nerven (bringt Atmung durcheinander) und Leber (starker Blutverlust in der Leber läßt Blutdruck zusammenfallen = schockt), also sicher. Letzterer kann sicher nur längs von vorn oder besser achtern angetragen werde, bietet seitlich nur ein kleineres Ziel, in der Höhe aber mehr, so daß er die krumme Flugbahn der schlappen 14g 9,3er gut verträgt, ohne aus dem Ziel zu wandern. Dessen sofortige Wirkung ist ein Vorteil.

    Insgesamt wird die langsame harte 9,3er im vergleich zum 1.150 m/s Platzer immer wesentlich tiefer eindringen, eignet sich somit für für alle Schüsse auf größeres Wild, bei denen auch ein Knochen getroffen werden könnte eher. Solch ein Anwendungsfall könnte ein Drückjagd sein, bei der nicht so genau getroffen wird, Tiere jeder Größe in jedem Winkel kommen, der Schütz schnell schießen muß, ohne lange wählen zu können, die Entfernungen immer kurz sind. Jäger, übt auf bewegte Ziel zu schießen! Übt, übt und übt!

Die Frage ist damit beantwortet, ohne ganz für die langsame oder schnelle eine Lanze brechen zu können oder die andere zu verdammen. Der Einsatz bestimmt die Eignung. Vorstehende entgegengesetzten Beispiele Hirschherz und Leberknotenschuß zeigten, wie ein gewitzer Jäger sogar bei ungünstigen Bewaffnung bei richtiger wundballistischer Überlegung erfolgreich töten kann. Die Energie eines Geschosse zu kennen ersetz nicht seine Wirkungsweise zu kennen! Insofern freue ich mich über derlei Fragen, damit ich helfen kann. Der Jäger muß vor dem Schuß denken (oder fragen)!

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Nervenwirkung

Erstrangig dürfte das von des Jägers den Schießkünsten und der Zielentfernung abhängen. Grundsäzlich ist ziemlich gleich, ob ein Tier mit einem Bogen oder einem wie auch immer gearteten Gewehr erschossen wird. Die Erkenntnis wie das Tier den Treffer empfindet, konnte bisher noch keiner ermitteln!

Teilweise sind augenscheinlich dramatische Todesszenen nur eine Ansammlung von Reflexen und unkontrollierten Muskelzuckungen, nachdem das Tier bereits handlungsunfähig oder bewußtlos ist, so z. B. beim Trägerschuß. Der klinische Hirntot ist oftmals auch bereits eingetreten. Darüber hinaus gilt wissenschaftlich anerkannt, Gehirne schalten die Schmerzwahrnehmung ab, wenn diese eine übermäßige Reizbelastung darstellen, diese also nicht mehr im vollem Umfang wahrgenommen wird => z. B. sind Unfallopfer, die nicht sofort mit Hilfe rechnen können, durchaus in der Lage sich mit gebrochenen Gliedmaßen zu bewegen. Darüber hinaus ist auch erwiesen, Schmerzen beeinflussen die zeitliche Wahrnehmung. D. h. bei starken Schmerzen vergeht die Zeit langsamer, als bei Wohlbefinden. Im allgemeinen sind Tiere gegen Schmerz unempfindlicher als Menschen. Daraus folgt, der Todeskampf eines Tieres kann subjektiv nicht eindeutig nachempfunden werden. Um dem Beschossenen unnötiges Leid zu sparen, sollten Jäger folglich das Tier möglichst schnell töten.

Grüße Rudi

Werner Strehle schrieb: Die zwölf Hirnnerven (noch mal ein Hexameter):

Schnüffler (1), schau (2), schau (3)! Schon rollt (4) Dir dreifach (5) die Abfuhr (6) ins Antlitz (7). Höre (8), Du züngelst (9) zu weit (10)! Eile herbei (11), o Hypoglossus (12)!

