CIN-Bilder Magazin
Ausgabe vom 19. März 2001


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Tübingens Türme für die mobile Kommunikation
 
Kunst oder Porno? Die Konkursbuch-Jahrbücher
 
Ausstellung "Troia-Traum und Wirklichkeit" eröffnet
 
Stadtgebiet: Österbergturm

Sie schießen wie Pilze über Nacht aus dem Boden: die Funktürme und Funkmasten für die mobile Kommunikation mit dem Handy. Ob ihre "Schirmchen" allerdings völlig "ungiftig" sind, weiß derzeit noch niemand so ganz genau zu sagen. Wir haben uns letzte Woche auf die Suche begeben und mit der Kamera erkundet. Dabei sind wir erstaunlich häufig fündig geworden.

Südstadt: Hochhaus Stadtwerke

Nicht immer sind die Masten so deutlich sichtbar wie auf dem Galgenberg (Vordere Halde) in der Südstadt oder beim Wasserhochbehälter auf dem Heuberg. Manchmal sind die Sendeanlagen auch im Dickicht der Wohn- und Industriebebauung versteckt. So zum Beispiel auf der Rückseite des Landratsamtes in der Doblerstraße oder im Hirschauer Industriegebiet am Rittweg. Manchmal braucht es auch ein geübtes Auge, um die Mobilfunksender von anderen Kommunikationseinrichtungen zu unterscheiden. So gehört etwa der Mast hinterm Wildermuth-Gymnasium der Bahn und hat mit den D- und E-Netzen nichts zu tun.

Hagelloch:Schuppen am Ortsrand

Nicht selten werden bestehende Türme und Gebäude für den Mobilfunk mitbenutzt. So dient der Österbergturm längst nicht mehr nur dem Rundfunk. Und auf Waldhäuser-Ost machte man ein Hochhausdach zur Plattform für die Antennenanlage. Ungewöhnlich ist allerdings die Lösung, die wir in Hagelloch entdeckten. Dort sticht der Mobilfunkmast aus dem Dach eines alten Schuppens hervor.

Stadtgebiet: Rückseite Landratsamt

Mittlerweile haben die Netz-Betreiber immer größere Probleme, neue Standorte für ihre Sendeanlagen zu finden. Kaum einer will die strahlenden Masten neben seiner Wohnung dulden. Die Besorgnis in der Bevölkerung wächst. Denn nach wie vor ist unklar, wo die Grenzwerte der Strahlenbelastung tatsächlich liegen, und ob es gesundheitliche Bedenken gibt, wenn man sich längere Zeit in der Nähe der Sender aufhält.



Aus dem CIN-Bilder Archiv:
Fotos + Bericht: cityinfonetz
  Band 11 befasst sich mit dem Thema "Frauen und Tiere".

In der letzten Woche ging es am Tübinger Amtsgericht hautnah zur Sache. Denn es galt zu befinden, ob es sich bei der inzwischen zwölfbändigen Buchreihe des Tübinger Konkursbuchverlages "Mein heimliches Auge" um Pornografie oder Kunst handelt.

Vorausgegangen war die polizeiliche Durchsuchung des Verlages im Jahre 1998, bei der die strittigen Jahrbücher und ein Video beschlagnahmt worden waren.


Für Verlegerin Claudia Gehrke haben viele der eingesandten Leserfotos den "Charakter von Volkskunst".

Der daraufhin beantragte Strafbefehl der Tübinger Staatsanwaltschaft führte nun zur gerichtlichen Auseinandersetzung wegen Verbreitung pornografischer Schriften. Es war dies der erste Porno-Prozess in der fast zwanzigjährigen Geschichte der Buchreihe.

Zur zentralen Figur in dieser Verhandlung entwickelte sich die Gutachterin Herrad Heselhaus vom Lehrstuhl für Komparatistik an der Universität Tübingen. Anhand zahlreicher Beispiele quer durch sämtliche Bände stellte sie deren Eigenschaft als Kunstwerk fest.

Illustration zu einem Textbeitrag von Prof. Hans Dieter Bahr.

Denn im Gegensatz zu handelsüblichen Pornos, die sich auf ein oft frauenfeindliches Einzelbild fixieren, finden sich im "Heimlichen Auge" stets mehrere Bildebenen, was in der Gesamtbetrachtung mit vielfältigen und anspruchsvollen Texten als "postmoderne Collage" bezeichnet werden kann.

