Friedrich                                                     Graf im Hessen- und Moselgau
------------                                                   Graf von Luxemburg
965-   1019
 

4. Sohn des Grafen Siegfried vom Moselgau und der Hadwig
 

Brandenburg Erich: Tafel 5 Seite 10
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"Die Nachkommen Karls des Großen"

VIII. 45. Friedrich, Graf im Moselgau (von Luxemburg
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* wohl ca. 965, + 1019

Gemahlin: vor 995 N., Tochter des Grafen Heribert im Kinziggau (siehe VIII 16)

Anmerkungen: Seite 127
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VIII. 45. Friedrich

Siehe Hirsch, a.a.O. 1, 536. Todeszeit Ann. Quedlinb. S. S. 3,84.
Gemahlin: Vita Adelh. Vil. S. S. 17,757. [VIII 71]

Ergänzung (Wolf):
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Kinder siehe IX 22-31.



Thiele Andreas: Tafel 66
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

Friedrich I.
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    + 1019

Graf im Hessen- und Moselgau, Graf von Luxemburg, Vogt von Trier, Stablo und Metz, rebellierte 1008-1012 gegen den kaiserlichen Schwager und war 1011/12 inhaftiert. Nach der Aussöhnung war er wieder kaiserliche Hilfe und stritt viel mit den Bischöfen.

  oo Irmintrud von Gleiberg, Tochter und Erbin des Grafen Heribert (Haus der KONRADINER)



Annalen von Quedlinburg:
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Das Jahr 1019.

Nachdem der Kaiser Weihnachten in der Stadt Pathelburg gefeiert, brachte er die Fastenzeit in Gosleri zu. Von dort zog er in Begleitung der Kaiserin und seiner Base, der ehrwürdigen Aebtissin von Quedelingaburg Adelheid, nach Walbiki, wo er mit den Bischöfen und dem versammelten Gesinde Gottes von beiden Geschlechtern, welche eifrig im Lobe Gottes mit einander abwechselten, den Palmentag froh und festlich feierte. Dann kam er nach Mersburg um die Osterfreude zu feiern, wo die kundgewordene Nichtswürdigkeit Vieler  mit der verdienten Strafe belegt wurde. In diesem selben  Jahre starb Friderich, der Kaiserin Kunigunde Bruder. Der obengenannte Bolizlav unterwarf mit Hülfe der Sachsen Ruzien.

Twellenkamp Markus: Band I Seite 483,489
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"Das Haus der Luxemburger, in: Die Salier und das Reich

So bleibt der von Kunigundes Familienagehörigen an der Wahl des älteren Konrad im Dunkeln, jedoch wird man vermuten können, daß sie sich für den am 4. September 1024 gewählten älteren Konrad entschieden haben, zumal sie weitläufig mit ihm verwandt waren [55 Die Gemahlin Friedrichs von Gleiberg, des Bruders von Kaiserin Kunigunde und Herzog Heinrich von Bayern, war eine Schwester Ottos von Hammerstein, dessen Vater Heribert mütterlicherseits in direkter Linie von KARL DEM GROSSEN abstammte. Heriberts Frau Irmintrud war die Enkelin von Gottfried, dem Urgroßvater KONRADS II., die Gemahlin Graf Friedrichs vom Moselgau damit im 2. bzw. 3. kanonischen Grad mit KONRAD II. und seiner Frau Gisela verwandt; vgl. Renn, Luxemburger (wie Anmerkung 1), Seite 114.115. Die Verwandtschaft mit dem salischen Königshaus ist auch durch Alberich von Trois-Fontaines bezeugt, der an einer Stelle Graf Giselbert von Salm, einen Neffen Kunigundes, als nepos KONRADS II. bezeichnet hat (Chronica Albrici monachi trium fontium, MGH SS 23, Seite 782, Z. 34ff.; vgl. Renn, Luxemburger, Seite 127).].
Hermann von Gleiberg war ein Enkel Siegfrieds und ein Sohn des mit der Erbin von Gleiberg verheirateten Grafen Friedrich vom Moselgau.

Renn, Heinz: Seite 82,100,106
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"Das erste Luxemburger Grafenhaus"