(1) Nn. olfactorii
(2) N. opticus
(3) N. oculomotorius
(4) N. trochlearis (trochlea=Rollhügel)
(5) N. trigeminus
(6) N. abducens
(7) N. facialis
(8) N. vestibulocochlearis
(9) N. glossopharyngeus
(10) N. vagus (vage=weit umherschweifend)
(11) N. accessorius
(12) N. hypoglossus

Guten Tag Werner,

ich bin Jäger. Daher beschäftige ich mich mit Wundwirkungen. Zwar naturwissenschaftlich gebildet, aber eben nicht in dem Fachgebiet, schwimme ich mit den Erklärungen meiner Beobachtungen. Ich habe in Punkaleidun erlebt, Weißwedelhirsche spitz von vorn vor das Blatt neben den Stich in die Kammer geschoßen, fielen sofort, während, gleichartige Tiere mit denselben Geschossen ebenfalls spitz hinter das Blatt getroffen noch flüchteten. Darauf kann ich mir weder einen Hexameter noch sonst einen Reim bilden.

Norbert Hansen Hansen meinte nun, nach Robertson, solch Geschehen könne mit dem Vagusnerv zusammenhängen. Ich bitte also um ein Erklärungen,

1. Wo der Vagusnerv verläuft?
2. Was er verbindet?
3. Welche Auswirkungen dessen plötzliche Unterbrechung wohl bewirken?

Mit freundlichem Gruß
Lutz Möller

Horrido,

Der Nervus vagus ist der X. Hirnnerv, verläuft zwischen Halsschlagader und Halsvene in den hinteren Mittelfellraum (der im Brustkorbraum zwischen beiden Brusthöhlen gelegene Raum, von der Brustwirbelsäule und dem Brustbein begrenzt bis zum Zwerchfell reicht. Der linke Ast läuft vor dem Aortenbogen (am Herz) und dem Hauptbronchus bis zur bauchseitig gelegenen Speiseröhre. Der rechte Ast verläuft über die Schlüsselbeinschlagader hinter den rechten Hauptbronchus. Beide bilden den Plexus (Nerven-, Venen-, Lymphgeflecht) oesophageus (Speiseröhre). { Besser bekannt ist vielleicht der solar plexus - k. o. Schlag}.

Der plexus oesophageus geht weiter durch das Zwerchfell, beeinflußt das vegetative Gleichgewicht, das unbewußte und vom Willen weitgehend unabhängige innere Lebensvorgänge, wie Blutdruck, Herzfrequenz, Bronchialspasmus, regelt. Wird dieser Nerv verletzt oder stark gereizt - wodurch auch immer - kann es u. U. zu einer Atemlähmung oder auch zu einem Herzstillstand führen. Dies dürfte die Reaktion des Wildes erklären. Ich hoffe, diese ,,laienhafte" Erklärung hilft ein bißchen weiter.
Ingo Kühl

Vagus Nerv

Hallo Lutz,

die beschriebenen Reaktionen betreffen den Vagus Nerv. Es gibt den sog. Vagustod, d. h. den sog. vegetativen Tod infolge Versagens der autonomen Gegenregulation, z.B. als Streßtod, psychogenen Tod. Diese Reaktion könnte ich mir auch beim Wild vorstellen. Der Trägerschuß ist ein typischer Fall für das Verletzen der größeren Nerven. Wie beschrieben läuft der Nervus Vagus zwischen Halsschlagader und Vene. Meist wird natürlich auch das Rückenmark zerstört. Nach einem Krellschuß schlagartige zusammen zu brechen deutet auf massive Nervenerschütterung der hin. Vergleiche Deine Erfahrungen, die Du in Deiner Jugend gemacht hast (Auf den Rücken fallen usw.).

Waidmann Heil
Ingo Kühl

Vagusnerv

Lieber Her Möller,

immer wieder geistern die Meinungen von ,,Experten" zu den zu treffenden Punkten beim Wild, es schlagartig verenden zu lassen durch Diskussionsforen. Praktisch sind alle Punkte, die beim Boxen oder Karate als Knock-Out-Punkte wirken, auch beim Wild vorhanden. BLOSS sind die genau zu treffende Punkte, also in der Jagdpraxis unbrauchbar. Jagdlich kommt es drauf an, möglichst viel Blutung zu erzeugen! Das bewirken Geschosse, die sich stark vergrößern, aber auch eine gewisse Tiefenwirkung haben - also Nosler Tip oder Barnes mit extremer Penetration bei großer Oberfläche und damit Druckwelle um den idealen Pilzkopf des Barnes! Genauso gut wirken aber auch die spottbilligen Sellier & Bellot (Zerlegungs-) Geschosse, die relativ weich sind und selten Ausschuß ergeben. Den braucht man aber auch nicht, wenn selbst dicke Keiler mit bis zu 140 kg (wie von mir 40-fach erlegt) nach 30 m Flucht liegen.