Diesen Ausführungen schloss sich das Gericht an und beurteilte die Jahrbuchreihe als "nicht pornografisch".

"Frauen und Tiere" war bereits in früheren Zeiten ein fotografisches Thema.

Anders hingegen entschied es bei dem Video "Das Wesen der Verführung", das sich ebenfalls auf dem gerichtlichen Prüfstand befand.

Obwohl Claudia Gehrke für die Beurteilung bewegter Bilder gerne andere Kriterien angesetzt gesehen hätte, akzeptierte sie das Urteil von 30 Tagesätzen zu 120 DM und nahm den Streifen aus dem Versand.



Aus dem CIN-Bilder Archiv: Link zum Thema:
Bericht: cityinfonetz
  Die Landesbank stellte als Hauptsponsor neben den Räumlichkeiten auch einen Nachbau des Troianischen Pferdes zur Verfügung

Am Samstag wurde in Stuttgart von Ministerpräsident Erwin Teufel in Anwesenheit des türkischen Staatspräsidenten Ahmet N. Sezer und Bundespräsident Johannes Rau die Ausstellung "Troia - Traum und Wirklichkeit" eröffnet.

Auf rund 1.500 Quadratmetern werden hier 850 Objekte präsentiert, darunter 550 aus zwölf türkischen Museen, die noch nie außerhalb der Türkei zu sehen waren. Hinzu kommen Exponate von 112 Leihgebern aus 14 Staaten.

Wir haben mit der einen Rundgang gemacht.

Interview der
Landesschau mit
Prof. Korfmann (23 sec)
Als "Stream" (Real-Video)
Als "Download" (203 KB)
In der Landesschau ging Prof. Korfmann auf sein Verhältnis zu Heinrich Schliemann ein.

Maßgeblich beteiligt am Zustandekommen dieser weltweit beachteten Gesamtschau über das Thema Troia ist der Tübinger Archäologie-Professor Manfred Korfmann.

Nach dem nicht unumstrittenen Heinrich Schliemann, der von 1870 bis 1890 in Troia grub, ist er der zweite Deutsche, der das Rätsel um diesen von Mythen umwobenen Ort der Antike lösen will. Seit 1988 führt Korfmann systematische und von den verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen unterstütze Grabungen an dem "vielschichtigen" Hügel in Kleinasien durch.

Der griechische Dichter Homer fungierte mit seinem Epos "Ilias" sozusagen als Kriegsberichterstatter des Troianischen Krieges.

Zu Beginn der rund 4,2 Millionen teuren Schau wird der Besucher mit Filmsequenzen und Toncollagen auf die Landschaft um Troia eingestimmt. Ausführlich wird auch mit Handschriften, Büsten und Versen aus der "Ilias" auf das Werk Homers eingegangen.

In den zwölf Bildern des Rundganges verzichten die Macher der Ausstellung auf eine umfangreiche Kommentierung und setzen stattdessen auf multimediale Elemente.

Situation des von Homer beschriebenen Troia.

Letztendlich kann man sich bei fünf Stationen an verschiedenen Bildschirmen über den derzeitigen Stand der Ausgrabungen informieren.

Denn inzwischen ist nicht nur die Abfolge von 10 verschiedenen Stadtkomplexen an dieser historischen Stätte bekannt, auch die Ausdehnung der Gesamtanlage scheint weitaus größer und bedeutender gewesen zu sein, als bisher angenommen.

INFO: Die Ausstellung ist bis zum 17. Juni 2001 geöffnet: Mo. 14.00-18.00 Uhr, Do. 10.00-21.00 Uhr, alle übrigen Tage 10.00-18.00 Uhr.
Eintritt:12 DM, ermäßigt:9 DM, Gruppen (ab 10 Personen): 9 DM pro Person, Familien: 24 DM, Schulklassen/Jugendgruppen (ab 10 Personen) 4 DM pro Schüler, Kinder unter 6 Jahren frei.
Weitere Informationen unter e-mail troia-stuttgart@t-online.de.

Wir danken recht herzlich dem sw_bw_.gif - 315 Bytes für die freundliche Genehmigung.

Link zum Thema: Bericht: cityinfonetz
Fotos: Hans Paysan
 

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