Kunigundens Bruder Friedrich, Graf im Moselgau, hat sich mit der Tochter eines mächtigen fränkischen Geschlechtes verheiratet, die als Mitgift große Besitzungen an der Lahn erhält.
Kunigundens Bruder Friedrich hat nämlich eine Schwester Ottos von Hammerstein zur Gattin. Damit wären deren Kinder bei einer Nichtigkeitserklärung der Ehe die Miterben ihres Onkels [56 Schenk zu Schweinsberg hat zuerst darauf aufmerksam gemacht, in: Archiv f. Hess. Gesch., N.F., III, Seite 359. Doch bleibt seine Meinung dahingestellt.].
Von den sechs Brüdern der Kaiserin Kunigunde hat nur, soweit wir wissen, Friedrich Nachkommen hinterlassen; so ist er der Stammvater der weiteren Grafen von Luxemburg. Nur spärliche Nachrichten sind uns von ihm überkommen. Hermann von Reichenau nennt ihn Bruder der Königin Kunigunde, des Bischofs Theoderich von Metz, Heinrichs von Bayern und des Klerikers Adalbero. In einer Urkunde von 1004 tritt er als Obervogt von Stablo auf. Damit ist jene mächtige Abtei, die sich einstens einer Machtausdehnung des Grafen Sigfrid so erbittert entgegenstellte, doch unter den Einfluß Luxemburgs gekommen. Da wir Heinrich I. von Luxemburg-Bayern als Obervogt von St. Maximin und Echternach kennen lernten, sind zur Zeit HEINRICHS II. drei mächtige Abteien in der Hand der Luxemburger Familie vereinigt.
Friedrich ist nach allgemeiner Ansicht Graf im Moselgau gewesen; denn sein ältester Sohn Heinrich wird am 281.1026 noch zu Lebzeiten seines gleichnamigen Oheims, dessen Erbe er als Graf von Luxemburg antritt, Inhaber dieses Gaues genannt. Sehr alt ist Friedrich nicht geworden. Seine Heirat ist, wie wir noch sehen werden, nach 985 anzusetzen. So wird Friedrich in den 60-er Jahren des 10. Jahrhunderts geboren sein und hat demnach noch nicht ein Alter von 60 Jahren erreicht, als er 1019 aus dem Leben scheidet [4 Annalium Quedlinburgensium Continuatio zum Jhare 1019 = SS. III; Seite 84: Hoc ipso anno Fridericus, frater Cunigundae imperatricis, defunctus est. Siehe dazu bei Wampach, U.Q.B., nr. 225.].
Den Namen von Friedrichs Gemahlin kennen wir nicht. Depoin glaubt sie Gisela nennen zu dürfen. Doch das Vorkommen einer Gräfin Geila im nekrolog von Echternach allein rechtfertigt diese Annahme nicht.

Hlawitschka, Eduard: Seite 53,62
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"Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

Außerdem läßt sich, weil ja Graf Friedrich vom Moselgau, der Sohn des Grafen Siegfried von Luxemburg, als Vater des Herzogs Heinrich von Bayern, des Bischofs Adalbero III. von Metz usw. urkundlich feststeht, NN nur als eine Tochter (und nicht etwa als ein Sohn) Irmintruds (= Imizas) und Heriberts von der Wetterau verifizieren und ihr wiederum der Graf Friedrich vom Moselgau als Gemahl zuschreiben.
Doch spricht auch anderes dagegen. Ein beredtes Zeugnis gegen eine solche Abkunft ist, daß Graf Friedrich vom Moselgau, ein Enkel Wigerichs und Kunigundes durch Siegfried von Luxemburg, bei seiner Heirat mit der Gerbirg/Megingoz-Enkelin NN eine Nahehe im 2 : 4 kanonischen (= 6. römischen) Verwandtschaftsgrade eingegangen wäre, was ihn bei seinem Schwager, Kaiser HEINRICH II., gegen den er sich seit 1005 aufzulehnen begann, noch stärker angreifbar gemacht hätte, als Otto und Irmgard von Hammerstein.
 
 
 
 

985/90
  oo Irmtrud von der Wetterau, Tochter des Grafen Heribert
             -

     Erbin von Gleiberg
 
 
 
 

Kinder:

  Heinrich II. Graf von Luxemburg
  ca 1005-14.10.1047

  Friedrich II. Herzog von Nieder-Lothringen
  ca 1005-18.5.1065

  Adalbero III. Bischof von Metz (1047-1072)
  ca 1010-13.11.1072

  Giselbert Graf von Luxemburg
  ca 1005-14.8.1056/59

  Otgiva
  ca. 995-21.2.1030

ca 1015
  oo Balduin IV. Graf von Flandern
      980-30.5.1035

  Dietrich Graf von Luxemburg 1036 und 1045 erwähnt
  ca 1015-

  Hermann I. Graf von Gleiberg
  ca 1015- nach 1075

  Irmtrud (Imiza)
  ca 990-2.3. nach 1055

 1005
  oo Welf II. Graf von Altdorf
       960/70-10.3.1030

  Oda Äbtissin von Luneville
         -

  Gisela
        -21.5. nach 1058

  oo Rudolf von Gent Herr zu Alost
         - vor 1056
 
 
 
 

Literatur:
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Annalen von Quedlinburg a 1019 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 5 Seite 10,127 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 481,489,530 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II., Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 Band I Seite 536 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 53,62, 88,109,112,132 - Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V. 1. - 7. Band, Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 - Renn, Heinz: Das erste Luxemburger Grafenhaus, Bonn 1941 Seite 82,100,106 - Twellenkamp, Markus: Das Haus der Luxemburger, in Die Salier und das Reich, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992 Band 1 Seite 475-503 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 194 -