mfg Reinald von Meurers


Markus Laengin schrieb:

Hallo Lutz,

Ein Polizist fragte mich, wie weit er an den Hauptversorgungsarterien mit dem MEN PEP(60J/cm) vorbeischießen könne- gewollt oder ungewollt- ,um dennoch ein 100%-iges inneres Verbluten sicherstellen zu können ... Die scheinen ähnliche Probleme wie wir zu haben :-)

Markus,

na gut, daß sich dort mal jemand ernsthaft mit der Sache befaßt. Ist das MEN PEP das MEN QD1 oder QD2 oder was? Frage den Mann bitte mal.

Der Metallwerke Elisenhütte Nassau (MEN) das MEN-Quick Defense 1-Geschoß (5,7g) (QD1). Maximale Eindringtiefe bis zu 20 cm in 20 %iger Gelatine auf 15 m. Rechts QD2 (5,7g) mit maximaler Eindringtiefe bis zu 35 cm auf 15 m, Energieabgabe bis zu 80 % in 15 cm 20 %-iger Gelatine, siehe Geschoßbilder.

Erlmaier/Brandt gibt für MEN QD aus 125 mm Lauf m = 5,6 g; v = 420 m/s an.

Martin Gritsch <mgritsch@iac.tuwien.ac.at> schrieb:

Kimme & Korn berichtet: Voraussichtlich im Oktober erhalten die Polizeibeamten in Baden-Württemberg und Bayern Zug um Zug die neue Pistolen-Munition mit Deformationsgeschoßen. Bei Versuchen im Beschußamt Ulm erfüllte nur das Projektil »QD P.E.P.« des Herstellers MEN (Metallwerk Elisenhütte Nassau) die Anforderungen der neuen Technischen Richtlinie für Polizeimunition im Kaliber 9 x 19 mm (9 mm Para), so ein Fachmann des BW-Innenministeriumes. Die »Quick Defense Polizeieinsatzpatrone« trägt in der Geschoßspitze eine blaue Kunststoffkugel, die beim Aufprall das kontrollierte, splitterfreie Aufpilzen des Projektils auf einen Durchmesser von zwölf Millimeter bewirkt.

Adern sind recht dehnbar. Wenn das Geschoß nicht sehr dicht an einer großen Ader vorbeifliegt, um die zerreißen zu können, wird sich die Ader unbeschädigt dehnen. Ich vermute, ohne den Beweis antreten zu können, die Geschoßbahnaußenseite muß binnen 5 mm an die zu zerschießende Ader heran reichen, um ggf. diese Ader schädigen zu können; wenn nicht noch dichter. Das bedeutet, bei einer auf 15-18 mm aufgepilzten 9 mm Kugel und eine 5 mm Ader, die Geschoßbahn- und die Aderachse dürfen höchstens einen Zentimeter bis 1,5 cm, je nach Aderdicke, auseinander liegen, um dem Geschoß noch zu erlauben die Ader zu zerfetzen.

Der Gedanke an ein bei irgendwelchen Treffern schnell tötendes Wundergeschoß, bleibt abwegig. Der Kampfschütze muß den Körperbau seines Opfers räumlich kennen und gut sehr schießen. Das erscheint im Nahkampf schwierig bis fast unmöglich, wenn das Opfer sofort (sprich ohne noch einmal den Abzug durchzuziehen) willenlos sein soll. Von daher erscheint als sichere Lösung lediglich vorbeugend zu handeln und Abstand zu wahren, sowie den eigenen Leib zu panzern, geeignet Gefahren zu mindern.

Nahkämpfe mit bewaffneten Gegnern sind gefährlich. Dem hilft keine Wundermunition ab.

Die Frage: ,,Ein Polizist fragte mich, wie weit er an den Hauptversorgungsarterien mit dem MEN EP (60 J/cm) vorbeischießen könne- gewollt oder ungewollt-, um dennoch ein 100%-iges inneres Verbluten sicherstellen zu können." ist abwegig, weil zu verbluten zu lange dauert, ggf. bis Minuten, verfehlt also meiner Meinung nach die Aufgabe, einen bestimmt böswillig handelnden bewaffneten = gefährlichen, Gegner sicher handlungsunfähig zu schießen (sofern das gemeint war). Der Verteidiger will den Angriff abwehren; zwar nicht heute, zwar nicht morgen, zwar nicht in wenigen Minuten, sondern sofort!; sprich bevor der Andere schießt. Das zu ereichen ist, außer mit ZNS-Treffern zwischen Stammhirn und Schultern, kaum möglich.

Der Angreifer steht allerdings vor derselben Aufgabe. Den Sieg zu gewinnen, ist also beiden möglich.

Statt auf die Wirkung der Wunderwaffen zu hoffen, sollte der Mann sich den Glauben an irgend Munitionszaubertricks abschminken, Gefahren vermeiden, sprich Abstand, Tarnung, Panzerung herstellen.

Wenn das nicht möglich ist, gewinnt nicht die bessere Waffe, sondern der bessere Schütze! Streßfest und geübt muß er sein. Jeder Griff muß unbewußt sitzen.

Meine Antwort auf die eingangs gestellt Frage ist, zu seiner eigenen Sicherheit muß der Mann Schießereien vermeiden. Wenn er das nicht kann, muß er üben auf kurze Entfernungen bis höchstens 5-7 m (Sonst sind ein Sprung und Handgriff schneller) den Feindhals zu treffen. Man kann gut mit sandgefüllten 0,5 l Bierdosen, die an Bindfäden aufgehängt vor dem Schützen bewegt herumpendeln, üben, weil die den Bereich der oberen Halswirbelsäule innerhalb derer vom Stammhirn bis zur Schulter ein mindestens Krellschuß dem Angreifer dessen Abzugsfinger lähm, darstellen. Wenn die sandgefüllten Dosen getroffen werden, ist der geglückte Treffer sofort noch im Anschlag zu merken. Das ist wichtig, um derartiges Schießen zu lernen.

So gut wie der Mann trifft, sind dessen Chancen im Feuergefecht sicher den bewaffneten Gegner abzuwehren.

Fall ihm das knapp erscheint, bliebe der Manne zu trösten, indem du ihm sagst ,,Die Chancen getroffen zu werden, sind auch nicht größer!"

Gruß Lutz

NervenerschütterungZielwahl Kopfschuß TrägerschußKarotissinusreflexHerzschußLungenschußBlattschußLeberknotenschuß SchrotDruckwelleGutes Wildpret AusschweißenSchweißfährte Fluchtstrecken IrrglaubenSchnell oder langsam?NervenwirkungVagusnervBluterguß Herzschlag

Verletzungsbehandlung

In Anbetracht der geschilderten Vorgänge bis zum Tode, wäre sicher noch eine Bereicherung für ihre Seite, eine Art Teil für Tricks und Kniffe hinzuzufügen, in welcher man nachlesen kann, was man bei welcher Schußverletzung tun sollte. Ansonsten kann ich ihnen nur zu ihrer sehr informativen Seite gratulieren!
Gruß Martin K.

Bei Schußverletzungen sollte man sicherlich achten, das Blut im Körper zu behalten, sprich blutende Gliedmaßen abzubinden, da bei lecken Blutgefäßen mittels Schock sonst Bewußtlosigkeit und möglicherweise Tod folgen. Soweit glaube ich noch raten zu können, ohne Blödsinn zu verzapfen. Ich bin kein Arzt. Ansonsten ist wohl ärztliche Hilfe herbeizuschaffen der beste Rat, sprich Händi 110 oder 112 zu rufen.

Moin l moeller,

Auf Deiner Seite hast Du ja alles mögliche Wissenswerte über die Mechanik von Schußverletzungen bei Mensch und Jagdwild zusammengetragen. Was mich aber sehr interessieren würde, wäre die Behandlung von Schußverletzungen. Auch nach längerer Google-Suche habe ich keine verwertbaren Informationen darüber gefunden, wie allgemein penetrierende Verletzungen und Traumata klinisch behandelt werden (ob nun Schuß-, Stich- oder Pfählungsverletzungen).

Insbesondere interessiert mich, wie der entstandene Substanzverlust durch den Schuß- oder Stichkanal a) medizinisch behandelt und b) vom Organismus ausgeglichen werden. Kann ein rund 1-2 cm breiter und den Körper durchquerender Schußkanal (also ein Volumenverlust von durchaus 100 cm^3 und mehr) überhaupt wieder komplett zusammenwachsen ohne bleibende Schäden? Wie lange dauert i.a. die Genesung (sagen wir bis zur Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit etwa eines Polizisten, der eine Schußverletzung mit 9 mm Vollmantel oder Hohlspitz im Brust- oder Bauchbereich überlebt hat, sofern keine Rückenmarksverletzung vorliegt)? Welche chirurgischen Maßnahmen stehen zur Verfügung? Kann man einen Herzdurchschuß überleben, und wenn ja, wie wird der chirurgisch behandelt? Etc.

Leider scheint es lediglich zu Sofortmaßnahmen sowie zur Forensik im Web Informationen zu geben, aber absolut nichts zur klinischen Behandlung und Prognose. Solltest Du als Jäger und allgemein Waffensachkundiger Informationen hierüber haben, würde das Deine Seiten IMHO sinnvoll ergänzen. Denn Löcher sind schnell gestanzt, aber was kommt danach?

Gruß
Ingo Thies, Donnerstag, 31. Juli 2003 21:20

Ingo,

du überforderst mich. Ich kann zwar töten, heilen aber kann ich nicht. Das wären Fragen an Militärärzte. Wende dich bitte an die Bundeswehr. Die Schußkanalgröße als solche entscheidet wohl eher weniger über deren Wirkung, als deren Lage, sprich ob lebenswichtige Organe zerstört sind, oder nicht. Ein dickes Loch im Bein, ohne die Brandader zu öffnen läßt sich überleben. Ein durchdringender Herzschuß läßt den Getroffen binnen etwa 15 Sekunden mangels Blutdruck ohnmächtig werden und bald drauf sterben. Eine geöffnete Brandader am Oberschenkel binnen 1 bis 2 Minuten, so mehrfach berichtet von Zeugen die von Dachsen oder Sauen Angefallene sterben sahen. Reine Lungenschüsse ohne Herz oder ZNS-Verletzungen sind schon überlebt worden, soweit ich weiß. Wie der Lungenzusammenfall vermieden wurde, entzieh sich meiner Kenntnis. Verwundete Tiere, denen ich den Brustraum öffnete starben immer binnen wenigen Minuten (vielleicht 1 oder 2). Warum soll das bei Menschen anders sein? Da Menschen und Haustiere im Gegensatz zu Wildtieren weniger Sauerstoff in Fleisch speichern (weißeres Fleisch, geringer Myoglobingehalt) können di weniger lange ohne Herz und Lunge überleben als Wildtiere. Möglicherweise weiß Robson da Silva (siehe No Shockdeath) mehr darüber. Der junge Mann ist mit derlei Dingen von Amts wegen in Rio de Janeiro in Brasilien beschäftigt. Die haben dort öfter mal Schußopfer (,,zu beklagen“ schreib ich jetzt nicht, da ich nicht weiß, warum und von wem jener beschossen wurde.)

Ein Freund überlebte mal eine Pfählungsverletzung im Hintern, die er sich zuzog, als er über einen spitzen Jägerzaun grätschte und sich knapp neben dem Arschloch aufspießte. Er konnte sich noch befreien, zu Tür gehen (kriechen?). Seine Eltern riefen dann den Krankenwagen. Glücklicherweise waren große Blutgefäße und Darm unverletzt, so daß nach entsprechender Reinigung die Wunde mit eine Lappen drin, damit sie nicht eiternd zuwuchs, binnen 2 Wochen, wie alle anderen Fleischwunden auch, verheilte. Weitere Einzelheiten weiß ich nicht, da der Vorfall über 30 Jahr zurückliegt. Jedenfalls mußte der Junge im Krankenhaus auf dem Bauch liegen. Das allein macht Einen fertig! Schäden blieben nicht.

Gruß Lutz kjg@snafu.de

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Die Lösung sind Kupferjagdgeschosse

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